Eine Adventsgeschichte Teil 4 von 24

ArN

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Der verschwundene Weihnachtsbaum
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
4.Dezember​

Das mit dem Taxistaub war natürlich ein großes Problem, an das die Zwei gar nicht gedacht hatten.
Zu sehr waren sie auf die Jagd nach dem Weihnachtsbaumdieb konzentriert.
Und ohne das gelbe Pulver konnten sie kein Taxi herbei rufen, das sie über die Regenbogenstraße von der Welt Zambo wieder in ihre Welt bringen konnte.
„Wir werden schon einen Weg finden.“, versuchte Justin seinen kleinen Bruder zu trösten.
Emanuel seufzte.“Ich hab nur das hier aus dem Kofferraum des Taxis mitgenommen.“
Er kramte in seiner Hosentasche und holte eine kleine Spraydose hervor.
Das heißt, eigentlich war es gar nicht seine Hose, denn sie hatten von Taxielch neue Klamotten erhalten.
Eine einfache braune Hose, ein weißes Leinenhemd, eine rote Weste und Schuhe die sehr abgetragen aussahen.
„Das ist ja eine Dose von dem Vergrößerungsspray.“, rief Justin erstaunt.
„Die können wir bestimmt noch einmal gut gebrauchen. Hebe sie gut auf, Emanuel.“
Der Junge steckte das Spray wieder in seine Hosentasche und die Beiden begannen ihre Umgebung zu erforschen.
Sie waren in einem dichten Laubwald angekommen und wussten nicht nicht wohin sie gehen sollten.
Der Taxielch hatte sie einfach hier abgesetzt und war verschwunden.
„Wir müssen nach einer Spur des Diebes Ausschau halten und vielleicht hat er auch noch von dem Taxipulver, dann können wir später wieder nach Hause.“, meinte Justin.
Nach einiger Zeit erreichten sie eine Lichtung von der einige Wege abgingen.
„Hier treffen wir bestimmt auf irgendwelche Leute die auf den Wegen unterwegs sind. Lass uns einfach hier sitzen und warten, Justin.“, sagte Emanuel und ließ sich erschöpft zu Boden fallen.
„Na gut, warten wir einfach.“, erwiderte Justin und setzte sich ebenfalls in das Gras.
Nach einer kurzen Zeit des Wartens waren aus der Ferne Schritte zu hören.
Emanuel und Justin suchten sich ein Versteck im Gebüsch und warteten, man konnte ja nie wissen wer da kommt.
Die Schritte kamen immer näher.
Jetzt wurde die Gestalt für die zwei Brüder sichtbar.
Das Wesen war ungefähr einen halben Meter groß, hatte grüne Kleider und eine lange grüne Mütze auf dem Kopf.
Außerdem hatte er spitze Ohren.
„Ein Kobold.“, flüsterte Justin.
„Ist das einer von den Guten?“, fragte Emanuel genau so leise zurück.
„Ich weiß es nicht so genau, aber auf jeden Fall sieht der hier sehr freundlich aus.“
In der Tat.
Der Kobold summte ein fröhliches Lied vor sich her und machte dabei immer wieder kleine Tanzbewegungen.
Justin nahm allen Mut zusammen und kam aus seiner Deckung hervor.
„Äh, hallo Herr Kobold.“
Augenblicklich verstummte die Melodie und mit einer Geschwindigkeit, die man dem kleinen Kerl gar nicht zugetraut hätte, rannte der Kobold in das nächste Gebüsch.
„Entschuldigung, ich wollte sie nicht erschrecken.“, sagte Justin und ging langsam auf das Versteck des Kobolds zu.
„Hast du aber!“, rief er aus dem Gebüsch
Mittlerweile hatte auch Emanuel seine Deckung aufgegeben und stand neben seinem Bruder.
„Wir kommen von einer anderen Welt, die sich Erde nennt.“, erklärte Justin.
„Ein Dieb hat uns den Weihnachtsbaum und die Geschenke gestohlen und wir sind mit einem Taxi hierher gekommen. Kannst du uns vielleicht weiterhelfen?“, fragte Emanuel.
Zögernd kam der kleine Mann aus dem Strauch heraus und schüttelte sich die Blätter ab.
„Ihr scheint ja ganz in Ordnung zu sein.“
Dabei musterte der Kobold die Beiden von Oben bis Unten.
„Ich bin gerade auf dem Weg zum großen Koboldtreffen und hab noch ein wenig Zeit. Mal sehen ob ich euch helfen kann.“
Kaum hatte er zu Ende gesprochen, da huschte ein großer Schatten auf der anderen Seite der Lichtung vorbei.
„Seht ihr den Schatten dort!“, rief der Kobold aufgeregt und fuchtelte mit seinen kleinen Ärmchen in der Luft.
„Ein Schicksalsschatten, die sind ganz selten und führen einen immer zu einer wichtigen Begegnung!“
Sofort machte sich er sich auf den Weg und folgte dem Schatten.
Justin und Emanuel schauten sich an, zuckten ratlos mit den Schultern und folgten ihrerseits dem Kobold.

Wohin führt sie der Schicksalsschatten?
Werden sie dem Weihnachtsbaumdieb begegnen?

Fortsetzung folgt am 5.Dezember​
 



 
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