Ein ganz normaler Morgen

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Julsenhik

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Ich blicke immer wieder in Richtung der Glasfront, hinaus in die Welt – naja, Welt ist dann doch ein wenig weit hergeholt – und stelle fest, dass sich der Nebel immer näher an mich heranschleicht. Mich bekommt er definitiv nicht. „Gott muss ein Kettenraucher sein“, denke ich mir und füge hinzu als ich die Sonne sehe: „und ein Narzisst auch noch, denkt nur an sich. Dieser Arsch“! Ich beobachte das doch noch grelle – trotz den Umständen - Licht durch den dicken Passivrauch, welches sich versucht durch die mehrlagige Wolkenschicht zu kämpfen. Als ich mich kurz abwende um einen Schluck aus meinem bereits kalten Kaffee – Dallmayr geht gerade noch so, aber kalt? Pfui! - zu nehmen und kurz davor bin ihn wieder auszuspucken, ist von diesem Licht nichts mehr zu sehen. Sie wurde zuerst abgeblockt und dann total verschlungen. Eigentlich passt dies zu meinem heutigen Tag, der zwar erst wenige Stunden alt ist, aber dennoch mir schon gewaltig auf den Sack geht. Wenn das wirklich stimmt, was ich gestern in einer Dokumentation gesehen habe, dann ist alles mit allem verbunden und versuche mit den Wörtern „life sucks“, Schwingungen an den heißen Stern zu senden.

Ich widme mich wieder meinem Kaffee, an dem ich jetzt wie ein kleines Baby rum nuckle und starre auf meine eierlegende Wollmilchsau, die ich vor vier Monaten an den unteren Bildschirmrand geklebt habe mit dem Ziel meine Vorgesetzten immer wieder daran zu erinnern, dass, wenn man die Zeit berücksichtigt, Dinge einfach nicht machbar sind. Mit einem tiefen ein- und ausatmen schalte ich meinen PC an und lass meinen Kopf sinken um mit meiner Nase die Leertaste zu bestätigen, damit die zwei Bildschirme auch mal aus dem Tiefschlaf erwachen. „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, sage ich leise vor mir hin, als der linke Monitor erleuchtete. Gleich zu Beginn, habe ich mich um einen zweiten bemüht, weil ich sonst nicht arbeiten kann, wusste aber nicht, dass die liebe IT Abteilung mir einen gibt, welcher ein komplett anderer Typ ist und ich so beide nicht synchron nebeneinanderstellen kann. Es ist bereits 10:01 Uhr und versuche positiv zu denken, denn ich bin nur noch bis 12:00 Uhr in einem etwas moderneren Gefängnis. Gleichzeitig wurde mir aber auch bewusst, dass ich erst zwei Stunden hier bin und ich nochmal so lange die Zeit vertreiben muss, diesmal aber im Sinne der Firma – hab doch noch ein Gewissen - und öffne mein Outlook.
 

revilo

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Das gefällt mir ziemlich gut … Du solltest allerdings an der Zeichensetzung arbeiten …an der Groß-und Kleinschreibung ebenso … Herzliche Grüße
 

Johnson

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Die Rechtschreibung ist daneben…der Inhalt ist stark. Sobald man eine Tätigkeit machen muss, die einen intellektuell unterfordert und in der man ganz allgemein gelangweilt ist, ist man geliefert. Für immer. Hier in diesem Text, kommt aber nicht das übliche Geheule bei rum. Es ist bemerkenswert gut.
 



 
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