Ego infinitus

trivial

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Die Verletzlichkeit
so nach außen verlagert,
dass jede Berührung
unaushaltbar schmerzen würde.

Keine Grenze,
an der sich gestoßen werden,
die aus dem Schmerz etwas entstehen ließe,
dessen Narben
auch nur etwas Schutz bieten könnten,
darf bleiben.

Selbst die Grenze
des Ausdrückbaren
darf es nicht mehr geben.

Das Ich ausgelagert
und ausformuliert.

Was eingeschlossen zurückbleibt –
das Große,
das Unsagbare,
das notwendigerweise Reaktionäre –
hat es niemals gegeben.

Die Negation des Ich
durch ein Anti-Ich.

Wie macht es klein,
auch die Vereinigung
könnte nur kleiner sein.

Erschaffen
aus der Kraft des Verstandes,
aber nie darüber hinaus,
wird der Mensch des Fühlens
gefühllos.

Geboren in seiner Sprache,
verliert er sich in ihr.

Alles Grenzwertige,
jeder Grenzgang:
undenkbar.

Er wollte alles sein
und wurde nichts.

Aber wie
wollte er sich dessen bewusst werden?

Ohne Grenzen
kann er nichts erschaffen,
kann nichts entstehen.

Ohne Grenze
zwischen ihm
und dem Raum um ihn herum,
wird er eins mit allem –
und folglich: nichts.

Er hört auf zu existieren.

Das Öffentliche
und das Intime,
das Private,
das Politische.

Sehen und gesehen werden,
alles wird eins.

Objekte
ohne Subjekt.

Verletzlichkeit
ohne Verletzungen.

Ein grenzenloser,
unendlicher Raum.

Orientierungs-
und Bewusstlos.
 



 
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