die Kater-Akte

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Tula

Mitglied
die Kater-Akte

Fragte einst ein weiser König seinen Kater, das Orakel
– jenes plagten schon seit Jahren rabiate Katarakte –
ob denn wohl sein liebes Volk trotz Katastrophen und Debakel
ihm noch immer treu gesonnen und gehorsam sei.

„Aber sicher! Ganz gewiss!“ rief da die Maus, die beim Gelage
auf der Tafel saß, sie hatte dort als frommer Kardinal
(fug- und rechtlich als Tentakel seines Herrn) bei jeder Klage
stets den König im Visier, und dessen Bestie, klar!

„Tja, die Massen, werter Prasser, packt die Angst, die zitter-nackte,
vor der Maus, von der man glaubt, sie sei ein grau verkappter Löwe“,
sann der Kater, dem nun radikal das Schläfenbeinchen knackte:
„Gleicht sie nicht in ihrer Größe … eh‘ dem Elefanten?“

Oh! Wie zauberhaft beschienen war der Heilige! Er machte
sich im Schwanzumdrehn zum Rüsseltier. Was für ein ein Akt! Spektakel
wär‘s geworden, wenn‘s nicht plötzlich (und gleich zweimal!) kräftig krachte
aus dem alten Karabiner … bleich wie Kreide BEIDE!

„Miau, miau! Als kleinen Nager hätt ich diesen NIE getroffen!“
rieb der Kater sich behaglich seine eingetrübten Linsen.
Zog erfahren Lump und Teufel ihre Haut ab. „Lasst uns hoffen,
dass das Leder auch für neunundneunzig Stiefel reicht“.
 

Mimi

Mitglied
Hola Tula,
kluger Kater, wenn es schon keinen Ophthalmologen gibt, der Abhilfe schaffen könnte...

Grüße aus dem Winterchaos
Mimi
 

Tula

Mitglied
Moin Mimi
Der alte Trick aus seiner Jugendzeit, als er den Burschen zum König machte ;)

Grüße aus Regen und Sturm
Tula
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
mir gefällt der text sehr. vorallem der leise humor in und hinter den zeilen. aber du als dichter ... hat das leder gereicht?

lg
patrick
 



 
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