Du Lebst

2,00 Stern(e) 2 Bewertungen
Du Lebst

Einmal wieder liegen
auf saftigen Wiesen.
Sieh die Gedanken fliegen
mit den Wolkenriesen.

Und die bunten Vögelein
die mein Herz berühren.
Sind sie auch noch so klein
wollen mich entführen.

Sie singen und sie springen,
schlagen Kapriolen.
Und durch die Lüfte dringen
Lieder unverhohlen.

Auch der Bach am Wegesrand
plätschert lustig vor sich hin.
Wie ein zartes blaues Band
rollt er sich ganz sanft dahin.

Erklommen hat die Sonne
den Horizont schon lang.
Es ist die schönste Wonne,
mir ist heut gar nicht bang.

Fühl mich so schön benommen,
so vertraut im Einklang selbst.
Das Paradies erklommen
und der Geist erzählt: „Du Lebst!“

„Du hast den Kern des Lebens
heut für dich gefunden.
Das hohe Maß des Lebens
ohne dich zu schinden.“

So lieg ich nun im tiefen Gras
und schlender in Gedanken.
Die Sonne, die den Tag besaß
beginnt nun leicht zu wanken.

Im Augenblick geboren,
im Jetzt und Hier vereint,
niemals unverloren,
ein Moment der ewig scheint.

Das Werdende wirkt ewig,
glänzt in jedem Augenblick,
drum, hab das Leben selig,
gönn ihm keinen Blick zurück.
 

Nosie

Mitglied
Ganz so scharf und unkommentiert will ich mein erstes Urteil nun doch nicht stehen lassen, deshalb erläutere ich:

4.Strophe:
Auch der Bach .... rollt er sich....
"Rollen" passt m.E. nicht zu Bächen und schon gar nicht "sich rollen".

5. Strophe:
"Erklommen hat die Sonne
den Horizont schon lang".
Hier will mir das Erklimmen nicht recht passen, besser "verlassen".
Die vierte Zeile "mir ist heut gar nicht bang" ist eine der schlimmsten in deinem Gedicht.

6. Strophe:
"Selbst" und "lebst" reimt sich nicht

7. Strophe:
"gefunden" und "schinden" reimt sich nicht

10. Strophe:
"niemals unverloren,
ein Moment der ewig scheint"
Also immer verloren, dann aber doch für ewig? Diese Zeilen haben mich zu dem Urteil "Schwachsinn" verleitet.

Dieses Bild finde ich allerdings ausgesprochen schön:
"So lieg ich nun im tiefen Gras
und schlender in Gedanken"
sprachlicher Verbesserungsvorschlag:
"So liege ich im tiefen Gras
und schlendre in Gedanken"

Ich verstehe schon, dass du ein Gefühl der Erfülltheit und des Glücks beschreibst, das der Aufenthalt in der Natur ausgelöst hat, aber deine sprachliche Umsetzung hinkt weit hinter dem dankbaren Thema her. Auf die metrischen Schwächen gehe ich jetzt gar nicht ein, das weißt du ja schon aus Kommentaren zu deinen anderen Werken.

Lass dich bitte nicht von einem Kommentar wie dem meinen abhalten. Er ist nicht bös gemeint und wir alle schreiben hier, um zu lernen.

Liebe Grüße
Nosie
 



 
Oben Unten