Du stehst dort (Sonett)

4,90 Stern(e) 7 Bewertungen

Walther

Mitglied
Du stehst dort in dem Meer aus Nacht und Schatten:
Der Mond bescheint dich fahl mit seinem Licht.
So überirdisch brennt es, dein Gesicht,
Und mit ihm alles Glück, das wir je hatten.
Ich rufe sie, die vielen Silbersterne:
Sie sollen dich geleiten in das Nichts,
Und mit den zarten Versen des Gedichts
Begleite ich dich in die kalte Ferne.
Das Träumen ist geblieben, und ich mache
Mir einen Spaß daraus, dass ich fast lache,
Wenn ich an deine Wangengrübchen denke!
Du bleibst in mir geborgen, in der Mitte,
Und gehst mit mir so jeden meiner Schritte,
Die ich zu dir als meinem Schicksal lenke.

für Franke
 

Curd Belesos

Mitglied
moin, moin, ein interessant beschriebener Gedanke, der angenehm
umgesetzt ist.

Der Doppelpunkt der ersten Zeile mag die Eröffnung festigen, doch empfinde ich ihn im Fluss als hinderlich. Meine Gedanken gehen leichter mit dem Folgenden.:

Du stehst dort in dem Meer aus Nacht und Schatten,
vom Mond beschienen, fahl mit seinem Licht.

oder gibt es für den Doppelpunkt eine weitere, stärkere Erklärung?

LG Curd
 

Walther

Mitglied
lb curd,

der doppelpunkt hat die aufgabe, den folgenden vers nochmals hervorzuheben. man könnte ihn noch eine vers verschieben. allerdings bin ich der auffassung, daß das innehalten, das er beim lesen auslöst, genau den effekt entwickelt, den der doppelpunkt beabsichtigt.

ich schreibe meine gedichte, da ich gerne lese, immer vom vortrag her. daher lege ich auch os großen wert auf den fluß des textes. dieser muß nicht nur dem kritischen auge - er muß auch dem vorlesen, dem deklamieren - gerecht werden.

danke für deine positive bewertung und deinen freundlichen eintrag.

lg w.
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walther,

dieses wunderschöne Gedicht bedeutet mir unheimlich viel.
Es hilft mir wieder ein Stück weiter auf dem Weg.

Danke für die Widmung und liebe Grüße
Manfred
 

HerbertH

Mitglied
scheinbar befreit von allen zwängen der form klingt mir das gedicht in den ohren, weckt erinnerungen, töne, gefühle ...

Danke, lieber Walther.
 
K

kal

Gast
eigentlich ist deswegen nicht bewertbar ... ich freue mich für franke. (für das gedicht. nicht das es einer falsch versteht)


lg andrea
 

Walther

Mitglied
lb franke,

danke für deinen eintrag. wenn ich dir damit helfen konnte, freut es mich umso mehr. dann ist der zweck dieser verse bereits erreicht.

lg w.


lb herbert,

die sprache soll in der form fließen, hier soll sie außerdem heilen helfen, was wahrscheinlich nie ganz zu heilen ist. darauf kommt es mir an.

danke!

lg w.


lb. kal,

so ist es. hier ist der inhalt wichtiger als alle verpackung und wertung.

lg w.
 

Walther

Mitglied
Du stehst dort in dem Meer aus Nacht und Schatten:
Der Mond bescheint dich fahl mit seinem Licht.
So überirdisch brennt es, dein Gesicht,
Und mit ihm alles Glück, das wir je hatten.
Ich rufe sie, die vielen Silbersterne:
Sie sollen dich geleiten in das Nichts,
Und mit den zarten Versen des Gedichts
Begleite ich dich in die kalte Ferne.
Das Träumen ist geblieben, und ich mache
Mir einen Spaß daraus, dass ich fast lache,
Wenn ich an deine Wangengrübchen denke!
Du bleibst in mir geborgen, in der Mitte,
Und gehst mit mir so jeden meiner Schritte,
Die ich zu dir als meinem Schicksal lenke.

für Franke
 



 
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