Die kranke Sonne.
Eines Tages war die Sonne krank.
Sie konnte nicht mehr aufstehen, und ihre Strahlen waren so schwach, dass das ganze Zimmer dunkel blieb.
Dicke, schwere Wolken zogen sich über ihrem Haus zusammen, und der Himmel hatte seine schöne lichtblaue Farbe verloren.
Da wurde sie sehr traurig. Sie wurde so traurig, dass sie laut zu weinen begann.
Der weise Rabe, der jeden Tag um diese Zeit, die Erde umkreist, bemerkte es als Erster.
Verwundert schüttelte er seinen Kopf. Regen hatte es auf dieser kleinen Welt noch nie gegeben.
Sofort beschloss er, die Sonne zu besuchen.
Auf dem Weg zu ihrem Haus, traf er das Nashorn.
„Kommst du mit?“, fragte er. „Ich glaube die Sonne ist krank!“.
Das Nashorn hatte nichts Wichtiges zu tun, und bald waren sie gemeinsam auf dem Weg zur Sonne.
Als sie im Zauberwald ankamen, sahen sie einen Elf. Der sammelte eifrig Brennholz, um ein warmes Feuerchen zu machen.
„Brrr,...heute ist es aber bitterkalt!“, sagte er. „Was ist mit unserer guten Sonne geschehen?“.
„Wenn du mit uns kommst, wirst du es bald wissen!“, antwortete der Rabe, und da der Elf noch viel zu wenig Holz hatte, um ein warmes Feuerchen machen zu können, ging er mit ihnen.
„Aber seid nicht zu laut! Im Wald wohnt ein böser Bär. Wenn der uns sieht, will er uns bestimmt fressen!“, sagte er.
Alle drei gingen von nun an auf Zehenspitzen. Sie strengten sich wirklich sehr an.
Doch plötzlich stolperte das dicke Nashorn über eine Wurzel, und fiel hin.
Die Erde zitterte, Blätter und Nüsse flogen durch die Luft, Käfer und Schmetterlinge flohen entsetzt davon, und der Elf schrie laut auf.
Der Rabe, vor Schreck ganz weiß im Gesicht, blickte besorgt um sich.
„Jetzt hat der Bär uns sicher gehört!“.
So schnell sie konnten, liefen sie weiter, bis sie vor einem großen Baum standen.
Erschöpft fielen die Drei ins Gras.
Der Rabe, der vor Angst noch immer ganz weiß war, bekam langsam seine alte Farbe zurück, und als der Elf zu Zittern aufgehört hatte, wagten sie es endlich, wieder zu reden.
„Wo sind wir?“, flüsterte das Nashorn.
Keiner wusste es.
„Wir sind verloren!“, schrie der Elf bestürzt, und kletterte auf den Baum.
„Hoppala, wer neckt mich da?“, sagte dieser plötzlich.
Erschreckt zuckten sie zusammen.
Der Baum lachte laut, und dann räusperte er sich.
„Wenn ich mich kurz vorstellen darf...! Ich bin die alte Zauberlinde, die, die alles weiß. Und ihr wollt bestimmt die kranke Sonne besuchen, und habt euch verirrt, stimmt`s?“.
„Ja.“, sagte der Rabe verwundert. „Kannst du uns vielleicht den Weg zeigen?“.
Der große Baum schüttelte seine Äste hin und her.
„Ich weiß nicht, ich weiß nicht...!“, murmelte er. „Aber weil die Sonne eine gute Freundin von mir ist, die ich schon lange nicht mehr gesehen hab`, werde ich euch helfen. Allerdings müsst ihr mir auch einen kleinen Gefallen tun!“.
„Und das wäre?“, fragte der Elf.
„Ihr müsst den Bären fangen, der bei uns im Wald sein Unwesen treibt!“, antwortete die alte Zauberlinde.
„Das ist unmöglich!“, entgegnete der Elf.
„Das schaffen wir nie!“, jammerte das Nashorn. „Wie sollen wir das anstellen?“.
„Ganz einfach...!“. Die Zauberlinde schmunzelte.
„Wie ich schon sagte! Bei uns im Wald ist alles verzaubert, auch der Bär. Und zufällig weiß ich, dass es ihm gar keinen Spaß macht, als böses Untier bei uns zu sein. Leider ist er schon viel zu lange verzaubert, und niemand wagt es, ihn zu fangen und der Sonne zu übergeben. Es liegt nun ganz an euch, ob ihr mir diesen kleinen Gefallen tun wollt!“.
Die Drei überlegten.
„Gut!“, sagte das Nashorn. „Wir sind einverstanden!“.
Die alte Zauberlinde, erklärte ihnen, wie sie den Bären fangen sollten, und als es Mittag wurde, pirschten sich der Rabe, das Nashorn und der Elf, gewappnet mit einem Strick aus Zauberwaldlianen, an den brummigen Meister Petz heran, der wie jeden Tag, nichtsahnend und laut vor sich hin schnarchte.
So leise sie konnten, schlichen sie um die Tatzen herum, und auf „Eins-Zwei-Drei!“, begannen sie, den Bären zu kitzeln.
Der wusste nicht, was ihm geschieht, knurrte böse, und wollte aufspringen. Da er aber ein besonders kitzeliger Bär war, musste er lachen.
Er lachte, und lachte, bis er sich nicht mehr rühren konnte.
Sofort rannte der Elf mit seinem Zauberstrick um ihn herum, und fesselte ihn.
Das gutmütige Nashorn wurde zum Lasttier auserwählt, und so, bepackt mit dem gefesselten Bären, kehrten sie zur großen Zauberlinde zurück.
Die kam ihnen schon von Weitem entgegen, und freute sich.
„Gut!“, sagte der Baum. „Das habt ihr wirklich gut gemacht! Nun klettert schnell auf meine Äste, ich bringe euch zur Sonne!“
Jeder suchte sich einen Platz, und es dauerte nicht lange, da begann der Baum zu wachsen.
Er wuchs, und wuchs, und wuchs.
Er wurde so groß, dass die Erde unter ihnen, klein war, wie ein Fußball.
Bald darauf waren sie im Garten der Sonne angekommen.
„Kommt herein, die Tür ist offen!“, hörten sie die Sonne mit einer schwachen Stimme rufen.
Sie war wirklich sehr krank. Ihre Nase war ganz dick und rot, ihre Zunge belegt, und ständig musste sie niesen.
„Hat jemand ein Taschentuch für mich?“, jammerte sie.
Der Elf hatte zum Glück immer mehrere mit, und die Zauberlinde kochte der Armen sofort einen heißen Lindenblütentee. Sofort fühlte sie sich wieder besser, und schon bald glühten die Wangen der guten Sonne, erhellten die finstersten Ecken ihres Hauses, und trafen dabei auf den gefesselten Bären.
„Ja, was habt ihr mir denn da Liebes mitgebracht?“, rief sie entzückt.
Im Nu war sie aufgestanden, und beugte sich zu Meister Petz, der erschöpft auf dem Boden lag, alle Viere von sich streckte, und grimmig brummte.
Die goldenen Strahlen der Sonne neckten ihn aber so sehr, dass er lachen musste, und als auch noch der kleine Elf auf ihn zu kroch, und seine Fußsohlen kitzelte, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er krümmte sich am Boden, und lachte, und lachte, und lachte, was das Zeug hielt.
Plötzlich hörten alle einen lauten Knall. Meister Petz war verschwunden und stattdessen hüpfte ein kleiner, silberner Stern im Zimmer herum, der munter drauflos plauderte.
„Vielen, vielen vielen Dank!“, sagte er.
„Ich bin Iris, und wohnte, wie alle kleinen Sterne, im Zauberwald. Wir hatten viel Spaß dort, und als die Zeit gekommen war um weiterzuwandern, bin ich in einer üblen Wurzel hängengeblieben. Niemand konnte mir helfen, und so wurde ich in einen Bären verwandelt. Ihr könnt euch sicher nicht vorstellen, wie schwer es für mich war, als grimmiger Meister Petz im Zauberwald zu leben!“.
Purzelbaum schlagend rollte Iris über die Bettdecke, und setzte sich frech auf die Nase der guten Sonne.
„Haaa...tschiii...!“, machte die, und rüttelte und schüttelte sich dabei so sehr, dass sie dem Raben fast die Federn versengt hätte, wäre er nicht rechtzeitig aus dem Fenster geflogen.
Auch den kleinen Elf konnte nun nichts mehr halten: „Wir müssen nun wieder nach Hause, es ist spät geworden!“, sagte er, hochrot im Gesicht, und eilte zur Tür hinaus. Er war Hitze überhaupt nicht gewöhnt.
Nur das Nashorn fühlte sich wohl. Wahrscheinlich wäre es noch länger geblieben, wenn die Zauberlinde es nicht so eilig gehabt hätte.
Blätter und Blüten lagen verstreut am Boden, und ihre Rinde hatte dicke Sprünge bekommen.
„Kommt endlich!“, jammerte sie. „Wir müssen zur Erde zurück!“.
Als alle wieder ihren Platz auf der Zauberlinde eingenommen hatten, kam die Sonne aus dem Haus und lachte fröhlich.
„Danke für den Lindenblütentee, und lasst euch wieder einmal bei uns blicken!“, rief sie, und ihre Strahlen leuchteten golden am Himmel.
Die Drei winkten noch lange, und bald waren sie wieder im Zauberwald.
Die große Linde atmete erleichtert auf, der Rabe begutachtete seine Schwanzfedern, das Nashorn sah verträumt zum Himmel, und der Elf knabberte an einer Lindenblüte.
„Nun beeilt euch aber, damit ihr zu Hause seid, bevor es finster ist! Und wenn ihr wieder einmal meine Hilfe braucht, ruft mich einfach!
Ich bin die alte Zauberlinde, die, die alles weiß..!“, sagte sie, und verschwand mit großen Schritten.
Der Elf führte sie nun schnell wieder aus dem Zauberwald, und die goldenen Strahlen der Abendsonne verwandelten seine kleine Hütte in einen leuchtenden Palast.
Das Nashorn wollte so schnell wie möglich nach Afrika.
Der Rabe aber, setzte sich auf einen Baum, und putzte andächtig sein Federkleid.
Als es Nacht wurde und die Sterne leuchteten, breitete er seine Flügel aus und flog hoch hinauf in den Himmel.
„Grüß` die Sonne von mir, wenn du sie wiedersiehst!“, rief ihm der kleine Elf nach.
Aber das hörte er schon gar nicht mehr.
								Eines Tages war die Sonne krank.
Sie konnte nicht mehr aufstehen, und ihre Strahlen waren so schwach, dass das ganze Zimmer dunkel blieb.
Dicke, schwere Wolken zogen sich über ihrem Haus zusammen, und der Himmel hatte seine schöne lichtblaue Farbe verloren.
Da wurde sie sehr traurig. Sie wurde so traurig, dass sie laut zu weinen begann.
Der weise Rabe, der jeden Tag um diese Zeit, die Erde umkreist, bemerkte es als Erster.
Verwundert schüttelte er seinen Kopf. Regen hatte es auf dieser kleinen Welt noch nie gegeben.
Sofort beschloss er, die Sonne zu besuchen.
Auf dem Weg zu ihrem Haus, traf er das Nashorn.
„Kommst du mit?“, fragte er. „Ich glaube die Sonne ist krank!“.
Das Nashorn hatte nichts Wichtiges zu tun, und bald waren sie gemeinsam auf dem Weg zur Sonne.
Als sie im Zauberwald ankamen, sahen sie einen Elf. Der sammelte eifrig Brennholz, um ein warmes Feuerchen zu machen.
„Brrr,...heute ist es aber bitterkalt!“, sagte er. „Was ist mit unserer guten Sonne geschehen?“.
„Wenn du mit uns kommst, wirst du es bald wissen!“, antwortete der Rabe, und da der Elf noch viel zu wenig Holz hatte, um ein warmes Feuerchen machen zu können, ging er mit ihnen.
„Aber seid nicht zu laut! Im Wald wohnt ein böser Bär. Wenn der uns sieht, will er uns bestimmt fressen!“, sagte er.
Alle drei gingen von nun an auf Zehenspitzen. Sie strengten sich wirklich sehr an.
Doch plötzlich stolperte das dicke Nashorn über eine Wurzel, und fiel hin.
Die Erde zitterte, Blätter und Nüsse flogen durch die Luft, Käfer und Schmetterlinge flohen entsetzt davon, und der Elf schrie laut auf.
Der Rabe, vor Schreck ganz weiß im Gesicht, blickte besorgt um sich.
„Jetzt hat der Bär uns sicher gehört!“.
So schnell sie konnten, liefen sie weiter, bis sie vor einem großen Baum standen.
Erschöpft fielen die Drei ins Gras.
Der Rabe, der vor Angst noch immer ganz weiß war, bekam langsam seine alte Farbe zurück, und als der Elf zu Zittern aufgehört hatte, wagten sie es endlich, wieder zu reden.
„Wo sind wir?“, flüsterte das Nashorn.
Keiner wusste es.
„Wir sind verloren!“, schrie der Elf bestürzt, und kletterte auf den Baum.
„Hoppala, wer neckt mich da?“, sagte dieser plötzlich.
Erschreckt zuckten sie zusammen.
Der Baum lachte laut, und dann räusperte er sich.
„Wenn ich mich kurz vorstellen darf...! Ich bin die alte Zauberlinde, die, die alles weiß. Und ihr wollt bestimmt die kranke Sonne besuchen, und habt euch verirrt, stimmt`s?“.
„Ja.“, sagte der Rabe verwundert. „Kannst du uns vielleicht den Weg zeigen?“.
Der große Baum schüttelte seine Äste hin und her.
„Ich weiß nicht, ich weiß nicht...!“, murmelte er. „Aber weil die Sonne eine gute Freundin von mir ist, die ich schon lange nicht mehr gesehen hab`, werde ich euch helfen. Allerdings müsst ihr mir auch einen kleinen Gefallen tun!“.
„Und das wäre?“, fragte der Elf.
„Ihr müsst den Bären fangen, der bei uns im Wald sein Unwesen treibt!“, antwortete die alte Zauberlinde.
„Das ist unmöglich!“, entgegnete der Elf.
„Das schaffen wir nie!“, jammerte das Nashorn. „Wie sollen wir das anstellen?“.
„Ganz einfach...!“. Die Zauberlinde schmunzelte.
„Wie ich schon sagte! Bei uns im Wald ist alles verzaubert, auch der Bär. Und zufällig weiß ich, dass es ihm gar keinen Spaß macht, als böses Untier bei uns zu sein. Leider ist er schon viel zu lange verzaubert, und niemand wagt es, ihn zu fangen und der Sonne zu übergeben. Es liegt nun ganz an euch, ob ihr mir diesen kleinen Gefallen tun wollt!“.
Die Drei überlegten.
„Gut!“, sagte das Nashorn. „Wir sind einverstanden!“.
Die alte Zauberlinde, erklärte ihnen, wie sie den Bären fangen sollten, und als es Mittag wurde, pirschten sich der Rabe, das Nashorn und der Elf, gewappnet mit einem Strick aus Zauberwaldlianen, an den brummigen Meister Petz heran, der wie jeden Tag, nichtsahnend und laut vor sich hin schnarchte.
So leise sie konnten, schlichen sie um die Tatzen herum, und auf „Eins-Zwei-Drei!“, begannen sie, den Bären zu kitzeln.
Der wusste nicht, was ihm geschieht, knurrte böse, und wollte aufspringen. Da er aber ein besonders kitzeliger Bär war, musste er lachen.
Er lachte, und lachte, bis er sich nicht mehr rühren konnte.
Sofort rannte der Elf mit seinem Zauberstrick um ihn herum, und fesselte ihn.
Das gutmütige Nashorn wurde zum Lasttier auserwählt, und so, bepackt mit dem gefesselten Bären, kehrten sie zur großen Zauberlinde zurück.
Die kam ihnen schon von Weitem entgegen, und freute sich.
„Gut!“, sagte der Baum. „Das habt ihr wirklich gut gemacht! Nun klettert schnell auf meine Äste, ich bringe euch zur Sonne!“
Jeder suchte sich einen Platz, und es dauerte nicht lange, da begann der Baum zu wachsen.
Er wuchs, und wuchs, und wuchs.
Er wurde so groß, dass die Erde unter ihnen, klein war, wie ein Fußball.
Bald darauf waren sie im Garten der Sonne angekommen.
„Kommt herein, die Tür ist offen!“, hörten sie die Sonne mit einer schwachen Stimme rufen.
Sie war wirklich sehr krank. Ihre Nase war ganz dick und rot, ihre Zunge belegt, und ständig musste sie niesen.
„Hat jemand ein Taschentuch für mich?“, jammerte sie.
Der Elf hatte zum Glück immer mehrere mit, und die Zauberlinde kochte der Armen sofort einen heißen Lindenblütentee. Sofort fühlte sie sich wieder besser, und schon bald glühten die Wangen der guten Sonne, erhellten die finstersten Ecken ihres Hauses, und trafen dabei auf den gefesselten Bären.
„Ja, was habt ihr mir denn da Liebes mitgebracht?“, rief sie entzückt.
Im Nu war sie aufgestanden, und beugte sich zu Meister Petz, der erschöpft auf dem Boden lag, alle Viere von sich streckte, und grimmig brummte.
Die goldenen Strahlen der Sonne neckten ihn aber so sehr, dass er lachen musste, und als auch noch der kleine Elf auf ihn zu kroch, und seine Fußsohlen kitzelte, konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er krümmte sich am Boden, und lachte, und lachte, und lachte, was das Zeug hielt.
Plötzlich hörten alle einen lauten Knall. Meister Petz war verschwunden und stattdessen hüpfte ein kleiner, silberner Stern im Zimmer herum, der munter drauflos plauderte.
„Vielen, vielen vielen Dank!“, sagte er.
„Ich bin Iris, und wohnte, wie alle kleinen Sterne, im Zauberwald. Wir hatten viel Spaß dort, und als die Zeit gekommen war um weiterzuwandern, bin ich in einer üblen Wurzel hängengeblieben. Niemand konnte mir helfen, und so wurde ich in einen Bären verwandelt. Ihr könnt euch sicher nicht vorstellen, wie schwer es für mich war, als grimmiger Meister Petz im Zauberwald zu leben!“.
Purzelbaum schlagend rollte Iris über die Bettdecke, und setzte sich frech auf die Nase der guten Sonne.
„Haaa...tschiii...!“, machte die, und rüttelte und schüttelte sich dabei so sehr, dass sie dem Raben fast die Federn versengt hätte, wäre er nicht rechtzeitig aus dem Fenster geflogen.
Auch den kleinen Elf konnte nun nichts mehr halten: „Wir müssen nun wieder nach Hause, es ist spät geworden!“, sagte er, hochrot im Gesicht, und eilte zur Tür hinaus. Er war Hitze überhaupt nicht gewöhnt.
Nur das Nashorn fühlte sich wohl. Wahrscheinlich wäre es noch länger geblieben, wenn die Zauberlinde es nicht so eilig gehabt hätte.
Blätter und Blüten lagen verstreut am Boden, und ihre Rinde hatte dicke Sprünge bekommen.
„Kommt endlich!“, jammerte sie. „Wir müssen zur Erde zurück!“.
Als alle wieder ihren Platz auf der Zauberlinde eingenommen hatten, kam die Sonne aus dem Haus und lachte fröhlich.
„Danke für den Lindenblütentee, und lasst euch wieder einmal bei uns blicken!“, rief sie, und ihre Strahlen leuchteten golden am Himmel.
Die Drei winkten noch lange, und bald waren sie wieder im Zauberwald.
Die große Linde atmete erleichtert auf, der Rabe begutachtete seine Schwanzfedern, das Nashorn sah verträumt zum Himmel, und der Elf knabberte an einer Lindenblüte.
„Nun beeilt euch aber, damit ihr zu Hause seid, bevor es finster ist! Und wenn ihr wieder einmal meine Hilfe braucht, ruft mich einfach!
Ich bin die alte Zauberlinde, die, die alles weiß..!“, sagte sie, und verschwand mit großen Schritten.
Der Elf führte sie nun schnell wieder aus dem Zauberwald, und die goldenen Strahlen der Abendsonne verwandelten seine kleine Hütte in einen leuchtenden Palast.
Das Nashorn wollte so schnell wie möglich nach Afrika.
Der Rabe aber, setzte sich auf einen Baum, und putzte andächtig sein Federkleid.
Als es Nacht wurde und die Sterne leuchteten, breitete er seine Flügel aus und flog hoch hinauf in den Himmel.
„Grüß` die Sonne von mir, wenn du sie wiedersiehst!“, rief ihm der kleine Elf nach.
Aber das hörte er schon gar nicht mehr.
