Karl: ein gutes aktuelles Beispiel wäre den ganzen Steuerhinterziehungsskandal herzunehmen.
Wie würde man den satirisch aufarbeiten? Sicher nicht, indem man auf die Manager hinhaut und sich über deren Frechheit und Gier auslässt.
Geschickter ist, sich als Satiriker auf deren Seite zu stellen und sie zu bedauern. Oder den Fiskus zu unterstellen, das die Ermittlungen nur deshalb gemacht werden, um den Steuerhinterziehern noch bessere Tipps bei der Steuerhinterziehung geben zu können. Deshalb benötigen sie die Finanzdaten etc.
Damit überrascht Du den Leser, weil der erwartet, dass die Nachrichten dazu natürlich die Steuerhinterzieher schlecht aussehen lassen oder auf die schimpfen. In diesem Fall aber versuchst Du (natürlich nur vorgeblich) die Steuerhinterzieher argumentativ zu unterstützen - und das ist eine Perspektive mit der der Leser nicht rechnet.
Dabei aber fügst Du kleine Spitzen rein, wie dass sie sich ansonsten nicht mehr den 2. Porsche oder 3. Landsitz und dergl. leisten können, und machst damit den Text lustig, weil es klar wird, dass es hierum Masslosigkeit geht - die diese Leute aber nicht mehr sehen (wie eben im wirklichen Leben ;-).
Ich habe mal einen ähnlichen Artikel verfasst, wo der angeschlagene ÖGB (Österreichischen Gewerkschaftsbund) über Gehaltserhöhungen für Manager gejubelt hat. Die armen Manager wären ja sonst unter der "Luxusgrenze" gelegen.
Hier ist der Link:
Vorstandsgehälter dank ÖGB drastisch erhöht
Marius