GerRey
Mitglied
Wenn man zu viel Zeit hat, braucht man einen Time-Manager, dachte ich, während ich in meinem Haus herumkramte. Oder man braucht eine Putzfrau, Sekretärin oder Geliebte (MZ) - allen Lagen entsprechend, geduldig und vielseitig belastbar. Aber unsere Mädels …? Der reinste Egoismus! Je schöner, umso unbrauchbarer!
Der Sonntagmorgen war sonnig und still; ich war bereits eine Stunde walken gewesen - am Hundeverein vorbei, zur Hälfte an dem großen See entlang, Pferdekoppeln, Autobahn, Feldkapelle, Gärtnerei, Friedhof und die Alte Straße zurück. Begegnet war ich lediglich einem Pärchen mit Hund. Und einigen Pferden, die auf den Koppeln friedlich grasten.
Während ich schon wieder vergessen hatte, was ich eigentlich tun wollte, stach mir die neue Badehose ins Auge, die ich vor ein paar Tagen gekauft hatte. Sollte ich sie einweihen?
Der Badeteich war keine fünf Minuten Fußweg entfernt. Aber da musste ich wieder in den Keller … die Luftmatratze raufholen … aufpumpen … Sonnencreme - Neverending story!
Plötzlich deuchte mir, dass ich die Bettdecke für den Sommer wechseln wollte. Also öffnete ich die Bettlade und nahm eine dünne Sommerdecke heraus. Dabei fiel etwas auf den Schlafzimmerboden, das ich nicht sogleich einordnen konnte. Waren das schwarze Socken? fragte ich mich, im ersten Moment verwundert. Aber dafür war das Knäuel zu voluminös. Ich legte die Sommerdecke ab und hob das Ding auf. An der Struktur des Stoffes erkannte ich sofort, dass ich das Knäuel einer schwarzen Netzstrumpfhose in der Hand hatte.
Woher stammte dieses Ding? Ich hatte in der letzten Woche gelebt wie ein Mönch! Und die blau-blonde Spaziergängerin davor hatte Hotpants und Riemchen-Sandalen getragen. Außerdem war ich mit ihr nicht im Schlafzimmer.
Die Bettdecke hatte mein Interesse verloren. Ich roch an dem Ding … ein zarter Duft hing noch darin - oder war das Einbildung?
Ich ging ins Arbeitszimmer zu meinem Schreibtisch und schaltete den Computer ein. Am Bund war der Markenname rundherum laufend eingeprägt: CALZEDONIA. Auf dem eingenähten Fabrikations-Band stand neben dem Firmennamen auch die Größe mit ¾ angegeben. Also befragte ich Master Google zu diesem Umstand und fand eine Tabelle, anhand dieser die Trägerin zwischen 1,65 und 1,70 Meter groß sein musste. Außerdem waren die Beine in einem blickdichten Ringelmuster, das zwischen einem ebenso breiten Netzteil wechselte. An einer bestimmten Stelle hatte jemand (ich?) ein handgroßes Loch gerissen; das linke Bein - wie im intimen Gefecht - von innen nach außen gekehrt.
Hatte J. solche Strumpfhosen getragen? fragte ich mich. Aber die trug mit Vorliebe Hosen oder - nichts.
Ich roch noch einmal daran. Der Duft war da. Eine schwarze Strumpfhose mit Ringelmuster … und dann tauchte plötzlich ein Bild auf: schwarzes, schulterlanges Haar, sonnengebräunter Teint, dunkelrot geschminkte Lippen: Die RENN-ATE (Renate)!
Und dann war es mir klar: Die Strumpfhose hatte nicht ich finden sollen. Das Aas! Das war ein geplanter Anschlag auf meine Beziehung mit J. gewesen. Eben nur nicht aufgegangen, weil ich davor verlassen worden war.
Zum Wegschmeißen war das Ding zu schade. Es sollte in meine Devotionaliensammlung aufgenommen werden.
Ich schnitt die Beine ab, um sie als Stirnband beim Walken zu verwenden - und der Rest … ja! Der Rest kam in den Liebesschrein.
Feelings: Dio - Heaven And Hell Live In London 2005
Rainbow - Catch the Rainbow live in Munich 1977 HD part 2
1983 Ronnie James Dio "Stand Up and Shout" (Rock Palace)
Der Sonntagmorgen war sonnig und still; ich war bereits eine Stunde walken gewesen - am Hundeverein vorbei, zur Hälfte an dem großen See entlang, Pferdekoppeln, Autobahn, Feldkapelle, Gärtnerei, Friedhof und die Alte Straße zurück. Begegnet war ich lediglich einem Pärchen mit Hund. Und einigen Pferden, die auf den Koppeln friedlich grasten.
Während ich schon wieder vergessen hatte, was ich eigentlich tun wollte, stach mir die neue Badehose ins Auge, die ich vor ein paar Tagen gekauft hatte. Sollte ich sie einweihen?
Der Badeteich war keine fünf Minuten Fußweg entfernt. Aber da musste ich wieder in den Keller … die Luftmatratze raufholen … aufpumpen … Sonnencreme - Neverending story!
Plötzlich deuchte mir, dass ich die Bettdecke für den Sommer wechseln wollte. Also öffnete ich die Bettlade und nahm eine dünne Sommerdecke heraus. Dabei fiel etwas auf den Schlafzimmerboden, das ich nicht sogleich einordnen konnte. Waren das schwarze Socken? fragte ich mich, im ersten Moment verwundert. Aber dafür war das Knäuel zu voluminös. Ich legte die Sommerdecke ab und hob das Ding auf. An der Struktur des Stoffes erkannte ich sofort, dass ich das Knäuel einer schwarzen Netzstrumpfhose in der Hand hatte.
Woher stammte dieses Ding? Ich hatte in der letzten Woche gelebt wie ein Mönch! Und die blau-blonde Spaziergängerin davor hatte Hotpants und Riemchen-Sandalen getragen. Außerdem war ich mit ihr nicht im Schlafzimmer.
Die Bettdecke hatte mein Interesse verloren. Ich roch an dem Ding … ein zarter Duft hing noch darin - oder war das Einbildung?
Ich ging ins Arbeitszimmer zu meinem Schreibtisch und schaltete den Computer ein. Am Bund war der Markenname rundherum laufend eingeprägt: CALZEDONIA. Auf dem eingenähten Fabrikations-Band stand neben dem Firmennamen auch die Größe mit ¾ angegeben. Also befragte ich Master Google zu diesem Umstand und fand eine Tabelle, anhand dieser die Trägerin zwischen 1,65 und 1,70 Meter groß sein musste. Außerdem waren die Beine in einem blickdichten Ringelmuster, das zwischen einem ebenso breiten Netzteil wechselte. An einer bestimmten Stelle hatte jemand (ich?) ein handgroßes Loch gerissen; das linke Bein - wie im intimen Gefecht - von innen nach außen gekehrt.
Hatte J. solche Strumpfhosen getragen? fragte ich mich. Aber die trug mit Vorliebe Hosen oder - nichts.
Ich roch noch einmal daran. Der Duft war da. Eine schwarze Strumpfhose mit Ringelmuster … und dann tauchte plötzlich ein Bild auf: schwarzes, schulterlanges Haar, sonnengebräunter Teint, dunkelrot geschminkte Lippen: Die RENN-ATE (Renate)!
Und dann war es mir klar: Die Strumpfhose hatte nicht ich finden sollen. Das Aas! Das war ein geplanter Anschlag auf meine Beziehung mit J. gewesen. Eben nur nicht aufgegangen, weil ich davor verlassen worden war.
Zum Wegschmeißen war das Ding zu schade. Es sollte in meine Devotionaliensammlung aufgenommen werden.
Ich schnitt die Beine ab, um sie als Stirnband beim Walken zu verwenden - und der Rest … ja! Der Rest kam in den Liebesschrein.
Feelings: Dio - Heaven And Hell Live In London 2005
Rainbow - Catch the Rainbow live in Munich 1977 HD part 2
1983 Ronnie James Dio "Stand Up and Shout" (Rock Palace)