Ein Huamblkrftzutl rettet die Erde

5,00 Stern(e) 1 Stimme

Günter Wendt

Mitglied
Für einen aktuellen Wettbewerb im PAPYRUS-Forum (Seitenwind) geschrieben


Wir Huamblkrftzutl sind seit kurzem auf dieses Exemplar eines ungewöhnlichen Planeten gestoßen. Eine Raumsonde war der Auslöser, die wir zufällig geortet und eingefangen hatten. Sie hatte viele Details und Informationen einer Lebensform preisgegeben, die uns und unseren intergalaktischen Verbündeten bisher unbekannt waren.

Die audiovisuellen Darstellungen bereiteten uns zunächst Schwierigkeiten, bis jemand unseres Volkes auf die Idee kam, es aus zweidimensionaler Sicht zu verstehen. Das wurde dann in unsere vierdimensionale Vorstellung umgewandelt. Danach verstanden wir. Und wir erkannten, wohin diese dominante Spezies ihre Welt steuerte. Das konnten wir niemals zulassen.
Eine Ausbreitung derart rückständiger Lebensweise, mit zerstörerischen Tendenzen, wäre der Untergang aller intelligenten Lebensformen der Galaxis. Also schickte man mich, um diesen Fehler zu korrigieren.
Nach drei Umkreisungen des Planeten um sein Zentralgestirn hatte ich genug erfahren. Wer die dominante Rasse dieser Lebensform ist, und welche anderen ihr untergeordnet sind.

Am erstaunlichen war die Erkenntnis, dass diese zweibeinigen Geschöpfe vom inneren und äußeren Aufbau völlig identisch sind. Ich hatte Bilder von verschiedenen Exemplaren nach Hause geschickt, worauf die Antwort war: „Die sehen ja alle gleich aus!“ Das größte Geheimnis ist die Tatsache, dass sie sich gegenseitig töten um für sich ein kleines Gebiet zu beanspruchen.
Allerdings war das auch ein dringender Grund, das alles zu korrigieren. Das ist mein Auftrag. Korrektur.

Da ich jetzt weiß wie diese Wesen sich fortpflanzen, wie groß die Lebensspanne eines Exemplares ist, ich hatte dazu viele von ihnen ins Raumschiff gebracht, war der Plan klar. Unfruchtbarkeit ist das Zauberwort, um es in den Worten dieser Kreaturen zu fassen.
Nach einigen Anpassungen meines Metabolismus, was natürlich auch die inneren Organe betrifft, sowie meiner äußeren Erscheinung, bin ich jetzt soweit, den Rettungsplan umzusetzen. Ich bin jetzt einer von ihnen. Ein männliches Exemplar. Nach ihren Maßstäben ein attraktives und absolut fortpflanzungsfähiges.

Ich ließ von den Bordsystemen berechnen, wann die Korrektur Wirkung zeigen würde, falls ich mit einem „weiblichen“ Exemplar Nachkommen haben würde. Ich war zufrieden. Da ich durch meine Umwandlung wusste, in welchen zeitlichen Dimensionen diese Menschen denken und handeln, waren zwanzig Jahre überschaubar kurz.
Jetzt stehe ich aufrecht auf zwei Beinen im Transporterraum und gebe das Signal zum Transport. Ein Blitz …

„Hey! Arnie! Jetzt hast du mich aber erschreckt! Musst du dich immer von hinten anschleichen?“
Angeekelt schaut mich ein Mann an, der auf einem Holzstuhl sitzt. Der Schriftzug „Regie“ ist auf der Lehne angebracht. „Und zieh dir mal was an! Hier so nackig rumlaufen … schämst du dich nicht?“
Eine Frau kommt von rechts und sieht mich mit großen Augen an. Lächelnd sagt sie: „Herr Schwarzenegger! Darf ich Sie zu ihrer Garderobe begleiten?“
Das darf sie.
Zehn Minuten später, nach irdischer Zeitrechnung, ist mein Auftrag erfüllt. Und ich habe jetzt den Entschluss gefasst, demnächst mit mehreren weiblichen Exemplaren meinen Plan zu erfüllen. Nur zur Sicherheit.
 



 
Oben Unten