Eine Adventsgeschichte Teil 6 von 24

ArN

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Der verschwundene Weihnachtsbaum
Eine Adventsgeschichte in 24 Teilen
6.Dezember

„Ich habe euch schon erwartet!“, rief eine Stimme aus dem Inneren der Hexenhütte.
Der Kobold Gamma war schon über die Türschwelle getreten und forderte die Jungen auf ihm nachzukommen.
Justin und Emanuel standen noch unschlüssig vor der Tür und schauten vorsichtig hinein.
Man konnte ja nicht Achtsam genug sein.
Erst der Weihnachtsbaumklau, dann die Fahrt mit dem Taxielch, die Begegnung mit Gamma dem Kobold und dem Schicksalsschatten.
Das war alles schon abenteuerlich genug, aber jetzt noch eine Hexe?
Die Hexenhütte sah von innen gar nicht so schlimm aus wie von außen.
Alles war schön sauber und aufgeräumt.
An den Wänden waren unzählige Flaschen, Töpfe und Kisten ordentlich beschriftet und in Regalen eingeräumt.
In der Mitte der Hütte stand ein großer Kessel.
Normalerweise erwartet man jetzt natürlich eine alte Hexe mit einer krummen Nase die irgendeinen geheimnisvollen Trank braut.
Hier war es aber ganz anders.
Der Kessel war leer, das Feuer aus und die Hexe eine schöne junge Frau.
Das Bellen, dass die Drei schon vor der Hütte gehört hatten, kam von einem kleinen weißen Hund.
„Keine Angst, der tut nichts.“, beruhigte die Hexe.
„Bist du wirklich eine Hexe?“, fragte Emanuel neugierig.
„Natürlich bin ich eine Hexe!“, rief die junge Frau.
„Nur weil ich keine Lumpen anhabe, sondern ein schönes Kleid, soll ich keine Hexe sein?
Mein Name ist Grete und ich habe schon den Finger des Schicksalsschattens gesehen, der euch hier hin geführt hat. Also hat das irgend etwas zu bedeuten und ich würde gern die Geschichte hören, die euch zu mir geführt hat.“
Die Hexe führte sie in eine Ecke der Hütte in der ein Tisch und mehrere Stühle standen.
Die Kinder und der Kobold nahmen gerade Platz, da kam Grete mit einem Tablett auf dem vier Becher standen.
„Ihr könnt ruhig davon trinken, es ist kein Gift.“, beruhigte sie die Hexe.
Auch der Hund hatte sich mittlerweile beruhigt und ließ sich bereitwillig von Emanuel streicheln.
Nachdem sie aus den Bechern getrunken hatten und nicht tot umfielen, erzählen sie der Hexe ihre Geschichten.
Zuerst Gamma, der Kobold und dann Emanuel und Justin, wobei Beide oft durcheinander sprachen und sich ins Wort fielen, so dass die Hexe sie öfter ermahnen musste bitte nacheinander zu reden.
Als die beiden Brüder ihre Geschichte beendet hatten, wurde die Hexe nachdenklich.
„Also dir kann ich im Moment nicht helfen Kobold.“, sagte sie.
„Aber eure Geschichte mit dem gestohlenen Weihnachtsbaum erinnert mich an eine andere Geschichte die ich vor ein paar Tagen gehört habe.“
Emanuel und Justin wurden ganz aufgeregt.
„Erzähl uns bitte die Geschichte!“, riefen Beide wie aus einem Mund.
„Ich habe gehört das ein Magier wie besessen hinter einen Weihnachtsbaum her sein soll.
Dabei müsst ihr wissen, dass es im ganzen Land nur noch eine Tanne gibt, von der keiner weiß wo sie steht.
Also dieser Magier jedenfalls soll einer Prinzessin einen Weihnachtsbaum mit Geschenken besorgen.
Ich denke dieser Magier hat euren Baum gestohlen.“
„Wo finden wir diesen Magier!“, platzte Justin heraus.
„Das weiß ich leider auch nicht so genau.“, antwortete die Hexe bedauernd.
„Aber ich kenne jemand in der Stadt ganz in der Nähe der es wissen könnte.“
„Dann wollen wir sofort dahin!“, rief Emanuel und sprang von seinem Stuhl auf.
Doch es war schon sehr spät geworden und die Dämmerung brach herein.
„Ihr könnt gerne hier übernachten und wir machen uns dann morgen Früh auf den Weg in die Stadt.“, schlug Grete vor.
Sie ging mit ihren Gästen durch eine Tür in den Stall, der an der Hexenhütte angebaut war und richtete für die Drei ein Nachtlager auf Stroh her.
Gamma legte sich sofort hin und fing zu schnarchen an.
Erst jetzt wurde den Jungen bewusst wie müde sie eigentlich waren.
Die beiden Brüder legten sich eng beieinander und schliefen auf der Stelle ein.

Was erwartet sie in der Stadt?
Können sie die Spur des Weihnachtsbaumdiebes wieder aufnehmen?

Fortsetzung folgt am 7.Dezember​
 



 
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