Die Segel des Lebens

Als ich die Segel in Richtung Leben gesetzt hatte, wusste ich noch nichts von der Welt auf der wir leben und war nur ein einfacher Matrose der noch nichts gesehen hatte. Denn ich war jung und hatte noch keinen einzigen Fuß auf ein Schiff gesetzt.

Doch schon als das Abenteuer startete, wusste ich, ich würde nichts bereuen, auch wenn ich wie nach meiner Geburt erst weinte. Daher schrieb es mir auch mein Schicksal genauso vor.

Die Sonne schien hell und der Himmel war klar, als wir mit der Crew die Segel hissten. So blieb es für lange Zeit, doch wenn es zu stürmen anfing und mich die Angst überkam, versteckte ich mich in den runden Fässern und wollte mit diesen alleine schon wieder zurück an das sichere Ufer paddeln. Ich hörte die fürchterlichen Geräusche, das Toben und das Donnern der Erde. Es fühlte sich so an, als ob mich die Welt in ihre Tiefe zieht, ich vom Meer verschluckt werde und dort auf ewig verweilen muss. Denn davor fürchtete ich mich am meisten.

Nach vielen weiteren schlimmen Ereignissen und durch die voller Leid geplagten Erfahrungen wurde ich irgendwann der Kapitän dieses Schiffes. Meine Feinde hatte mir alles genommen was ich mir mühsam zurückholen musste. Sie töteten meine Freunde, holten sich mein Selbstvertrauen, meine Zuversicht und meine Hoffnung. Das Alleinsein, meine Wunden, die nun zu Narben geworden sind, spürte ich noch auf meiner Haut .
Als ich zum ersten Mal das Steuer in meinen Händen hielt, blieb mir ein Kloß im Hals stecken.
Mein Herz hörte für einen kurzen Moment auf zu schlagen. doch es war nicht mehr schlimm, denn ich hatte mir den nötigen Mut erkämpft. Ich hatte schließlich gelernt meine Ängste zu überwinden.

Auf eigene Verantwortung, zog ich nun auf das offene Meer hinaus.
Mit der Zeit lernte ich als Kapitän ganz alleine auf offener See zu kämpfen, weil mich nie jemand rettete oder versuchte das Steuer herumzureißen, um mich wieder auf richtige Kurse zu bringen. Ich hatte etliche Schlachten hinter mir und musste Leck für Leck stopfen, um mein Schiff davor zu bewahren unter zu gehen. Meine Feinde versuchten mir die kostbarsten Schätze, die in meinem Herzen liegen zu nehmen. Es waren die einzigen Dinge die für mich noch Bedeutung hatte. Meinen Mut, meine Stärke und meine Persönlichkeit.
Ich habe gelernt mit all den Kämpfen umzugehen und egal wie viele Menschen zusehen möchten, wie ich hilflos im tiefen Meer versinke, habe ich es bisher immer geschafft der Tiefe zu entkommen.
 
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