Donaldstilzchen

Es war einmal ein Mann
in einem Turm aus Gold.
Er sprach zu allen,
dass er der Größte sei,
der Klügste, der Stärkste,
der Auserwählte.
Ein Messias.

Nachts aber murmelte er leise:
Ach wie gut, dass niemand weiß,
dass ich Donaldstilzchen heiß.

Er versprach den Menschen Reichtum,
er versprach ihnen Größe,
doch er gab ihnen nur Worte.

Die Menge jubelte,
die Menge zweifelte,
die Menge stritt.

Er zog sie über den Tisch.
Und die Wärme,
die durch die Reibung
auf dem Holz entstand,
war für sie wie ein
behagliches Zuhause.

Da trat ein Kind hervor
und sagte schlicht:
Du bist kein Zauberer,
du bist nur Donald.

Da stampfte er,
da tobte er,
da bebte der Turm aus Gold.

Und in diesem Beben
löste sich seine Perücke,
stieg in die Luft,
flatterte wie ein seltsames Tier,
verwandelte sich plötzlich
in eine goldene Friedenstaube
und flog davon.

Die Leute staunten,
Donaldstilzchen verschwand.

Wer dabei war,
erzählt es noch heute:
dass manchmal selbst das Lächerliche
zum Symbol des Friedens werden kann.

Und die Moral von der Geschicht:
wenn dir jemand Gold verspricht,
schau, ob er eine Perücke trägt,
oder nicht.