Der verschwundene Weihnachtsbaum
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
1.Dezember
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
1.Dezember
Eigentlich war alles wie immer, aber dieses Jahr sollte das Weihnachtsfest für Emanuel und Justin zu einem unvergesslichen Abenteuer werden.
„Natürlich bekomme ich vom Christkind ein Feuerwehrauto das richtig funktioniert!“, beschwerte sich Emanuel bei seinem Bruder Justin.
„Na klar, und ich bekomme einen MP3 Player der Videos abspielen kann.“, antwortete sein älterer Bruder.
Wieder einmal versuchten die Beiden sich gegenseitig mit ihren erhofften Geschenken zu übertrumpfen.
Sicher gab es manchmal Streit, wie es bei allen Brüdern dieser Welt vorkommt, doch im Grunde waren beide ein Herz und eine Seele.
„Du wirst es sehen, ich kann damit alles löschen was brennt.“
„Und ich kann mir alle Lieder anhören und alle Videos dieser Welt ansehen.“
Emanuel war acht Jahre alt und ziemlich gut im Fußballspielen.
Außerdem konnte er schon allerlei Zaubertricks und hatte sogar einmal einem richtigen Zauberer assistiert.
Justin war zwar nicht so sportlich, aber für seine elf Jahre sehr aufgeweckt und neugierig.
Die ganze Familie bestand außerdem noch aus Mama und Papa, der Ältesten Tatjana und den zwei großen Brüdern Steven und Dennis.
Alle fieberten dem Abend entgegen, denn Heute war es soweit.
Nach wochenlanger Vorbereitung mit Haus schmücken, Plätzchen backen und anderen Dingen die man so macht vor Weihnachten, war endlich der vierundzwanzigste Dezember.
„Jetzt aber los, Emanuel und Justin, zieht euch Schuhe und Jacken an damit wir noch einen guten Platz in der Kirche bekommen!“, rief die Mutter von unten.
Der Rest der Familie war schon bereit für die Christmette und wartete nur noch auf die Beiden.
„Wir kommen schon!“, riefen die Zwei wie aus einem Mund und liefen geschwind die Treppe von ihrem Kinderzimmer in den Flur hinunter.
Hoffentlich dauerte der Gottesdienst nicht so lange.
Das festliche Drumherum an Weihnachten war zwar immer wieder schön, aber die Geschenke waren für Emanuel und Justin natürlich viel interessanter.
*
„Können wir jetzt rein gehen?“, fragte Emanuel seinen Vater.Er war ganz aufgeregt und spielte mit seiner Krawatte, die er sich extra für das Christkind umgebunden hatte.
Gerade war das traditionelle Heiligabendessen, Kartoffelsalat und Würstchen, beendet und die Teller wurden abgeräumt.
„Einen Moment noch.“, antwortete der Vater.
Auch in diesem Jahr wurde das Wohnzimmer erst zur Bescherung aufgeschlossen und die Kinder bekamen dann den Weihnachtsbaum mit den Geschenken zu sehen.
Als die Küche wieder aufgeräumt war, kam der große Moment.
Alle sieben standen vor der Tür zum Wohnzimmer und Vater kramte aus seiner Hosentasche den Schlüssel hervor.
Mit einem feierlichen Gesicht drehte er den Schlüssel im Schloss herum, öffnete die Tür und sagte:
„Na dann, frohe Weihnachten!“
Das Wohnzimmer war schön weihnachtlich, mit Gestecken und Kerzen geschmückt.
Aber etwas fehlte.
An der Stelle, wo immer der Weihnachtsbaum stand, war...
Nichts.
Leer.
Kein schön leuchtender Baum, keine Geschenke.
Alle standen wie angewurzelt da und trauten ihren Augen nicht.
„Das gibt es doch nicht!“, rief Papa ungläubig.
„Vielleicht kommt das Christkind erst noch.“, versuchte Emanuel eine Antwort auf Frage des nicht vorhandenen Weihnachtsbaums zu finden.
Justin untersuchte in der Zwischenzeit schon den Teppich an der Stelle wo der Baum eigentlich stehen sollte.
Zu seiner Überraschung fand er ein kleines rotes Säckchen, das bisher noch keinem aufgefallen war und steckte es ganz heimlich ein.
Wo ist der Weihnachtsbaum mit den Geschenken?
Was hat es mit dem gefundenen Säckchen auf sich?
Fortsetzung folgt am 2.Dezember