Die Gier nach dem Glück!

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BrittaFink

Mitglied
Die Gier nach dem Glück!



Die Gartenlaube brannte lichterloh.
Und wie immer waren seine Kollegen von der Berufsfeuerwehr schon da.
Na toll! Jetzt durfte er wie üblich Neugierige verscheuchen und den Straßenverkehr regeln. Und dafür hatte er jetzt ernsthaft die Hochzeitstorte halb angefangen stehen lassen?
Er stöhnte. Das würde wieder eine lange Nacht werden! Aber er hatte sich den Job als Bäcker ja selbst ausgesucht. Und weil er noch nicht genug um die Ohren hatte, musste er sich nach dem Umzug auch gleich bei der freiwilligen Feuerwehr anmelden.
Hier stand er nun. Schwitzte in der Montur, die Sau schwer war wie ein Schwein. Und die Herrn-Kollegen spielten sich mit ihren Schläuchen auf!
Als ihm gerade der dritte Schweißtropfen ins Auge rann, hatte er die Faxen dicke. Er riss sich den Helm vom Kopf und wischte sich schwungvoll über die Augen.
Da sah er es! Im Feuerschein, nur knapp 1 Meter vor sich. Mitten auf der fast ganz plattgelatschten, völlig durchnässten Wiese stand es und lächelte ihn beinahe an.
Ein „vierblättriges Kleeblatt“, sein Traum aus Kindertagen! Er konnte sein Glück kaum fassen.
Noch ehe er darauf zugehen konnte, sah er aus den Augenwinkeln einen riesigen Schatten von rechts. Oh nein, mein Glücksklee! War das Einzige, was er denken konnte und schmiss sich der Länge nach auf die Wiese. Blitzartig rutschte er mit ausgestreckter Hand auf den Klee zu und riss ihn aus.
Dass die Kollegen gerade mit dem kleinen Leiterwagen über seine Beine fuhren, bekam er nicht mit.
So voller Freude war er! Noch im Krankenwagen hielt er seinen Glücksklee krampfhaft fest!
„Da haben sie aber nochmal Glück gehabt, das sie mit einem doppelten Schien und Wadenbeinbruch davon gekommen sind“, sagte der Notarzt.
„Danke Glücksklee!“ flüsterte er glücklich und versank in Betäubungsmittel Träumen!
 
G

Gelöschtes Mitglied 22242

Gast
Liebe Britta,
es hat mir, ähnlich wie bei deiner Kühltruhengeschichte, viel Spaß gemacht die Story zu lesen. Die Idee ist super und auch gut umgesetzt.
Sprachlich hätte ich noch ein paar kleine Verschläge. Die sind jedoch meine isolierte persönliche Meinung und absolute Geschmacksache.


Schwitzte in der Montur, die Sau schwer war wie ein Schwein
—>Mir hätte „Schwitzte in der schweren Montur.“ vollkommen gereicht.
Zudem fehlt nach Sau noch ein Komma :).

Und, mache deiner Formulierungen finde ich ein wenig „oldschool“. Herrn-Kollegen zum Beispiel. Oder Faxen dicke. Hier könnte meiner Meinung etwas mehr Reduktion der Sprache eine Größe Wirkung haben.

Oh eine inhaltliche Anmerkung hätte ich noch. Das mit dem Umzug hatte für dich sicher eine Bedeutung. Die kam aber nicht so ganz bei mir an. Hat er sich nach dem Umzug bei der Feuerwehr angemeldet um Anschluss zu finden und nicht allein zu sein? Nimmt er es deshalb auf sich die Nächte auf der Straße herumzustehen? Wenn das die Motivation des Protagonisten ist, dann würde ich dafür noch einen Satz einschieben. Das macht es dann umso runder.

Der Titel trifft den Inhalt für mich nicht zu 100% , denn er ist ja nicht gierig , sondern nimmt eine Chance wahr auf die er schon lange gewartet hat. Vielleicht einfach nur „Glück gehabt“ ?

Insgesamt mag ich deinen Stil und deine Ideen sehr gern, was auch der Grund ist ,warum ich mir die Zeit nehme all das zu schreiben. Ich hoffe es hilft dir ein bisschen dabei deine Arbeit nochmal zu reflektieren und noch besser zu werden :).
Liebe Grüße, Tommy
 

BrittaFink

Mitglied
Lieber Tommy,
vielen Dank für deine Vorschläge!!!
Endlich ..... finde ich Menschen die nicht nur „alles toll“ finden,sondern mir auch echte Tips geben! Nehme mir gern davon was an und freue mich über alle Anregungen
Erste Erfolgsbilanz, dank Euch hab ich mir eine neue Komma Prüfung besorgt.
Ich lerne gern dazu
Schön das meine Ideen dir gefallen!
Gruß Britta
 
G

Gelöschtes Mitglied 22242

Gast
Endlich ..... finde ich Menschen die nicht nur „alles toll“ finden,sondern mir auch echte Tips geben!
Genau aus diesem Grund habe ich mich auch hier angemeldet.Gerade beim Schreiben finde ich es extrem schwer aus dem nahen Umfeld gute und zielgerichtete Kritik zu bekommen.

Freut mich, wenn ich dazu beitragen kann.

was hast du denn für eine Komma Prüfung? Sowas könnte ich auch gebrauchen. Bin im Komma setzen eher so mittelmäßig begabt ;-)
 

BrittaFink

Mitglied
Hab’s gegoogelt! Bin nicht so die Computer Expertin-ist jedenfalls umsonst. Schaue gleich mal wie es heißt.
Das von „Duden“ soll auch gut sein, aber ich muss mich erst überall reinführen. Hab die letzten Jahre nur das nötigste geschrieben, daher klappt es mit der Richtigkeit der Texte noch nicht so gut. Aber ich bemühe mich.
Ps: Titel zu finden fällt mir mega schwer
 

Ofterdingen

Mitglied
Hallo Britta,

Ja, ist ein netter Text mit hübsch-schnoddrigem Schluss. Deine Darstellung ist so konkret, dass man sich als Leser ein gutes Bild machen kann. Allerdings benutzt du manchmal unnötig viele Worte und manchmal bleibst du zu vage. Erster Fall: "Na toll! Jetzt durfte er wie üblich Neugierige verscheuchen und den Straßenverkehr regeln." Zu viele Worte. Es reicht völlig, `den Verkehr regeln´ zu schreiben. Es dürfte jedem normalen Menschen klar sein, dass es um Straßenverkehr geht und z.B. nicht um Geschlechtsverkehr. Zweiter Fall: "Und weil er noch nicht genug um die Ohren hatte, musste er sich nach dem Umzug auch gleich bei der freiwilligen Feuerwehr anmelden." "Umzug" ist zu vage. Ist ein Karnevalsumzug oder Ähnliches gemeint, der den Protagonisten zum Eintritt in die Feuerwehr animiert hat? Oder ist von einem Wohnungsumzug die Rede? Ist er z.B. umgezogen in einen Problemstadtteil, wo öfter mal Autoreifen und Müllkübel brennen? Oder ist er umgezogen in eine Straße, in der sich eine Munitions- oder chemische Fabrik befindet? Oder ist er in einen anderen Ort umgezogen und in die Feuerwehr eingetreten, um Leute kennenzulernen und sich zu integrieren?

Bin im Komma setzen eher so mittelmäßig begabt ;-)
Da hat Tommy Recht. Sein Hinweis `Zudem fehlt nach Sau noch ein Komma´ ist natürlich völliger Quatsch. Statt: "Hier stand er nun. Schwitzte in der Montur, die Sau schwer war wie ein Schwein." wäre besser: `Hier stand er nun. Schwitzte in der Montur, die sauschwer war.´ Das "wie ein Schwein" streichen.
Rechtschreibung. Statt: "Da sah er es! Im Feuerschein, nur knapp 1 Meter vor sich." wäre richtig: `Da sah er es! Im Feuerschein, nur knapp einen Meter vor sich.´ Zahlen von eins bis zwölf schreibt man als Wörter, außer vor abgekürzten Maßangaben, z.B. 2 m, 4 kg, 7°C unter Null.

Gruß,

Ofterdingen
 
G

Gelöschtes Mitglied 22242

Gast
Hi Ofterdingen,
selbst, wenn das „wie ein Schwein“ sich auf das Schwitzen bezieht? Dann ist das „die sauschwer war“ doch nur eingeschoben oder? Ohne Komma wäre die Uniform doch sauschwer wie ein Schwein.
Ich hoffe du kannst mich hier erleuchten :).
Dann lerne ich vielleicht was neues heute. VG, Tommy
 

Ofterdingen

Mitglied
Hallo Tommy,

Ohne Komma wäre die Uniform doch sauschwer wie ein Schwein.
Tja, ich schätze, dass Britta genau das sagen will. Weil selbiges aber nicht gerade eine geistreiche Formulierung ist, habe ich vorgeschlagen, dass sie die Sau drin lässt und das Schwein rausnimmt.
Bei "Schwitzte in der Montur, die Sau schwer war wie ein Schwein" kann man natürlich auch, wie du vorschlägst, hinter "Sau" ein Komma setzen. Dann müsste der Satz aber heißen: `Schwitzte in der Montur, die Sau, war schwer wie ein Schwein." In diesem Fall ist der Feuerwehrmann eine Sau, die schwer ist wie ein Schwein, und ich glaube kaum, dass die Dichterin uns das mitteilen will.

Gruß,
Ofterdingen
 
G

Gelöschtes Mitglied 22242

Gast
Ich glaube nun muss uns Britta helfen und auflösen ob der Mann schwitzte wie ein Schwein oder ob der Anzug sauschwer war wie ein Schwein :)
 

BrittaFink

Mitglied
Danke für euren regen Austausch.
Als „Dichterin“ betrachte ich mich zwar nicht, aber da ich es als Kompliment verstehe freue ich mich drüber!!!!!!!!
Gemeint war „ die Montur ist schwer wie Sau! Deshalb schwitzt er wie ein Schwein“.
Ob er menschlich eine „Sau“ ist, weiß ich nicht. So tief bin ich in den Charakter nicht eingetaucht, aber wer weiß ....die nächste Geschichte ist schon in Arbeit
 



 
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