Der verschwundene Weihnachtsbaum
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
23.Dezember
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23.Dezember
„Wir hatten einen Berechtigungsschein von Minius, der ist aber leider verbrannt.“, sagte Emanuel mit trauriger Miene.
„Könnt ihr uns nicht ein wenig von dem Taxipulver geben, wir möchten doch nur nach Hause.“, bat Justin.
„Tut mir leid, Vorschrift ist Vorschrift. Ohne Schein, kein Pulver.“
Die zwei Wächter kreuzten demonstrativ ihre Lanzen und versperrten so den Zugang zu der Höhle.
Die Brüder wollten nur noch so schnell wie möglich zurück zu ihrer Familie.
Doch ohne das Pulver konnten sie den Taxielch nicht herbeirufen, der sie wieder zur Erde zurückbringen sollte.
Eigentlich war ihr Vorhaben, den Weihnachtsbaum mit den Geschenken zurück zur ihrer Familie zu bringen, gescheitert.
Der Baum stand mit der letzten Tanne von Zambo in einem versteckten Tal, den Weihnachtsbaumschmuck hatten die Erdmänner und die Geschenke hatten sie den Kindern des Kutschers hinterlassen.
Trotzdem war alles in Ordnung so und sie hatten viele tolle Abenteuer erlebt.
„Können wir nicht beweisen das wir vom Magier Minius kommen?“, fragte Emanuel mit neuer Hoffnung.
Er hatte sich nämlich etwas überlegt.
„Wie wollt ihr uns das denn beweisen?“, fragte der Wächter zurück.
„Wir können einige Zaubertricks, die sonst nur Minius kennt, ist das nicht Beweis genug?“
Die Wächter schauten sich skeptisch an, berieten sich zwei Minuten und verkündeten dann ihre Entscheidung.
„Nun gut, Minius hat uns auch immer Tricks gezeigt und wir kennen viele Zaubereien von ihm. Also versucht mal uns zu überzeugen und ihr bekommt das Pulver.“
Sofort fing Emanuel mit seinen Tricks an, assistiert von Justin.
Zuerst zeigte er den Trick mit dem verschwundenen Zahnstocher, den er schon im Schlaf konnte.
Dann folgte die Magie mit den Münzen, die er in einen Becher zauberte.
„Ja,ja, die Tricks haben wir alle schon einmal gesehen, aber wir wollen etwas sehen, das sonst nur Minius kann.“, sagte der eine Wächter und gähnte laut.
Emanuel überlegte kurz und sagte dann einen Zauberspruch:“ ERSCHEINE FELS, EIN JEDEM DICHT, BERÜHREN KANN MAN DICH DOCH NICHT“
Mit einem Mal erschien, direkt neben der Höhle, ein Felsen der sehr massiv aussah.
„Berührt ihn!“, forderte der Junge die zwei Wächter auf.
Mit dem selben Trick hatte damals der Magier den Weg zu seinem Schloss geschützt.
Erstaunt gingen die Wächter zu dem Fels und versuchten ihn zu berühren, doch ihre Hand glitt durch das Gestein.
„Das ist wirklich ein Trick den sonst nur Minius zustande bringt. Geh und bring den beiden eine Hand voll von dem Pulver.“, sagte der eine Wächter zu seinem Kollegen.
Lachend fielen sich die zwei Brüder in die Arme.
Endlich konnten sie nach Hause.
„Der Fels löst sich in zehn Stunden von selbst auf.“, erklärte Justin den Wächtern zum Abschied.
Er nahm das Taxipulver und warf es über sich und seinen Bruder.
Es gab einen hellen Blitz und die Beiden waren verschwunden.
*
Als sich ihre Augen wieder an die Umgebung gewöhnt hatten, erkannten sie die Regenbogenstraße.
„Wir haben es fast geschafft!“, rief Emanuel erfreut.
„Aber wo ist der Taxielch?“, fragte Justin seinen kleinen Bruder.
Doch die Antwort erübrigte sich.
Mit lautem Reifenquietschen kam das Taxi über die Straße und hielt genau vor den Jungs.
Die Fahrertür ging auf, der Taxielch stieg erfreut aus und schloss die Kinder in seine Arme.
„Die zwei Jungen, die ihren Weihnachtsbaum gesucht haben. Habt ihr ihn gefunden?“
„Gefunden haben wir ihn schon, aber wir haben ihn auf Zambo gelassen.“, sagte Justin, nachdem er sich aus der Umarmung befreit hatte.
In aller Schnelle berichtete er dem Taxielch ihre Erlebnisse.
„Sag mal, wie viel Zeit ist eigentlich auf der Erde vergangen? Ich hoffe unsere Eltern haben uns nicht vermisst.“, fragte Justin am Ende seines Berichts.
Der Taxielch zeigte sein breitestes Grinsen.
„Nun,“sagte er,“das kommt ganz auf meine Fahrweise an. Ich kann euch sogar in der Zeit zurückversetzen.“
Die beiden Brüder schauten sich fragend an.
„Uns ist eigentlich alles egal, Hauptsache wir kommen wieder Heim.“, meinte Emanuel und gähnte.
Auch Justin fühlte sich sehr müde als sie in das Taxi einstiegen.
„Haltet euch fest, es geht los!“, rief der Taxielch, rückte seine Taximütze gerade und trat auf das Gaspedal.
Doch statt vorwärts zu fahren, ging es in einer rasanten Rückwärtsfahrt über die Regenbogenstraße zurück zur Erde.
Warum fährt der Taxielch rückwärts?
Was erwartet die Beiden zu Hause?
Fortsetzung und Schluss folgt am 24.Dezember