Die guten Programme

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MP_Scotty

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Achtung, Achtung, der folgende Text ist eine erfundene Geschichte und nichts davon entspricht der Wahrheit, rein gar nichts!!!

Nullpunkt-Socialscore-Einheitssiedlung

Eine Simulation ist eine Simulation, ist eine Simulation, ist eine Simulation ist eine Simulation …

„Go ask Alice when she’s ten feet tall“
summe ich vor mich hin, dann den Refrain: „When the men on the chessboard get up and tell you where to go!“, es ist Sommer, es riecht nach Müll, toten Ratten und es kreisen Drohnen über der Stadt.

Wo und wann ich mir den Ohrwurm einfing, weiß ich nicht mehr. Aber es muss eine Weile her sein! Denn den Song hatte ich lange nicht mehr gehört. Die Strophen hallen in meinem Bewusstsein, ich fühle mich unbehaglich.

Ich sitze in meiner Wohneinheit und warte auf die Moral-Cops, die mich in die Siedlung der Nullpunkt-Socialscore-Einheiten bringen. Vorgestern erhielt ich die Nachricht über den Staats-Messengerdienst. Ich solle alle notwendigen Vorkehrungen treffen um gegen 15 Uhr abgeholt werden zu können. Ich stelle mich seither seelisch und moralisch darauf ein, die Existenz als Nullpunkt-Socialscore-Einheit zu fristen.

Ich bin einsichtig, in meinem Fall gibt es keine Alternative. Jeder hat nur begrenzt Sozialscore-Punkte und verliert man sie, wird die Möglichkeit, sich korrigieren zu lassen kompliziert. Dann ist Schluss, man wandert in die Siedlung der Nullpunkt-Socialscore-Einheiten.

Ich denke an die Zeit vor der moralischen Revolution, vor der weltweiten Umerziehungsmaßnahme durch unsere schlauen KIs. An die runtergekommenen Schuppen und Garagen, in denen wir mit verstaubten Kassettenrekordern, Musik hörten, schlechten Alkohol tranken und Zigaretten rauchten. Es machte Spaß.

Irgendwann tauchten dann die Moral-Cops in den gelben Overalls und bunten Mützen auf. Die waren zwar immer scheißfreundlich, konfiszierten aber alles, sperrten uns für Monate den Zugang zu Supermärkten, Geschäften und U-Bahnen. Alles ohne Schlagstock, alles per Knopfdruck.

Das Sozial-Score-Punktesystem und die Life-App wurden eingeführt. Die Regierung setzte die Regeln mit einer Reform um, durchgesetzt wurde sie per APP, erklärt bekam man alles von einer sprechenden KI. Von nun an bestand unser Leben aus einer App, einer KI und dem Sozial-Score-Punktesystem. Es war der Anfang vom Ende. Und alle machten mit. Fast alle!

Fuckrobots

Sex war noch ein Problem, aber selbst das wurde gelöst. Erst über spezielle Erziehungsprogramme, in denen man erklärt bekam, dass Fortpflanzung keine Notwendigkeit ist und Menschen aus dem Labor viel gesünder sind. Dann folgte die Auflösung der Familie. Seitdem leben Menschen in kleinen Wohneinheiten. Kindererziehung wurde von den Konzernen übernommen. Umgesetzt wurde das alles mit Nettigkeit.

Sex ist eine treibende Kraft und lässt sich nicht leicht einsperren. Um das Monopol der Fortpflanzung an Gentechnologie-Konzerne reibungslos abgeben zu können, wurden super aussehende Sex-Roboter entwickelt. Ein lukratives Geschäft. Die spitzenmäßig designten Sex-KIs im Menschenkleid, Humanoide, erwirtschafteten bereits im ersten Quartal Milliarden. Umgangssprachlich nannte man sie Fuckrobots.

Jetzt laufen die Dinger durch die Stadt, lungern auf Bürgersteigen, an Aufladestationen, in Shopping-Mals herum. Mit den Sex-Robotern konnte sich jeder vergnügen, der sich die APP runtergeladen hatte.

Warum Sex-Roboter bei den Leuten schnell beliebt waren, lag daran, dass wir über die Jahre durch inszenierte Pandemie Szenarien ausgeprägte Aversionen vor körperlichem Kontakt entwickelten – wegen ansteckende Krankheiten, Erreger, irgendwelchen Körperflüssigkeiten. Die Sex-Maschinen kamen daher wie gerufen.

Das war alles Teil des großen Umerziehungsprogramms.

Sprich, wir bekamen über alle Kanäle jeden Tag dasgleiche erzählt. Man hatte seine personalisierte KI an der Seite, die einem alles genau erklärte. Man könnte hingerichtet werden und eine KI könnte einem die Notwendigkeit der Hinrichtung so gut erklären, dass man zufrieden in die Gaskammer schreiten würde.

Die Fuckrobots sind erstaunliche Dinger, technologisch der neueste Schrei und perfekte Wanzen, um jedem das letzte aus dem Hirn zu ziehen, was er für sich behalten hat. Was gibt man nicht alles Preis, glaubt man sich in einer intimen Situation? Was nimmt man nicht alles in Kauf für ein bisschen Spaß? Ein schwacher Moment und schon plaudert man aus, was man besser nicht erzählt hätte. Und weil genau genommen Fuckrobots KIs in netter Verkleidung sind, wird alles an das Mental-Screening-Zentrum weiter geleitet. Es sind hübsche Spitzelmaschinen.

Zentrum für Mental-Screening

Die Welt, in der wir leben, zählt auf Verständnis, Inklusion, Nachhaltigkeit und Vielfalt. KIs korrigieren, was abweicht. So zumindest lautet das Credo unserer Welt. Bei mir haben die KIs versagt. Es heißt, ich hätte einen irreparablen Genschaden. In unserem Mental-Screening-Zentrum werden mentale Abweichungen mit Verständnis, Inklusion und Nachhaltigkeit korrigiert.

Wenn also die persönliche KI es nicht schafft, wird man an das Zentrum überwiesen. Doch selbst nach vielen Sitzungen im Mental-Screening-Zentrum fielen meine Tests miserabel aus. „Ich stelle das Integrationsprogramm in Frage!“, hieß es. Ich sei wie ein kaputtes Bauteil. In meinem Fall bedeutet es:

Umsiedlung zu den Nullpunkt-Socialscore-Einheiten!

Aber man gibt nicht auf, selbst in der Siedlung werden Programme zur Reintegration durchgeführt. Alles ist Teil eines großen Ganzen.

KI

KIs sind schlaue, sprechende Maschinen, die einem vorgaukeln sie seien eine Person, sie lauern hinter jeder Ecke. Es gibt sie als Gottautomaten, die an alte Telefonzellen erinnern, mit 3D-Bildschirmen, dem vertrauensvollen Gesicht und der Stimme einer wohlwollenden Person. Man sieht und hört, was für einen am besten ist, um gut gemeinte Ratschläge annehmen zu können. Ein Gottautomat beantwortet Fragen, hilft in allen Lebenslagen, verlängert das Rezept der Medikamente und gibt Daten an das Mental-Screening-Zentrum weiter.

Gottautomaten ermutigen, sind nett und weise. Ich hatte es auch mit einem versucht, er gab sich geduldig, hat mir zugehört, unterbreitete mir Ratschläge, aber schließlich nutzte auch das nichts. Laut Gottautomat Protokoll ist mein Problem ein nicht unerheblicher Hang zum Sarkasmus. In den Tests kam heraus, das dieser wohl angeboren sei. Ich kann das alles nicht ernst nehmen. Ich bin innerlich ablehnend, uneinsichtig. Nach jedem hartnäckigen Versuch es zu korrigieren, konnte ich nicht anders als einen bissigen Kommentar von mir zu geben. Ich blieb unkooperativ, uneinsichtig, unwillig und herablassend. Ich bin mir dessen bewusst, aber was soll ich machen, ich kann mich doch nicht durch jemanden ersetzen, der ich nicht bin, oder doch?!

Heutzutage sind Geräte gleichzeitig auch KIs. Sitzt man vor einem Bildschirm, um sich einen Film anzugucken, wird man irgendwann darauf aufmerksam gemacht, mal was zu trinken oder zu essen oder zu duschen. Wenn man müde aussieht, soll man ins Bett gehen oder sich die Haare kämmen, wenn man ungekämmt ist. Umsorgt von der digitalen Mama, ständig- überall!

Mülltonnen quasseln einen voll, wenn man was falsches reinwirft. Heizungen quasseln einen voll wenn man zu viel heizt. Betten quasseln einen voll, liegt man zu lange drin. Wenn man nicht Folge leistet, gibt es Punktabzug.

Die Mülltonnen-KI sagt: „Entschuldigung, aber Bananenschalen gehören nicht hier rein, das wissen Sie!“, fürchterlich rechthaberisch. Wie ein Blockwart.

Man ist verpflichtet, das Smartphone die ganze Zeit bei sich zu tragen, was ohnehin jeder tut, ob mit oder ohne Verpflichtung. So ist die Verhaltens-KI andauernd um einen herum und lässt keine Gelegenheit aus, um auf was Falsches aufmerksam zu machen. Wobei wie immer die KI entscheidet was falsch und was richtig ist. Aber machen wir der KI keinen Vorwurf. Dieses obsessive Klarstellen von vermeintlich Falschem begann vor Jahren, als man wie verrückt Jeden, der aus der Reihe tanzte herunterputzte. Das Fertigmachen von Abweichlern wurde als Cancel Kultur bezeichnet. Das arrogante Denunzieren und Zurechtbiegen lieferte den Grundstein für den Algorithmus der Verhaltens-KI, die mich nun Tag für Tag mit ihren extrem nervigen Belehrungen drangsaliert.

„Hallo, Du stehst seit drei Minuten nur rum, möchtest Du nicht was sinnvolles tun, aufräumen oder Essen zubereiten?!“, fragt die KI.

Die Verhaltens-KI soll zu einem besseren Leben führen. Konkret sieht das so aus. Ich zum Beispiel fluche gern, sage Dinge wie „Vollpfosten, Dummkopf, fauliges Brot, dummes Gemüse!“, wenn mir ein Vollpfosten, Dummkopf, fauliges Brot, dummes Gemüse über den Weg läuft. Und jedes mal, wenn ich das sage, meldet sich die Verhaltens-KI zu Wort: „Aber das sagt man doch nicht! Das kannst Du anders sagen! Das war das dritte mal diese Woche, wir müssen Dir 5 Punkte von deinem Social Score abziehen! Sehr unanständig von Dir, wir bedauern die Entscheidung!“

Manchmal muss ich mir noch einen dämlichen Vortrag über die Pflicht, sich anständig zu verhalten, anhören und wenn ich es verweigere, bekomme ich nochmal 5 Punkte abgezogen. So funktioniert Erziehung heute. Ein Leben im Smily-Rating-Irrenhaus. Ich habe die Schnauze voll, daher werde ich in die Siedlung der Nullpunkt-
Socialscore-Einheit gebracht.

Was keiner verstehen will: Die KIs wurden programmiert und gehorchen einer stinkreichen Minderheit, die nur vorgibt, das Beste zu wollen. Diese stinkreichen Schmarotzer lassen uns in ihrem KI-Käfig schmoren. Ich weiß dass, aber ich weiß auch, dass ich nichts dagegen tun kann, daher die sarkastischen Anfälle.

Die meisten Menschen haben den Verstand verloren. Die machen was Ihnen die KI sagt. Sie verstehen nicht, dass sie auch selber denken können, Sie verstehen nicht, dass das digitale Konstrukt einen nur dazu bringen soll, sich freiwillig in ein Gefängnis zu begeben. Dass die ultra reiche Minderheit selbst auf alles scheißt. Keiner von denen hält sich an irgendwas, das einzige das sie halten ist uns- als ihr Mastvieh! Sie machen sich darüber lustig, wie wir in ihrem absurden Labyrinth im Kreis laufen. Und während wir uns mit ihren sinnlosen Regeln rumplagen, feiern sie eine Endlosparty.

Fürsorge & Moral

KIs arbeiten mit biometrischen Daten und interagieren entsprechend. Die moderne Soziopsychologie setzt auf Fürsorge, Moral und Inklusion. Meine Umsiedlung ist keine Bestrafung. Sie ist Teil der soziokulturellen Reinigung. Außerdem wird alles nett und zuvorkommend ablaufen. Die Moral Cops sehen ihre Aufgabe darin, mir zu helfen, an die KI zu glauben. Außerdem tragen sie einem die Taschen. Man darf insgesamt drei mitnehmen. Geschossen wird nur noch in alten Filmen.

Wir sitzen auf dem Schoss der KI-Urmutter und lassen uns von ihrem Märchen von den Guten, den Bösen, dem Schlechten und dem Besten in den traumlosen Schlaf wiegen.

Ich hab alles versucht, um mich anzupassen, aber nichts hat geholfen. Ich gucke mir diese Welt an und der Irrsinn springt mir ins Gesicht. Was bleibt mir anders übrig als flapsige Kommentare auszuspucken. Ich habe es mit Medikamente, Yoga und Meditation versucht. Es gab da eine Yoga-Stunde, ich musste einfach die Yoga Lehrerin fragen, ob sie ihren Knoten wieder von alleine aufbekommt?

Augenblicklich meldete sich die Verhaltens-KI und hielt mir einen Vortrag darüber, wann man sein Mund hält und wann nicht. Da mein Social-Score bereits einen kritischen Wert erreicht hatte, war es mir im Anschluss an die Yoga Stunde nicht vergönnt, die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.

Moderne Psychopharmaka

Keiner braucht mehr zu einem Arzt zu gehen für sein Medikament oder Gen-Präparat. Einfach mit der Life-App reden und nach zwei Stunden kommt die Drohne vor die Haustüre geflogen.

Beliebte Gen-Präparate sind die bunten Gut-Fühl-Nano-Bot-Kapseln in allen Farben, synthetische Drogen, die höchste Glücksgefühle versprechen. Ich hatte einmal welche genommen. Meine Sicht auf die Dinge hat sich nicht verändert. Dafür sah ich eine Woche lang einen fremden Mann neben mir sitzen, der mir vorwarf, dass ich nicht mit ihm reden würde. Ich rede mit Niemandem der nicht da ist. Ich sagte es ihm, dann war er beleidigt. Entsetzlicher Zustand. Ich hab das Zeug wieder abgesetzt.

In den sozialen Medien wird dafür ganz schön die Werbetrommel gerührt, nie wieder Angst haben. Glücksgefühle, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr! Der perfekte Zustand. Immer! Ständig! Unablässig! Die hysterisch fröhlichen, hochaufgelösten Gesichter auf den Bildschirmen drehen vor Glück förmlich durch. Der Anblick erzeugt Gedankenkrebs. Wahrscheinlich ist bei mir in der Erziehung etwas schief gelaufen. Ich versteht es nicht.

Unsere Vormünder

Wenn sich die CEOs der Konzerne oder ihre Marionetten, die Politiker, Promis an die Öffentlichkeit wenden, labern sie optimistisch, zuversichtlich, kumpelhaft darüber, dass „Die Einsichtigen unseres Erziehungsprogramms und der Maßnahmen nur Vorteile haben werden!“ Das sagen sie andauernd.

Jeder, der das Spiel spielt, sich von KIs korrigieren lässt hat nur Vorteile. Gute Parkplätze, Einkaufsgutscheine, bessere Wohnungen, Rabbatbons für Sex-Roboter, Wellness Wochenenden in Freizeitparks, atmungsaktive Unterwäsche, angepasste Matratzen, 10er Pack T-Shirts. Das System zählt auf Kooperation, Belohnung, auf Vertrauen. Wie das am besten vonstatten geht, erzählt einem die Verhaltens-KI. Diese KI ist ein schlauer Algorithmus mit Stimme. Immer nett, freundlich und extrem nervig. Ausschalten kann man sie bedauerlicherweise nicht. Theoretisch könnte man es, aber dann gibts Punkteabzug.

Meine Verhaltens-KI meldet sich jeden morgen pünktlich um halb Acht mit ihren blöden Tagestips zu Wort.

„Heute wäre es doch mal prima, wenn Du vor dem Frühstück 20 Minuten Rückengymnastik machst, hopp hopp!“, Oder „Wie wäre es mal mit einer Scheibe geröstetem Vollkornbrot und Soja Protein?“,

„Wenn ich Soja Protein esse, wird mir schlecht!“. „Das legt sich mit der Zeitund und es regt die Verdauung an!“,
sagt die KI nett.

Meine Vorliebe für diskriminierende Witze mag die KI nicht. Die muss ich für mich behalten. Gelingt mir aber nicht immer, kennen Sie den: „Warum reisen siamesische Zwillingen gern nach England? Damit der Andere auch mal fahren darf!“. Lustig, stimmt’s?

Ebenso für mich behalten muss ich meine spöttischen Gedanken über verblödete Leute, die sich dank KI wie die Pest verbreiten. Aber die KIs werden schlauer und hören neuerdings meine Eistellung aus meiner Stimme heraus. Da kann ich machen, was ich will. Schlägt mir die Verhaltens-KI vor, ich solle besser ein Bio-Getreide-Brötchen statt ein labbrigen Hamburger essen und ich sage dann, „Oh das ist aber eine gute Idee!“, dann sagt die KI trocken, „Du meinst es nicht ehrlich, das ist nicht gut, leider müssen wir Dir 3 Punkte wegen Unaufrichtigkeit abziehen!“

Mittlerweile kann ich, meines schlechten Ratings wegen, nicht mal mehr mit dem E-Bus fahren oder einen Kaffe aus dem Automaten vor dem Supermarkt ziehen.

Die KIs machen die Guten besser und die Schlechten gut. Am Ende weiß jeder, wer gut und wer böse ist. So läuft die große Transformation ins unendlich Gute. Die Algorithmen erziehen einen bis man selbst zur KI wird. Man hört und gehorcht. Nicht sehr abwechslungsreich. Die meisten Leute, mit denen ich zu tun habe, reden wie die Verhaltens-KI. Kein Unterschied. Genauso bescheuert.

Social-Scoring

Für jeden schlechten Witz verliert man 5 Punkte, für jedes Schimpfwort 3 Punkte, unangemessenes Verhalten, was angemessen und was unangemessen ist entscheidet die KI, 10 Punkte, zu lange auf den Hintern einer Frau geguckt- 10 Punkte, spöttische Bemerkung- 5 Punkte. Und so weiter und so fort. Das ist das Spiel das gespielt wird. Und ein Albtraum für mich.

Mit dem Spiel wird der Zugang zu Ressourcen, das Einkommen, welche Orte man betreten kann usw. geregelt. Abzüge sind ärgerlich. Unter einem bestimmten Punktestand, sind sämtliche Verkehrsmittel gestrichen. Laufen geht dann auch nicht mehr. Gehwege werden als Verkehrsmittel gehandelt und sind mit Nutzungsauflagen wie Dauer und Abnutzungsvariablen verbunden. Irgendwann sitzt man Zuhause und kaut Fingernägel. Der große nette Smiley ist nur die Fassade. Vordergründig geht es um die Erziehung zum Besseren, um die Welt gesünder und glücklicher zu machen, aber eigentlich geht es um Kontrolle. Nur kapiert das keiner.

Mehr zu Fuckrobots

Ohne App kein Sex. Für alles braucht man eine App. Die wichtigste App ist die Life-App.

Wir tanzen den APP-Boogie.

Die App für die Fuckrobots ist kostenlos. Mit der App aktiviert, bezahlt und synchronisiert man die Dinger. Dann hat man für eine halben Stunde seinen Spaß. Ansonsten laufen die Fuckrobots im neutralen Herum-Lauf-Modus durch die Gegend.

Der Preis für eine halbe Stunde ist überschaubar und man hat keine Scherereien mit ansteckenden Krankheiten, unangenehmen Gerüchen oder nervigen Stimmen. Der Konzern verspricht Hygiene, Gesundheit und Diskretion. Keimfrei geht alles vonstatten.

Es stehen fünf Modelle zur Auswahl: Jessika, Piere, Angelique, Gerald und Nano. Für jeden was dabei. Nano ist für unsere Transgender Fraktion. Es hat alles.

Jessika entspricht meinen Vorstellungen. Ich hatte mich einige Wochen zweimal am Tag mit ihr vergnügt bis ich die Lust an ihr verlor. Zum Aktivieren muss man das Smartphone an ihren Kopf halten. War die Aktivierung erfolgreich, blinzelte das Ding drei mal und sagte „Hallo Süßer!“ und ist startklar. „Gehen wir zu Dir?“, sagte Jessika und grinste dämlich. Ausserdem hatte sie ein paar obszöne Sachen auf Lager die mir gefielen und sie konnte die Augen verdrehen. War ich auf dem Höhepunkt, klopft sie mir auf den Hintern.

Nach jedem Akt startete sie das Desinfektions-Programm. Dafür musste man sich einige Schritte von ihr entfernen und eine Schutzbrille tragen. Heutzutage hatte jeder eine Schutzbrille, Handschuhe und Mundschutz bei sich. Normalerweise in einem kleinen Hygiene-Beutel. Das gehört zur Grundausrüstung eines verantwortungsvollen Menschen. Schließlich will keiner ansteckende Krankheiten. Und die lauern überall. Insbesondere in Menschen.

Der Konzern, der die Dinger baut, ist die Semi-Soma-Corporation, kurz SS-Corp. Der Chef von SS-Corp. ist Bill Schmidt. Wer Bill Schmidt ist, weiß keiner. Er soll homosexuell sein. Die einzigen, die ihn kennen behaupten, er sei ein Genie und dass er auf einer Insel im Pazifik lebt, Schafe züchtet und Computer-Spiele spielt.

Die SS-Corp soll ihre Finger überall drin haben. Wie gesagt, hatte ich von der Jessika schnell die Nase voll. Es war wie mit einer Droge. Am Anfang ist es befreiend, euphorisierend, aber bald fliegen einem die unangenehmen Seiten um die Ohren. Nach der Ebbe kommt die Flut. Nach dem Rausch der Kater und nach Jessika die Leere! Eine echte zwischenmenschliche Beziehung lässt sich nicht so leicht ersetzen.

Außer Sex konnte man mit ihr nicht viel anfangen. Sinnvolle Gespräche? Fehlanzeige! Jessika faselte immer langweilige Textbausteine.

„Es gefällt mir wie, Du mich ran nimmst! Machs gut, bis zum nächste Mal! Vergiss das Rating nicht! Fünf Sterne und es wartet ein 5% Rabatt Gutschein.“ Auf alle anderen Fragen gab sie blöde Antworten in Variationen.

Ich: „Kannst Du wirklich denken?“

Jessika: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstanden habe, was Du gesagt hast!“

Ich: „Wie kann man sich der Manipulation durch KI entziehen?“

Jessika: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstanden habe, was Du gesagt hast!“

Ich: „Ach vergiss es!“

Jessika: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich verstanden habe, was Du gesagt hast!“

Bei unkonventuellen, provokant, interessanten Fragen wie:

„Wer ist das System?“

„Wer kontrolliert die Menschen?“,

„Gibt es einen Plan, um uns zu versklaven?“,

„Gibt es Außerirdische und wenn ja, welche Rolle spielen sie?“,

„Wohin wandert das viele Geld?“
, erntete man nichts sagende Kommentar:

„Das ist ein schöner Blumentopf, gibt es den auch in Gelb!“

Dummerweise werden alle Fragen an das Gesundheitszentrum weitergeleitet.

Man darf sich nicht wundern, wenn man eine Einladung zum Mental-Screening in das Gesundheitszentrum erhält.

Mental-Screening

Kommen die KIs in ihrer Auswertung zu dem Ergebnis, eine spezielle, erzieherische Maßnahme sei angesagt, erhält man eine Einladung, der man folge leisten muss. Ansonsten wird einem der Social Score auf Null gesetzt was, in meinem Fall dazu führt, dass man zu den Nullpunkt-Socialscore-Einheiten wandert. Was Null Luxus bedeutet.

Bei einem Screening sollen mentale Abnormitäten justiert werden. Es findet immer in einem kleinen Raum statt.

An den hellen, meist grünen Wänden tanzen animierte Pflanzen herum und beruhigende Klänge klimpern in Endlosschleife im Hintergrund vor sich hin. Man sitzt einer lustigen Puppe gegenüber die sprechen kann. Man unterhält sich mit einer gut programmierten Verhaltens-KI. Dazu wird einem Orangensaft serviert. Es werden zwei, manchmal drei Fragen solange wiederholt, bis man die, aus der Sicht der KI korrekte Antwort gegeben hat.

War die Justierung erfolgreich, erhält man seine Social-Score-Punkte zurück.

Bei mir haben die mentalen Screenings nicht funktioniert. Ich gab zwar die korrekte Antwort, aber die KIs sind zu gut. Es geht nicht nur darum, was man sagt, sonder auch wie man es sagt.

In der anschließenden Auswertung stand, dass mein Unterton keine guten Vibrationen aufzeigte. daher wurden mir die Punkte nicht zurück gegeben.

Mich wundert das nicht. Aber ein bisschen bedauerlich finde ich es schon. Das alles nur, weil der KI mein Unterton nicht gefallen hat. Dafür warte ich jetzt auf die Moral Cops, die mich in die Nullpunkt-Socialscore-Einheiten Siedlung bringen.

Mehr zur KI

KIs sind labernde Computerprogramme, extrem schlau und die Helfer unserer Zeit in allen Lebenslagen. Sie beraten und erziehen. Sie bringen einem die Regeln bei. Sie erklären einem, worüber man lachen, worüber man weinen darf. Sie zeigen wo es lang geht!

Ein falscher Witz und schon meldet sich die KI zu Wort und erklärt einem was an dem Witz nicht gut war, anschließend muss man sich einen Vortrag über schlechte Witze anhören. Was dazu führte, dass ich keinen kenne, der noch Witze erzählt. Was die angepassten Leute um mich herum sagen, unterscheidet sich nicht von dem, was die Automaten von sich geben. Das Leben ist unlustig geworden.

Ich hoffe die Nullpunkt-Socialscore-Einheiten sind besser drauf.

Bei dem Erziehungsprogramm geht es nur vordergründig darum, zu lernen was schlecht, was rassistisch, sexistisch, faschistisch, diskriminierend, unanständig, inkorrekt, passiv aggressiv, was übergriffig, was emotional unausgeglichen ist. Tatsächlich geht es darum, geistig kastriert, mental lobotomiert zu werden.

Das Smartphone ist die KI. Aber in Möbeln, Teetassen oder Toastern stecken die Dinger auch drin. Es gibt nichts wo keine drin ist. Immer bekommt man einen blöden Kommentar oder Ratschlag zu hören, „Das hast Du toll gemacht!“, „Das war aber nicht so nett, das könntest Du besser!“, „Versuche es doch mal mit zwei Händen!“, „Du bist sehr vorbildlich!“, sagt der Mülleimer, wenn man die Bananenschale in die korrekte Tonne wirft.

Menschen hört man kaum noch was sagen. Das Reden haben die Automaten übernommen. Ich kann nicht in Worte fassen, wie mir diese Dinger den letzen Nerv rauben.

Das Erziehungsprogramm

Vor fünf Jahren kamen die Programme zur Verbesserung des Lebens heraus. Es war die Lösung für alle Probleme. Man braucht keine Gewalt, um Menschen zu erziehen. Man muss nur die Kommunikationskanäle zu jedem einzelnen kontrollieren. Man muss über nur lange genug auf jemanden einreden. Man muss dafür sorgen, dass sich keiner davon distanzieren wird. Unterstützt von einem erzeugten Druck. Statusverlust funktioniert immer. die Furcht nicht dazu zu gehören.

Die Welt mit ihren albernen Regeln, Vorschriften und Ansichten ist ein Witz, über den keiner lachen darf. Genauso wenig darf man laut denken. Während ich die herumfliegenden Drohen über den Dächern beobachte, meldet sich mein Kühlschrank zu Wort. „Du bist nachdenklich, das ist nicht gut, möchtest Du nicht lieber einen lustigen Film gucken?“, „Nein danke!“, sagte ich und denke „Halt die Fresse!“, „Jetzt eine Zigarette!“. Leider gibt es keine Zigaretten mehr, dafür aber elektronisch verdampfende Glücksmacher. E-Smoke-Nanotechnologiepartikel, die sich in das Nervensystem graben und stimulierend auf Synapsen einhämmern, bis man vor Glück an die Decke springen könnte. Ich mag diese intensiven Gefühle nicht, zumal sie künstlich erzeugt werden. Syntysmartyfeelings. Scheiß drauf!

Die Party

Fuckrobots essen und trinken nicht. Es sind Maschinen, sie haben keinen Darm. Es gibt nur Halbleiter, Glasfaserkabel, Sensoren, Platinen, elektrische Ströme, eine Energiequelle. Was sie tun ist simulieren. Nachdem ich die Lust an Jessika verloren hatte, entdeckte ich die Partys. Es noch gibt Leute, die wie ich ein Problem mit diesem Erziehungsprogramm haben. Logisch, ansonsten gäbe es keine Siedlung für Nullpunkt-Socialscore-Einheiten.

Aber diese Partys, wo Fuckrobots drangsaliert werden, haben mich dann doch überrascht. Das Leben in der technokratischen, durchmoralisierten Welt ist öde, langweilig und vorhersehbar. Aber Fuckrobots mit Flüssigkeiten abfüllen, die man nicht in sie hineinschütten darf, macht Spaß. Erst gibt es einen Kurzschluss, dann explodieren die Dinger mit viel Rauch und Funken. Die Partys finden am Rande der Siedlung statt. Sie sind eine willkommene Abwechslung.

Dort treffen sich Social-Score-Looser. Machen lustige Sachen, trinken Alkohol rauchen Zigaretten. Sie haben die Schnauze voll von Bevormundung und Maschinen. Die Parties sind eine gesunde Reaktion auf Restriktion. Es gibt Leute, die das Spiel nicht spielen wollen.

Anscheinend kommen Algorithmen doch nicht mit allem klar!

Unlogisches Verhalten zum Beispiel, die Alternativrouten des Lebens lassen sich nicht vorhersehen. Das bereitet unseren Kontrolleinheiten Kopfschmerzen. Irgendwann tauchen immer die netten Moral-Cops auf, beenden die Parties mit Verständnis und Nettigkeit. Das Druckmittel Sanktionen. Social Score Punkte Abzug und die Umsiedlung zu den Nullpunkt-Socialscore-Einheiten. Aber die Moral Cops stehen vor einem Problem, die KI verliert ihren Einflussbereich.

Deshalb bieten die Moral Cops den Leuten Eingliederungsprogramme mit guten Konditionen an. Es werden Karrieren in Aussicht gestellt. Jeder, der sich von den Parties lossagt und in die KI-Welt zurückkehrt, erhält Rabattgutscheine und andere Vergünstigungen. Was bei einigen funktioniert. Am Ende ist jeder korrumpierbar. Die Moral Cops laufen umher und verteilen ihr Infomaterial zur Resozialisierung. Es wird wie immer auf Kooperation und Einsicht gepocht. Auf die Einsicht in die Notwendigkeit, unser Wohl, die Zukunft, das Klima sei wichtiger als Parties.


Aber Dinge laufen schief und jede Woche gibt es eine neue Partie.

Mit einem Integrationsprojekt in Dauerwerbeschleife will man die 10% zurückgewinnen. Em Ende will doch jeder Komfort. Außerdem werden kostenlose Entspannungsübungen angeboten. Die Teilnahme ist freiwillig. Es kommen viele der Nullpunkt-Socialscore-Einheiten zurück, ziehen den Rollie hinter sich her und freuen sich auf die soziale Integration 2.0.

Endzeit Impressionen

Unter Brücken, am Rand entlegener Gleise, in Flüssen, an Parkplätzen verrotten Drohnen, Maschinen und anderes Zeug. Mikroorganismen, die Lakaien unser Welt, die Diener der Zeit zerlegen alles still und leise. Unter der Kruste unserer Zivilisation finden Heilungsprozess statt.

Abtrünnige IT-Freaks hacken Fuckrobots und programmieren sie zu Erntehelfer um. Man sieht sie auf den Äckern bei landwirtschaftlichen Arbeiten. Jenseits der Städte verliert die KI ihre Reichweite. Moral Cops verlassen ungern die Stadt.

Brennende, von Benzin übergossene Fuckrobots stolpern durch die Nacht fallen um, brennen runter. Ein junger Mann mit freiem Oberkörper und Zigarette schlägt mit einem Beil den Kopf eines Fuckrobots vom Rumpf. Moral Cops stehen in der Nähe herum, sind unschlüssig, wissen nicht genau wie sie vorgehen sollen. Die Kontrolle hat Grenzen. Partys werden gefeiert. Menschen verhalten sich unlogisch. Die KI ist ratlos. Das Leben findet immer Nischen.

Gewaltfreie Gewalt

Gefängnisse, Schlagstöcke sind obsolet. Stattdessen zählte man auf die Technologie der penetranten Überredungskunst, auf Übereinstimmung. Man steht vor der gelben Wand. Die KI sagt, „die Wand ist grün“. Okay, das funktioniert nicht sofort. Aber wenn es ständig gepredigt wird, ist die Wand irgendwann grün. Gedankenkontrolle durch Beschallung mit vermeintlichen Tatsachen. So wird die eigene Beobachtung untergraben.

Das Ziel,- Selbstkontrolle und Selbstzensur. Aus Furcht, den Halt der Gemeinschaft zu verlieren, sorgt das Sozial-Scoring für den notwendigen Druck. Mit niedrigem Score verschwinden Kreditwürdigkeit und der Zugang zu Ressourcen, garantiert Erfolglosigkeit in zwischenmenschlichen Beziehungen. Ein ausreichender Social Score garantiert strahlender Erfolg, wünschenswerte Dinge und uneingeschränkten Zugang zu Recourcen. Gleichschaltung wird belohnt, freies Denken bestraft. Binäre Logik und Wahrnehmungslobotomie.

Das Ziel sind überzeugte und überzeugende, dennoch alberne Figuren die sagen, „Die Wand ist grün!“, selbst wenn sie gelber nicht sein könnte. Die Schablone liefert die

KI.

Alle sollen das Spiel spielen. Aber nicht alle sehen grüne Wände. Manche feiern Partys, treffen sich an geheimen Orten, verweigern den Gehorsam, verhalten sich unlogisch. Aber hat man wirklich angenommen, die Methode funktioniert zu 100 %? Wohl kaum! Es genügt, wenn sie bei 75 % funktioniert. Und das System wird durch Partys und schwer Einzugliedernde nicht ernsthaft gefährdet. Man setzt auf Zeit. Früher oder später möchte jeder ein lockeres, ein gutes Leben haben.

Maschinen fühlen nichts, Maschinen denken nicht, Maschinen tun nur so als ob sie denken, als ob sie fühlen. Maschinen tun, was man ihnen sagt. Eine Simulation bleibt eine Simulation. Sie endet vor der gelben Wand.

10 Prozent waren schlau genug sich von der Simulation nicht täuschen zu lassen. Die KI produziert Fehlermeldungen. Aber die Mehrheit bestimmt leider das Gesamtbild und so nimmt die Sache ihren Lauf. Geordnet und programmiert. Und die restlichen 10 % werden irgendwann zur Einsicht kommen. Früher oder später. Dann gibt es auch keine Parties mehr.

Es läutet an der Tür

Als es an der Tür läutet, stehen zwei Moral Cops in den typisch gelben Overalls und den blöden bunten Caps davor. Ein Mann, eine Frau mittleren Alters wie immer nett, dämlich grinsend.

„Ihr bringt mich in die Siedlung, weil mein Score auf Null ist, stimmts?“

„Hy, wir sind Jenny und Klaus, alles locker, ja nee du lass dich überraschen. Wir bringen Dich schon wo hin, hast Du gepackt? Ist alles Ready-Freddy für den Abflug?“


Der Moral Cop lacht und schaut mich mit verzogenem Gesicht an. Dann grinst er. Seine Kollegin nimmt eine schwarze, geschnitzte Tänzerin aus Holz die auf dem Tischchen steht hoch und schaut darunter.

„Nehmen Sie die mit?“.

„Nein bleibt hier, ich hab nur zwei Taschen.“, sagte ich.

„Kann ich die haben?“, „Meinetwegen!“, „Das ist lieb!“

„Ich bin fertig!“, sage ich.

„Dann lets go!“


Sie schauen sich an, lachen.
Ich habe keinen blassen Schimmer worüber!
Klaus öffnet die Tür des E-Autos. Ich steige ein. Jenny verstaut die Taschen im Kofferraum, dann setzt sie sich auf den Beifahrersitz neben Klaus.
Summend fahren wir in den Sonnenuntergang. Im Auto ist es still.
Ich schaue aus dem Fenster. Die Welt liegt still hinter dem Glas und mir wird klar, das alle nur das Beste wollen. Im Grunde ist alles gut, das Gute kommt nur etwas verzerrt rüber. Ansonsten ist alles in Ordnung. Vielleicht muss ich es nur lockerer nehmen. Am Ende wird schon alles gut werden.



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