Heinrich K
Mitglied
Tapp, tapp, tapp.
Ein Schritt nach dem anderen.
Tipp, tipp, tipp.
Es ist als gingest du auf Zehenspitzen. Wacklig und zart. Unbeholfen, wie jemand der es nicht gewohnt ist. Dabei sind deine Zehen schon geschunden vom vielen Trippeln.
Bumm.
Dein Fuß schlägt mit Wucht auf. Mit einem Knall, die ein Schritt am Ende der Treppe macht, wenn er eigentlich noch eine Stufe erwartet, wo keine mehr ist.
Doch du läufst auf geraden Straßen. Jeden Tag läufst du viele Kilometer und bei jedem Schritt hebst und senkst du deinen Fuß als erwartetest du noch eine Stufe.
In der Kirchengasse hebst du deinen rechten Fuß. Die Welt um dich herum ist schwarz. Blau ist schwarz. Grün ist schwarz. Grau ist noch das erträglichste schwarz.
Vor dir ist ein riesiges, schwarzes Loch. Unendlich lang, unendlich tief. Du lässt dich nach vorne fallen. Je näher du dem Loch kommst, umso enger schließt es sich. Es wird kleiner und kleiner. Du siehst schon die Ränder des Loches an den Häuserwänden herunterjagen. Das Grau der Straße kreist dich ein. Deine Augen weiten sich vor Angst.
„Ich werde aufprallen! Ich werde aufprallen“, denkst du.
Bumm macht es und das Loch schließt sich unter deinem Fuß. Er fällt auf hartes Kopfsteinpflaster.
Deine Zehen machen Tipp. Deine Ferse macht Tapp. Der nächste Schritt.
Ein riesiges Loch tut sich vor dir auf, dein Blick verzerrt sich, die Straße verschwindet im Nebel, die Häuserwände strecken sich gen Himmel. Dann ist alles schwarz. Du lässt dich fallen. Du fällst und fällst und fällst. Ein Lächeln auf dem Gesicht.
Bumm. Doch Markus hört nicht einmal das Tipp. Und auch nicht das Tapp.
„Da vorne ist die neue Kneipe! Ich sag dir Happy Hour, drei Euro der Cocktail. Schmecken zwar scheiße, aber dafür hab ich mich gestern richtig abgeschossen.“
„Hast du nicht“, sagst du.
„Okay, hab ich nicht. Aber die Leute da sind echt voll in Ordnung. Ich stell dir gleich ein paar vor.“
„Du kennst niemanden.“
„Na gut, aber dafür haben wir ja dich heut Abend, du kleine Labertasche.“
Die Kneipe trägt einen Namen. Unwichtig. Markus macht die Tür auf.
Der Raum ist leer. Du setzt dich an die Theke und bestellst drei Whiskey Sour. Markus schaut dich verwundert an. Du drehst dich zu dem jungen Mann an der Theke, der mit hochgezogenen Hemdkragen dasitzt und betont locker in den Raum und auf die Billardspielerinnen guckt. Genau so, saß Markus wohl gestern auch hier.
„Für dich“, sagst du zu dem jungen Mann und reichst ihm einen der drei Plastikbecher, „wenn du den Hemdkragen runtermachst, wir leben nicht mehr in den 90ern.“
Markus grinst. Die Kellnerin grinst. Der junge Mann wird rot.
„War nur'n Scherz“, sagt Markus, „ich bin Markus und du?“
„Ahmed“, sagt er und krempelt den Kragen runter.
Du nimmst einen Schluck.
„Und wie schmeckt's?“, fragt dich die Kellnerin.
„Scheiße“, sagst du.
Sie lacht. Du lachst. Markus lacht. Ahmed lacht.
„Kommt, gebt her“, sagt sie, „aber kein Wort zum Chef!“
Sie schmeißt die drei Plastikbecher mitsamt der aasbraunen Flüssigkeit in den Mülleimer. Dann holt sie drei Gläser raus. Öffnet den Kühlschrank und holt Eiswürfel und eine Flasche Whiskey. Marke unwichtig. Geschmack gut.
„Du bist ein Engel“, sagst du.
„Tina, übrigens“, sagt sie.
„Schöner Name“, sagst du.
Sie lächelt und streicht sich durch ihr blondes Haar.
Du gehst durch den leeren Raum zum Billardtisch. Markus und Ahmed direkt hinter dir. Ahmed streicht sich durch seine Haare, merkt zu spät, dass sie gegelt zur Seite anlagen. Hastig versucht er mit beiden Händen die Haare wieder runterzudrücken, da sagst du schon mit fester Stimme.
„Wir fordern! Die Verliererinnen spielen gegen uns.“
Die vier Frauen drehen sich zu dir um. Eine lächelt. Zwei gucken genervt. Eine zieht ihre Augenbrauen hoch und ihr Mund steht leicht offen.
„Häh, warum denn die Verliererinnen?“, fragt sie.
„Außer Ahmed hat keiner von uns auch nur Ahnung von den Regeln!“, sagst du und grinst.
Zwei verdrehen die Augen. Zwei lächeln und machen einen kleinen Schritt auf dich zu.
„Okay“, sagt die eine, „wir haben sowieso gleich verloren.“
Ahmed streicht sich wieder durchs Haar. Er ist fünf Jahre jünger als du, aber er denkt es wären zehn. Er rennt auf Toilette.
Markus schaut die eine ständig an. Sie ist schön. Hat etwas Niedliches. Für einen Moment flackert ihr Gesicht vor deinem auf. Der Raum erhellt sich, es sitzen zwei Dutzend Leute an runden Tischen und trinken. An der Bar stehen sieben. Und um den anderen Billardtisch nochmal fünf. Es ist ein kleiner Raum, die Leute stehen und sitzen dichtgedrängt. Die Menschen sind bunt gekleidet und die Frauen haben kurze Röcke an. Das eine Mädchen einen besonders kurzen blauen, dazu eine lockere, tiefausgeschnittene Blümchenbluse.
Das Licht erlischt. Der Raum ist leer. Die zwei Genervten gewinnen, verdrehen ihre Augen und gehen an die Bar. Die beiden anderen lächeln.
„So, ihr seid dran“, sagt eine Frauenstimme aus dem dunklen.
Ahmed kommt gerade mit nassen Haaren aus dem Bad zurück.
„Okay, Ahmed und Markus ihr macht die erste Runde und ich spiel dann die nächste Runde mit dir zusammen.“
Du zeigst auf die, die gleich gelächelt hat.
Jetzt schaut sie erstaunt. Ahmed und Markus mustern sie erst jetzt. Dann drehen sie beide ihren Kopf wieder zurück zu der Niedlichen. Die eine und die andere lächeln weiter.
„Ich hol uns mal was zu trinken. Gewinner zahlt die nächste Runde.“
Sie lachen. Du gehst an die Bar.
„Findest du's nicht ein bisschen peinlich?“, fragt die eine Genervte.
Sie sitzt auf einem Hocker und trinkt Whiskey Sour aus einem Plastikbecher:
„Das sind Studentinnen, und wie alt bist du? 35?“
„Geh ficken“, sagst du.
Beide Genervten schauen dich verdutzt an.
Tina kommt vorbei und fragt:
„Was kann ich dir bringen?“
„Zwei Drinks mit irgendwas Pinkem, Strohhalm und Schirmchen. Zwei dunkle Hefeweizen. Und für mich das übliche, Tina.“
Du zwinkerst.
Sie lächelt.
„Du spinnst doch“, sagt die andere genervte, „das sind unsere Freundinnen. Wir holen die jetzt ab und verpissen uns du perverser Penner.“
Sie gehen zum Billardtisch.
„Was war das denn?“, fragt Tina.
„Sie meinten sie mögen deine Drinks nicht. Also habe ich gesagt, dass sie mir einen blasen können, um zu gucken, ob das besser schmeckt“
„Was!?“, prustet Tina mit weit aufgezogenem Mund durch den ganzen Raum. Sie hat ein Zungenpiercing. Passt zu ihrem Nasenring.
Sie lacht und hält sich an der Theke fest. Sie lacht auch weiter, als sie die Drinks fertig macht.
„Was schulde ich dir?“, fragst du.
Sie lacht, schüttelt mit der Hand ab, beißt sich auf die Unterlippe und dreht sich zum nächsten Kunden.
Du nimmst das Tablett und läufst zum Billardtisch. Ahmed zeigt der Niedlichen gerade wie man den Queue hält. Markus steht neben der anderen und schaut auf die beiden. Die andere schaut auf dich und lächelt.
Die Frauen nehmen die pinken Gläser. Ahmed und Markus die dunkelbraunen. Du den Whiskey. Doppelten.
Keiner gewinnt die Runde. Sie vergessen einfach das Spiel.
Ahmed und die eine sitzen eng aneinander in der Ecke auf einer Couch. Sie will ihn küssen, doch er merkt es nicht. Die andere und du setzt euch auf zwei Schemel gegenüber. Markus kommt mit neuen Getränken dazu und starrt die Niedliche an. Du bringst ihn zurück zur Bar und setzt ihn an die Theke zu Tina. Er macht Witze, sie lacht. Sie scherzt, er lacht.
Du gehst zurück und hörst der anderen auf dem Schemel dir Gegenüber zu. Nickst, reagierst, stellst Nachfragen, bringst Dinge wieder auf, die sie anfangs sagte. Während dein Mund deinen Kopf benutzt, genießt du die Leere im Raum.
Die schwarze Wand. Das große Loch im Billardtisch. Die Ruhe. Die Stille.
Du kippst nach vorne und fällst auf ihre Lippen. Ahmed macht es dir nach. Markus und Tina lachen.
Du bringst die andere nach Hause.
Tipp, Tapp, Bumm.
Tipp, Tapp, Bumm.
Tipp, Tapp, Bumm.
Du küsst sie vor ihrer Tür. Lange. Kraulst ihren Rücken dabei, fährst mit der Hand bis an ihre Hüfte. Streichst am Rockbund entlang. Endlich lässt du sie los und sie löst sich nur langsam von dir. Sie streicht sich durch ihr Haar, schabt mit den Füßen und schaut zu Boden.
„Willst du noch einen Kaffee?“, fragt sie.
„Ich möchte nicht, dass das ein One-Night-Stand wird“, sagst du.
Sie lächelt.
„Muss es ja nicht“, sagt sie und öffnet die Tür.
Du küsst sie und sagst:
„Bis bald.“
Sie hüpft ins Haus.
Du wendest dich zu deinem Loch.
Ein Schritt nach dem anderen.
Tipp, tipp, tipp.
Es ist als gingest du auf Zehenspitzen. Wacklig und zart. Unbeholfen, wie jemand der es nicht gewohnt ist. Dabei sind deine Zehen schon geschunden vom vielen Trippeln.
Bumm.
Dein Fuß schlägt mit Wucht auf. Mit einem Knall, die ein Schritt am Ende der Treppe macht, wenn er eigentlich noch eine Stufe erwartet, wo keine mehr ist.
Doch du läufst auf geraden Straßen. Jeden Tag läufst du viele Kilometer und bei jedem Schritt hebst und senkst du deinen Fuß als erwartetest du noch eine Stufe.
In der Kirchengasse hebst du deinen rechten Fuß. Die Welt um dich herum ist schwarz. Blau ist schwarz. Grün ist schwarz. Grau ist noch das erträglichste schwarz.
Vor dir ist ein riesiges, schwarzes Loch. Unendlich lang, unendlich tief. Du lässt dich nach vorne fallen. Je näher du dem Loch kommst, umso enger schließt es sich. Es wird kleiner und kleiner. Du siehst schon die Ränder des Loches an den Häuserwänden herunterjagen. Das Grau der Straße kreist dich ein. Deine Augen weiten sich vor Angst.
„Ich werde aufprallen! Ich werde aufprallen“, denkst du.
Bumm macht es und das Loch schließt sich unter deinem Fuß. Er fällt auf hartes Kopfsteinpflaster.
Deine Zehen machen Tipp. Deine Ferse macht Tapp. Der nächste Schritt.
Ein riesiges Loch tut sich vor dir auf, dein Blick verzerrt sich, die Straße verschwindet im Nebel, die Häuserwände strecken sich gen Himmel. Dann ist alles schwarz. Du lässt dich fallen. Du fällst und fällst und fällst. Ein Lächeln auf dem Gesicht.
Bumm. Doch Markus hört nicht einmal das Tipp. Und auch nicht das Tapp.
„Da vorne ist die neue Kneipe! Ich sag dir Happy Hour, drei Euro der Cocktail. Schmecken zwar scheiße, aber dafür hab ich mich gestern richtig abgeschossen.“
„Hast du nicht“, sagst du.
„Okay, hab ich nicht. Aber die Leute da sind echt voll in Ordnung. Ich stell dir gleich ein paar vor.“
„Du kennst niemanden.“
„Na gut, aber dafür haben wir ja dich heut Abend, du kleine Labertasche.“
Die Kneipe trägt einen Namen. Unwichtig. Markus macht die Tür auf.
Der Raum ist leer. Du setzt dich an die Theke und bestellst drei Whiskey Sour. Markus schaut dich verwundert an. Du drehst dich zu dem jungen Mann an der Theke, der mit hochgezogenen Hemdkragen dasitzt und betont locker in den Raum und auf die Billardspielerinnen guckt. Genau so, saß Markus wohl gestern auch hier.
„Für dich“, sagst du zu dem jungen Mann und reichst ihm einen der drei Plastikbecher, „wenn du den Hemdkragen runtermachst, wir leben nicht mehr in den 90ern.“
Markus grinst. Die Kellnerin grinst. Der junge Mann wird rot.
„War nur'n Scherz“, sagt Markus, „ich bin Markus und du?“
„Ahmed“, sagt er und krempelt den Kragen runter.
Du nimmst einen Schluck.
„Und wie schmeckt's?“, fragt dich die Kellnerin.
„Scheiße“, sagst du.
Sie lacht. Du lachst. Markus lacht. Ahmed lacht.
„Kommt, gebt her“, sagt sie, „aber kein Wort zum Chef!“
Sie schmeißt die drei Plastikbecher mitsamt der aasbraunen Flüssigkeit in den Mülleimer. Dann holt sie drei Gläser raus. Öffnet den Kühlschrank und holt Eiswürfel und eine Flasche Whiskey. Marke unwichtig. Geschmack gut.
„Du bist ein Engel“, sagst du.
„Tina, übrigens“, sagt sie.
„Schöner Name“, sagst du.
Sie lächelt und streicht sich durch ihr blondes Haar.
Du gehst durch den leeren Raum zum Billardtisch. Markus und Ahmed direkt hinter dir. Ahmed streicht sich durch seine Haare, merkt zu spät, dass sie gegelt zur Seite anlagen. Hastig versucht er mit beiden Händen die Haare wieder runterzudrücken, da sagst du schon mit fester Stimme.
„Wir fordern! Die Verliererinnen spielen gegen uns.“
Die vier Frauen drehen sich zu dir um. Eine lächelt. Zwei gucken genervt. Eine zieht ihre Augenbrauen hoch und ihr Mund steht leicht offen.
„Häh, warum denn die Verliererinnen?“, fragt sie.
„Außer Ahmed hat keiner von uns auch nur Ahnung von den Regeln!“, sagst du und grinst.
Zwei verdrehen die Augen. Zwei lächeln und machen einen kleinen Schritt auf dich zu.
„Okay“, sagt die eine, „wir haben sowieso gleich verloren.“
Ahmed streicht sich wieder durchs Haar. Er ist fünf Jahre jünger als du, aber er denkt es wären zehn. Er rennt auf Toilette.
Markus schaut die eine ständig an. Sie ist schön. Hat etwas Niedliches. Für einen Moment flackert ihr Gesicht vor deinem auf. Der Raum erhellt sich, es sitzen zwei Dutzend Leute an runden Tischen und trinken. An der Bar stehen sieben. Und um den anderen Billardtisch nochmal fünf. Es ist ein kleiner Raum, die Leute stehen und sitzen dichtgedrängt. Die Menschen sind bunt gekleidet und die Frauen haben kurze Röcke an. Das eine Mädchen einen besonders kurzen blauen, dazu eine lockere, tiefausgeschnittene Blümchenbluse.
Das Licht erlischt. Der Raum ist leer. Die zwei Genervten gewinnen, verdrehen ihre Augen und gehen an die Bar. Die beiden anderen lächeln.
„So, ihr seid dran“, sagt eine Frauenstimme aus dem dunklen.
Ahmed kommt gerade mit nassen Haaren aus dem Bad zurück.
„Okay, Ahmed und Markus ihr macht die erste Runde und ich spiel dann die nächste Runde mit dir zusammen.“
Du zeigst auf die, die gleich gelächelt hat.
Jetzt schaut sie erstaunt. Ahmed und Markus mustern sie erst jetzt. Dann drehen sie beide ihren Kopf wieder zurück zu der Niedlichen. Die eine und die andere lächeln weiter.
„Ich hol uns mal was zu trinken. Gewinner zahlt die nächste Runde.“
Sie lachen. Du gehst an die Bar.
„Findest du's nicht ein bisschen peinlich?“, fragt die eine Genervte.
Sie sitzt auf einem Hocker und trinkt Whiskey Sour aus einem Plastikbecher:
„Das sind Studentinnen, und wie alt bist du? 35?“
„Geh ficken“, sagst du.
Beide Genervten schauen dich verdutzt an.
Tina kommt vorbei und fragt:
„Was kann ich dir bringen?“
„Zwei Drinks mit irgendwas Pinkem, Strohhalm und Schirmchen. Zwei dunkle Hefeweizen. Und für mich das übliche, Tina.“
Du zwinkerst.
Sie lächelt.
„Du spinnst doch“, sagt die andere genervte, „das sind unsere Freundinnen. Wir holen die jetzt ab und verpissen uns du perverser Penner.“
Sie gehen zum Billardtisch.
„Was war das denn?“, fragt Tina.
„Sie meinten sie mögen deine Drinks nicht. Also habe ich gesagt, dass sie mir einen blasen können, um zu gucken, ob das besser schmeckt“
„Was!?“, prustet Tina mit weit aufgezogenem Mund durch den ganzen Raum. Sie hat ein Zungenpiercing. Passt zu ihrem Nasenring.
Sie lacht und hält sich an der Theke fest. Sie lacht auch weiter, als sie die Drinks fertig macht.
„Was schulde ich dir?“, fragst du.
Sie lacht, schüttelt mit der Hand ab, beißt sich auf die Unterlippe und dreht sich zum nächsten Kunden.
Du nimmst das Tablett und läufst zum Billardtisch. Ahmed zeigt der Niedlichen gerade wie man den Queue hält. Markus steht neben der anderen und schaut auf die beiden. Die andere schaut auf dich und lächelt.
Die Frauen nehmen die pinken Gläser. Ahmed und Markus die dunkelbraunen. Du den Whiskey. Doppelten.
Keiner gewinnt die Runde. Sie vergessen einfach das Spiel.
Ahmed und die eine sitzen eng aneinander in der Ecke auf einer Couch. Sie will ihn küssen, doch er merkt es nicht. Die andere und du setzt euch auf zwei Schemel gegenüber. Markus kommt mit neuen Getränken dazu und starrt die Niedliche an. Du bringst ihn zurück zur Bar und setzt ihn an die Theke zu Tina. Er macht Witze, sie lacht. Sie scherzt, er lacht.
Du gehst zurück und hörst der anderen auf dem Schemel dir Gegenüber zu. Nickst, reagierst, stellst Nachfragen, bringst Dinge wieder auf, die sie anfangs sagte. Während dein Mund deinen Kopf benutzt, genießt du die Leere im Raum.
Die schwarze Wand. Das große Loch im Billardtisch. Die Ruhe. Die Stille.
Du kippst nach vorne und fällst auf ihre Lippen. Ahmed macht es dir nach. Markus und Tina lachen.
Du bringst die andere nach Hause.
Tipp, Tapp, Bumm.
Tipp, Tapp, Bumm.
Tipp, Tapp, Bumm.
Du küsst sie vor ihrer Tür. Lange. Kraulst ihren Rücken dabei, fährst mit der Hand bis an ihre Hüfte. Streichst am Rockbund entlang. Endlich lässt du sie los und sie löst sich nur langsam von dir. Sie streicht sich durch ihr Haar, schabt mit den Füßen und schaut zu Boden.
„Willst du noch einen Kaffee?“, fragt sie.
„Ich möchte nicht, dass das ein One-Night-Stand wird“, sagst du.
Sie lächelt.
„Muss es ja nicht“, sagt sie und öffnet die Tür.
Du küsst sie und sagst:
„Bis bald.“
Sie hüpft ins Haus.
Du wendest dich zu deinem Loch.