Eine Adventsgeschichte Teil 12 von 24

ArN

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Der verschwundene Weihnachtsbaum
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
12.Dezember

Das Schloss des Magiers Minius lag nicht weit von der Stadt entfernt.
Aber ohne die Landkarte, die sie vom weisen Raben Abrax erhalten hatten, hätten sie nie den Weg dorthin gefunden.
An einer Stelle ging es nämlich nicht mehr weiter.
Ein großer Fels versperrte den vier Freunden und der Musikkapelle SCHLAFLOS die Weiterreise.
„Hier müsste der Weg laut Karte eigentlich weiter gehen.“, sagte Gamma und schaute die Hexe fragend an.
„Wenn die Karte die Richtung angibt, wird es auch so sein.“, vermutete Grete und wollte den Fels abtasten.
Zur Überraschung Aller verschwand ihre Hand in der Felswand.
„Es ist nur ein optischer Trick des Magiers um ungebetene Gäste fernzuhalten. Kommt einfach hinter mir her.“, sprach die Hexe und war in der Wand verschwunden.
Emanuel und Justin nahmen allen Mut zusammen und folgten als nächste.
Kaum waren sie durch die Felswand getreten, sah man schon in einer Entfernung von ungefähr fünfhundert Metern, das Schloss.
Das heißt, wie ein Schloss sah es eigentlich nicht aus, eher wie eine Burg.
Und vor der Burg lag...
„Das sieht genau so aus wie auf dem Säckchen mit dem Taxipulver!“, rief Justin erstaunt.
Tatsächlich.
Vor der Burg lag ein Drache, genauso wie es auf dem Wappen des Säckchens zu sehen war.
„Also stimmt es. Dieser Magier hat unseren Baum und die Geschenke gestohlen!“, stimmte Emanuel seinem Bruder zu.
Mittlerweile waren auch die Anderen durch den Fels getreten und standen gemeinsam auf dem Weg, der geradewegs zu dem Schloss führte.
Es gab nur ein Problem.
Und das war der Drache, der seinen Kopf zu ihnen umgedreht hatte und aus dessen Maul weißer Rauch aufstieg.
„Schnell, wir müssen etwas tun!“, rief Jana, die Sängerin von SCHLAFLOS.
Leider konnte Grete nicht noch einmal den Zauberspruch benutzen um die Zeit anzuhalten, da dieser nach Benutzung erst in zwei Wochen wieder funktioniert.
„Gamma, stimm die Instrumente um!“
Der Kobold kapierte sofort und fing an die Gitarre und die Trommel wieder zu verstellen.
Der Drache war aufgestanden, ging langsam auf die Freunde zu und spie mit einem grauenhaften Getöse Feuer aus seinem Rachen.
„Spielt das selbe Lied wie Gestern, bevor wir in die Wirtschaft kamen!“, rief Grete den Dreien zu.
„Haltet euch die Ohren fest zu!“, gab sie den Kindern und dem Kobold Anweisung.
Der Drache kam immer näher.
Die Kapelle begann mit ihrem Lied.
Stefan zupfte die Gitarre, Denn schlug mit seinen Händen auf die Trommel und Jana fing zu singen an.
Schon nach den ersten Takten wurde der Drache langsamer in seinen Bewegungen.
Seine Schritte wurden zittriger, sein Getöse leiser und das Feuer wurde auch immer weniger.
Schließlich sank er zu Boden und schnarchte laut.
„Nicht aufhören, spielt immer weiter.“, sagte die Hexe und sie gingen mit Musik und Gesang langsam und vorsichtig an dem Drachen vorbei.
„Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen echten Drachen sehe.“, flüsterte Emanuel seinem Bruder zu.
„Ich auch nicht.“, erwiderte Justin.
„Wie kommen wir jetzt weiter?“, fragte Gamma, als sie das verschlossene Tor zum Schloss erreicht hatten.
Darüber hatten sie sich noch keine Gedanken gemacht, musste auch Grete eingestehen.
Die Kapelle konnte ja nicht ewig spielen und irgendwie mussten sie in das Innere des Schlosses gelangen.
Die Frage erübrigte sich jedoch, denn in diesem Moment ging das Tor auf.
Aus dem nun offenen Tor strömten mindestens fünfzig Soldaten mit Lanzen und Armbrüsten und umzingelten die Gefährten.
„Schon wieder gefangen.“, seufzte Justin, der die gefesselte Fahrt durch die Stadt zum Richter noch gut in Erinnerung hatte.
„Wollen mal sehen wer da versucht hat in mein Schloss einzudringen!“, rief eine Stimme hinter den Soldaten.
Augenblicklich bildeten die Soldaten eine Gasse um den Sprecher der Stimme durchzulassen.

Begegnen die Jungen jetzt endlich dem Weihnachtsbaumdieb?
Bekommen sie den Baum zurück und können wieder Heim?

Fortsetzung folgt am 13.Dezember​
 



 
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