Diesen imperativen Satz las ich in der Werbezeitschrift für Fit-Reisen. Im Kontext ging es um die Buchung einer Reise nach Irgendwo, egal wohin, habe ich schon wieder vergessen. Mich interessierte mehr die Aufforderung zu einer erhöhten Geschwindigkeit, warum „schnell“? Na klar, weil in mir die Befürchtung geschürt werden sollte, dass diese Reise bei längerem Zögern vielleicht schon ausverkauft sein und ich sie dann nicht mehr wahrnehmen könnte. Mir wird also suggeriert, dass diese Reise sehr begehrt ist, vielleicht mit Recht, das weiß ich nicht. Nachdem ich gar keine Reise buchen will, hinterfrage ich auch nicht den Grund dafür.
Nein, allein das Wort „schnell“ löst in mir eine Abwehrhaltung, ja eine gewisse Skepsis aus. Es ist im Alltag bei Gesprächen ubiquitär. Insbesondere bei kürzeren Unterhaltungen wird es von vielen Menschen verwendet. Was sind die Gründe? Steckt dahinter ein System, vielleicht hat es im gesprochenen Zusammengang eine psychologische Bedeutung. Der Aussprechende könnte vom Angesprochenen erwarten, dass der wenig Zeit hat und will ihm oder ihr damit einen Gefallen tun. Beispielsweise eine Aktion soll zügig durchgeführt werden, damit keine Zeit quasi „verschwendet“ wird. Die Frage warum es gut sein soll keine Zeit zu verschenken lässt in mir den heutigen Zeitgeist der Schnelllebigkeit präsent werden. Viele Leute sind in ihrem Handeln so durchgetaktet, dass keine Zeit für Müßigkeit sein darf, sonst könnten sie ihre Ziele nicht erreichen.
Hier kommt vielleicht auch das Prinzip der Reziprozität zum Tragen. Wenn ich etwas „schnell“ für dich erledige. Dann habe ich etwas gut bei dir, weil du damit Zeit gespart hast und in der gewonnenen Zeit noch etwas anderes machen kannst.
Im Gespräch mit Fremden traue ich mich kaum zu hinterfragen „warum schnell“? Aber im privaten Bereich mache ich es schon mal und die Leute schauen mich dann ganz verdutzt an. So fest ist das Wort schon im Sprachgebrauch verankert. Meine Frau benutzt das Wort schon kaum mehr, sie verdreht dann die Augen, weil sie befürchtet ich würde sie erneut darauf ansprechen. Andererseits lebt sie deswegen nicht unbedingt entschleunigter, nur weil sie das Wort nicht mehr benutzt. Also ist es wohl eher ein sogenanntes Füllwort, was gerade opportun und modern ist.
Ich sollte mich daher nicht mehr darüber aufregen. Die Zeit wird es irgendwann wieder verschwinden lassen, spätestens dann, wenn das bedingungslose Grundeinkommen für jedermann kommt und wir hierzulande der Freitzeitgesellschaft nähergekommen sind. Das Wort „geil“ wird schließlich auch kaum mehr verwendet. Stattdessen ist das Wort „cool“ in Mode um etwas besonders Positives/Gutes kurz und knapp auf den Punkt zu bringen.
Ich wünschte statt „schnell“ alternativ das Wort „smooth“ aus der Jugendsprache 2020. Szenario: in der Bücherei frage ich nach einem bestimmten Roman. Die Verkäuferin sagt, dass sie mal „smooth“ schaut ob sie das Buch hat. Da bin ich doch gleich entspannter und nutze vielleicht die Wartezeit um ein Gespräch mit einem anderen Kunden anzufangen und sie erledigt die Suche nach dem Buch in der gleichen Zeit als wenn sie „schnell“ gesagt hätte, und auch noch ohne Kundendruck.
Nein, allein das Wort „schnell“ löst in mir eine Abwehrhaltung, ja eine gewisse Skepsis aus. Es ist im Alltag bei Gesprächen ubiquitär. Insbesondere bei kürzeren Unterhaltungen wird es von vielen Menschen verwendet. Was sind die Gründe? Steckt dahinter ein System, vielleicht hat es im gesprochenen Zusammengang eine psychologische Bedeutung. Der Aussprechende könnte vom Angesprochenen erwarten, dass der wenig Zeit hat und will ihm oder ihr damit einen Gefallen tun. Beispielsweise eine Aktion soll zügig durchgeführt werden, damit keine Zeit quasi „verschwendet“ wird. Die Frage warum es gut sein soll keine Zeit zu verschenken lässt in mir den heutigen Zeitgeist der Schnelllebigkeit präsent werden. Viele Leute sind in ihrem Handeln so durchgetaktet, dass keine Zeit für Müßigkeit sein darf, sonst könnten sie ihre Ziele nicht erreichen.
Hier kommt vielleicht auch das Prinzip der Reziprozität zum Tragen. Wenn ich etwas „schnell“ für dich erledige. Dann habe ich etwas gut bei dir, weil du damit Zeit gespart hast und in der gewonnenen Zeit noch etwas anderes machen kannst.
Im Gespräch mit Fremden traue ich mich kaum zu hinterfragen „warum schnell“? Aber im privaten Bereich mache ich es schon mal und die Leute schauen mich dann ganz verdutzt an. So fest ist das Wort schon im Sprachgebrauch verankert. Meine Frau benutzt das Wort schon kaum mehr, sie verdreht dann die Augen, weil sie befürchtet ich würde sie erneut darauf ansprechen. Andererseits lebt sie deswegen nicht unbedingt entschleunigter, nur weil sie das Wort nicht mehr benutzt. Also ist es wohl eher ein sogenanntes Füllwort, was gerade opportun und modern ist.
Ich sollte mich daher nicht mehr darüber aufregen. Die Zeit wird es irgendwann wieder verschwinden lassen, spätestens dann, wenn das bedingungslose Grundeinkommen für jedermann kommt und wir hierzulande der Freitzeitgesellschaft nähergekommen sind. Das Wort „geil“ wird schließlich auch kaum mehr verwendet. Stattdessen ist das Wort „cool“ in Mode um etwas besonders Positives/Gutes kurz und knapp auf den Punkt zu bringen.
Ich wünschte statt „schnell“ alternativ das Wort „smooth“ aus der Jugendsprache 2020. Szenario: in der Bücherei frage ich nach einem bestimmten Roman. Die Verkäuferin sagt, dass sie mal „smooth“ schaut ob sie das Buch hat. Da bin ich doch gleich entspannter und nutze vielleicht die Wartezeit um ein Gespräch mit einem anderen Kunden anzufangen und sie erledigt die Suche nach dem Buch in der gleichen Zeit als wenn sie „schnell“ gesagt hätte, und auch noch ohne Kundendruck.