Der verschwundene Weihnachtsbaum
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
14.Dezember
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
14.Dezember
„Wie kommen wir wieder nach Hause ohne Taxipulver?“, fragte Emanuel seinen großen Bruder und dicke Tränen liefen seine Wangen herunter.
Der Magier Minius stand von seinem Stuhl auf, ging zu Emanuel und legte seine Hand auf dessen Kopf.
„Keine Angst ihr Zwei, dass ich keinen Taxistaub mehr habe, heißt nicht das es keinen mehr gibt.“, beruhigte er die Beiden.
„Ganz in der Nähe gibt es eine Höhle in der das Pulver gelagert wird. Ihr bekommt von mir eine Karte mit Wegbeschreibung und einen Erlaubnisschein zum Abholen. Wenn ihr diesen Schein den Wachen dort vorzeigt, werden sie euch etwas von dem Taxipulver geben.“
Auch Grete stand auf und ging zu dem Magier.
„Ihr seid sehr nett zu uns Allen. Wir haben uns einen Weihnachtsbaumdieb eigentlich anders vorgestellt.“, sagte sie und hatte ein eigentümliches Glitzern in ihren Augen.
Minius wurde ganz verlegen und wusste nicht was er sagen sollte.
Der Kobold, der Gretes Zuneigung bemerkt hatte, lenkte schnell ab und fragte nach dem Baum.
„Ach ja, den Baum und die Geschenke habe ich in die Schatzkammer bringen lassen. Folgt mir!“, antwortete der Magier, froh um jede Ablenkung.
Durch den Speisesaal des Schlosses ging es über dunkle Gänge, die nur spärlich mit kleinen Fackeln beleuchtet waren.
„Hier möchte ich aber nicht wohnen, es ist alles so dunkel.“, flüsterte Justin.
„Ich auch nicht.“, erwiderte Emanuel.
In ihrem Zimmer brannte auch Nachts immer ein kleines Licht damit keiner vor der Dunkelheit Angst haben musste.
An einer großen Holztür blieben sie stehen.
Neben der Tür war ein Tisch mit zwei Stühlen, auf den die Wachen saßen.
Sofort sprangen sie auf und der eine Wächter öffnete mit einem großen Schlüssel die Tür.
„Das ist bestimmt ein großer Schatz, wenn er so gut bewacht wird.“, vermutete Justin.
„Wo ist denn der Schatz?“, fragte Emanuel, der sich an allen vorbeigedrängelt hatte und als erster in der Schatzkammer stand.
In der Mitte der Kammer stand der Weihnachtsbaum, toll anzusehen mit seinen silbernen Kugeln, dem Lametta und der glitzernden Spitze.
Aber außer dem Baum und den schön eingepackten Geschenken darunter, war die Schatzkammer leer.
„Einen wirklichen Schatz gibt es hier schon lang nicht mehr.“, musste der Magier zugeben.
„Das macht doch nichts.“, sagte Grete und legte ihren Arm um Minius.
„Ein wahrer Schatz ist immer in den Herzen zu finden und nicht in einer Schatzkammer.“
*
Die Kapelle SCHLAFLOS spielte, nachdem ihre Instrumente wieder richtig gestimmt waren, tolle neue Lieder, wurde von Magier unter Vertrag genommen und ging schon einen Tag später auf Tournee.
Die Gefährten blieben aber noch eine Woche bei Minius und hatten viel Spaß.
Die Hexe und der Magier kamen sich immer näher und die Hexe beschloss bei Minius zu bleiben und ihm bei seinem Problem mit der Prinzessin Zera zu helfen.
Emanuel und Justin lernten jede Menge neue Zaubertricks, die man auch auf der Erde aufführen kann.
Nur Gamma wurde von Tag zu Tag unruhiger und drängte zum Aufbruch.
„Ich fühle das hier in der Nähe das große Koboldtreffen sein muss. Ihr wollt doch auch nach Hause, jetzt wo ihr euren Baum wieder habt. Lasst uns bitte Aufbrechen!“, flehte er.
„Stimmt, wo er das sagt bekomme ich auch Heimweh. Lass uns zu der Höhle mit dem Taxistaub gehen, den Taxielch rufen und dann heimfahren.“, sagte Justin zu Emanuel.
Und so wurde der Weihnachtsbaum mit den Geschenken von den Wachen auf einen kleinen Holzkarren geladen.
„Dieser Karren ist verzaubert und folgt euch von ganz alleine.“, meinte der Magier und drückte die Kinder zum Abschied an sich.
Auch Grete drückte die Zwei an sich und küsste sie.
„Ich hoffe man sieht sich bald mal wieder!“, rief sie den Dreien zum Abschied zu.
„Ich schaue auf dem Rückweg bestimmt mal bei euch rein!“, rief Gamma zurück und lief hinter den zwei Kindern und dem Karren her.
Emanuel und Justin fiel es sehr schwer zu gehen, aber die Aussicht wieder ihre Familie in die Arme zu schließen, war größer als der Abschiedsschmerz.
Mit Hilfe der Karte von Minius führte ihr Weg vom Schloss in einen tiefen Wald.
Den Berechtigungsschein hatte Justin in die Provianttasche gesteckt, die er auf dem Rücken trug.
„Meinst du wir bekommen das Taxipulver mit dem Schein?“, fragte er und drehte seinen Kopf nach dem Kobold um.
Doch da war keiner.
„Emanuel, wo ist Gamma?“, fragte Justin seinen Bruder.
Der Kobold war nirgends zu sehen.
Wo ist Gamma?
Bekommen sie Taxistaub für die Rückfahrt?
Fortsetzung folgt am 15.Dezember