Eine Adventsgeschichte Teil 16 von 24

ArN

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Der verschwundene Weihnachtsbaum
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
16.Dezember​

Das Lachen und Rascheln wurde immer lauter.
„Ich hab Angst, Justin. Was passiert hier?“
Ängstlich klammerte sich Emanuel an seinen großen Bruder, der im Moment auch nicht der Mutigste war.
Gamma, der Kobold, stand immer noch bewegungslos in der Mitte des kleinen Kreises mit den merkwürdigen Zeichen und konnte den Kindern nicht helfen.
Dann kamen sie.
Viele kleine Gestalten die ungefähr einen halben Meter groß waren.
Die meisten hatten grüne Hosen und grüne Westen an und natürlich eine lange, grüne Mütze auf dem Kopf.
„KOBOLDE!“, riefen Emanuel und Justin erstaunt.
„Wen habt ihr denn erwartet?“, fragte sie ein alter Kobold lachend.
Der alte Kobold war der einzige mit roten Klamotten und einer roten Mütze auf dem Kopf.
In der Hand trug er einen kurzen Stab der in der Sonne glitzerte.
„Du bist bestimmt der Koboldkönig!“, vermutete Justin mit seinem untrüglichen Spürsinn.
„Das stimmt. Aber wer seit ihr und was habt ihr mit Gamma zu tun?“, fragte der König.
Alle Kobolde bildeten einen Kreis um die zwei Brüder, den Koboldkönig und den noch immer steif stehenden Gamma.
Emanuel und Justin begannen ihre ganze Geschichte zu erzählen und hoben dabei Gammas Hilfe besonders hervor.
„Das ist ja fantastisch!“, rief der König begeistert.
„Ihr müsst nämlich wissen das wir zum großen Koboldtreffen zusammengekommen sind, um dieses Jahr einen neuen Koboldkönig zu wählen. Ich fühle mich doch zu alt für den Job. Zum Koboldkönig soll immer der mutigste Kobold gewählt werden, da wir alleine eigentlich immer sehr scheu sind. Gamma war, nach eurem Bericht zu urteilen, sehr mutig und ich glaube wir haben unseren neuen König gefunden.“
Die anderen Kobolde applaudierten und riefen laut:“ GAMMA, GAMMA, GAMMA!“
Gamma jedoch rührte sich nicht.
„Daran seht ihr wie alt ich bin. Ich hab doch glatt vergessen das Gamma noch im STANDORT steht.“, sagte der Koboldkönig bedauernd und wischte mit seinen Füßen den Kreis mit den Zeichen am Boden fort.
Augenblicklich konnte sich Gamma wieder bewegen und reckte seine noch etwas steifen Glieder.
Die zwei Brüder schauten sich verblüfft an.
So einfach war also die Befreiung des Kobolds aus dem Zauberkreis.
„Ich hab alles mitbekommen und bin sehr geehrt und erfreut über eure Wahl“, sagte Gamma gerührt zu seinen Artgenossen.
Der Koboldkönig gab ihm seinen Stab und seine rote Mütze.
„Somit ist Gamma unser neuer König. Und jetzt lasst uns feiern!“, rief der alte, ehemalige Koboldkönig.
Sofort schwärmten die anderen Kobolde aus und holten alles herbei, was zu einer guten Feier gehört.
Tische, Bänke, Früchte, Getränke und natürlich jede Menge Süßigkeiten.
Einige spielten auf seltsamen Instrumenten fröhliche Lieder.
Auch der Karren mit dem Baum und den Geschenken wurde geholt.
Der Weihnachtsbaum stand nun in der Mitte und rundherum wurden die Tische gestellt.
Dann begann das Fest.
„Eine Frage habe ich noch.“, nuschelte Justin schmatzend und biss wieder ein Stück Schokolade ab.
„Wie war das mit dem Zauberkreis?“
„Als ich hinter euch her gegangen bin, sah ich das Hinweisschild am Baum. Ich war ganz aufgeregt, denn die Zeichen dort waren in der Koboldsprache. Sie bedeuten: ZUM STANDORT. In meiner Aufregung bin ich sofort losgegangen ohne euch Bescheid zu sagen. Am STANDORT wird man sozusagen eingefroren und dann von den anderen Kobolden zum großen Koboldtreffen abgeholt.“, erklärte Gamma.
„Also war das gar keine Falle!“, rief Emanuel.
„Natürlich nicht. Der Kreis wirkt auch nur bei Kobolden.“, sagte der neue Koboldkönig.
Mittlerweile war es schon etwas dunkel geworden und viele Fackeln erleuchteten das Fest.
Der Weihnachtsbaum glitzerte funkelnd in ihrem Schein.
Mit einem Mal begann sich die Erde rings um den Baum zu bewegen.
Immer mehr Erdhügel, die wie Maulwurfshügel aussahen, bildeten sich.
Abrupt verstummte die fröhliche Musik und alle schauten entsetzt auf die Hügel.
„ERDMÄNNER!“, rief Gamma und riss die Augen weit auf.

Was sind ERDMÄNNER?
Was wollen sie?

Fortsetzung folgt am 17.Dezember​
 



 
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