solowasser
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Bevor die Isar in die Donau fließt, wundert sie sich.
Wo sind die Berge geblieben, hört man sie flüstern, kurz vor Deggendorf in der Nacht, wenn man genau hinhört. Ein Echo kommt zurück, aus den Bergen, aber nicht aus denen, aus denen die Isar stammt. Sondern aus den Bergen, auf denen oben im Sommer kein Schnee liegt und die bis ganz oben hin mit Bäumen bewachsen sind, jahrein, jahraus. Diese Berge also begrüßen die Isar am Horizont, bevor sie sich in der mächtigen Donau verliert. Zusammenfinden wird sie nicht mehr, die Isar. Das Schicksal teilt sie sich mit prominenten Leidensgenossen. Dem Lech aus dem Schwäbischen, der Altmühl aus dem Fränkischen, der Naab aus der wasserreichen Oberpfalz. Dem Regen aus den Bergen, denen mit den vielen Bäumen.
Was kommt nach mir, wundert sich die Isar. Was wird aus mir, fragt sie bange. Sie fragt um Rat bei Lech, Altmühl, Naab und Regen. Eine Antwort erhält die Isar nicht, nur ein Gluckern am Tag, ein Rauschen in der Nacht.
So stolz entsprang sie dem Karwendelgebirge. Berge, auf denen im Sommer oben Schnee liegt und keine Bäume mehr wachsen. Hellblau und felsig, ein Gebirgsfluss, der in die Ebene abfließt, München passiert und dort einige Aufregung stiftet. Die Münchner, verrückt nach der Isar, ihrem Fluss. Doch, was sagt sie dazu?
Die Isar ist müde, wenn sie durch München fließt und sehnt sich zurück in die Berge, in die Stille. Sie ist froh, wenn sie München hinter sich gelassen hat.
Hinter München, dort findet sie keine Berge, aber etwas mehr Stille. Sie schlängelt sich durch die Ebene und spürt langsam, dass sie vergänglich ist. Einem Ende zusteuert. Sie wird ruhiger, als sie Plattling passiert. Gibt sie auf, die stolze Isar? An der Isarmündung bäumt sie sich ein letztes Mal auf. Doch, vergebens.
Sanft fließt sie in den Koloss hinein. Und flüstert: Wo sind die Berge, meine Berge? Es gluckert am Tag, es rauscht in der Nacht.
Spätestens bei Passau weiß sie nicht mehr, dass es sie überhaupt gegeben hat.
Was bleibt? Was bleibt, wenn sich die Donau im Schwarzen Meer entwässert hat?
Wo sind die Berge geblieben, hört man sie flüstern, kurz vor Deggendorf in der Nacht, wenn man genau hinhört. Ein Echo kommt zurück, aus den Bergen, aber nicht aus denen, aus denen die Isar stammt. Sondern aus den Bergen, auf denen oben im Sommer kein Schnee liegt und die bis ganz oben hin mit Bäumen bewachsen sind, jahrein, jahraus. Diese Berge also begrüßen die Isar am Horizont, bevor sie sich in der mächtigen Donau verliert. Zusammenfinden wird sie nicht mehr, die Isar. Das Schicksal teilt sie sich mit prominenten Leidensgenossen. Dem Lech aus dem Schwäbischen, der Altmühl aus dem Fränkischen, der Naab aus der wasserreichen Oberpfalz. Dem Regen aus den Bergen, denen mit den vielen Bäumen.
Was kommt nach mir, wundert sich die Isar. Was wird aus mir, fragt sie bange. Sie fragt um Rat bei Lech, Altmühl, Naab und Regen. Eine Antwort erhält die Isar nicht, nur ein Gluckern am Tag, ein Rauschen in der Nacht.
So stolz entsprang sie dem Karwendelgebirge. Berge, auf denen im Sommer oben Schnee liegt und keine Bäume mehr wachsen. Hellblau und felsig, ein Gebirgsfluss, der in die Ebene abfließt, München passiert und dort einige Aufregung stiftet. Die Münchner, verrückt nach der Isar, ihrem Fluss. Doch, was sagt sie dazu?
Die Isar ist müde, wenn sie durch München fließt und sehnt sich zurück in die Berge, in die Stille. Sie ist froh, wenn sie München hinter sich gelassen hat.
Hinter München, dort findet sie keine Berge, aber etwas mehr Stille. Sie schlängelt sich durch die Ebene und spürt langsam, dass sie vergänglich ist. Einem Ende zusteuert. Sie wird ruhiger, als sie Plattling passiert. Gibt sie auf, die stolze Isar? An der Isarmündung bäumt sie sich ein letztes Mal auf. Doch, vergebens.
Sanft fließt sie in den Koloss hinein. Und flüstert: Wo sind die Berge, meine Berge? Es gluckert am Tag, es rauscht in der Nacht.
Spätestens bei Passau weiß sie nicht mehr, dass es sie überhaupt gegeben hat.
Was bleibt? Was bleibt, wenn sich die Donau im Schwarzen Meer entwässert hat?
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