Victor_Reclinant
Mitglied
Ein alter Mann näherte sich einer grünen Sitzbank vor einer Grundschule, während er in einer Hand Eis am Stiel hielt. Auf der Bank saß ein Mann mit schickem Anzug im mittleren Alter. Er blickte rasch auf seine Uhr, als er den älteren auf sich zukommen sah. "Muss wohl schüchtern sein, wenn er Blickkontakt meidet.", murmelte der ältere und blieb vor ihm stehen. Er hustete etwas protestierend, worauf der jüngere Mann aufsah.
"Wollen Sie Platz nehmen?", fragte er so freundlich, dass es sogar dem Alten gefiel.
'Freundlich ist er ja!', dachte er, während er sich niederließ und sich mit einem Nicken bedankte.
"Wissen Sie-", begann er zu sprechen "-ich hätte nie gedacht, dass ich mal hier sitze." Der jüngere sah ihn an. "Ich meine hier auf meinen Sohn zu warten. Als Vater. Das hätte ich nie gedacht, die Zeit ist wirklich unaufhaltsam.", sagte der ältere.
"Das Leben hat wirklich immer eine Überraschung parat, da haben Sie recht.", sagte der jüngere. Die Antwort gefiel dem älteren.
"Mein Name ist Thorsten.", sagte er und reichte ihm die Hand. Der jüngere machte große Augen und schüttelte sie ihm begeistert.
"Freuen Sie sich so sehr, weil Sie meinen Namen gehört haben?", fragte Thorsten etwas sarkastisch.
Der jüngere winkte ab und antwortete; "Wissen Sie, die meisten Menschen stellen sich selbst gar nicht mehr vor. Ich fände es tut gut, mal seinen Namen zu sagen, sonst vergisst man den ja noch!".
Thorsten lachte auf und klopfte ihm auf die Schulter. "Sehr gut. Das gefällt mir...wie auch immer Sie heißen!", sagte Thorsten erneut im sarkastischen Ton.
"Tobias-", fügte der jüngere hinzu "Sie können mich gerne duzen!".
"Freut mich sehr...Ah, ich habs nicht so mit den Namen, junger Mann.", sagte Thorsten. "Aber freut mich wirklich. Warten Sie auch auf Ihr Kind?", fragte er.
"Das tue ich. Habe sogar die Uhrzeit kontrolliert ob ich auch pünktlich bin.", antwortete Tobias, so als würde er sein vorheriges Benehmen entschuldigen wollen.
"Ahja, wissen Sie Pünktlichkeit ist mir enorm wichtig. Ich versuche diese Eigenschaft auch meinem Sohn beizubringen. Es wäre wunderbar, wenn er mal als junger Mann, so pünktlich wird wie Sie. Das muss ich ihnen loben.", sagte er.
Tobias lächelte. "Danke. Das tut gut zu hören. Sie warten auf ihren Sohn, ja?", fragte Tobias.
"Ja, ich warte ebenfalls. Wissen Sie, es ist ein besonderes Gefühl Vater zu sein. Aber mit meinem Sohn bin ich gesegnet. Letztens hat er eine Hausaufgabe bekommen. Er solle über sein Vorbild schreiben. Wissen Sie was? Er hat mich genommen! Ich habs ihm nicht gezeigt, aber mir kamen fast die Tränen.", erzählte Thorsten.
Ein junger Mann mit Schürze kam näher und blieb vor der Bank stehen. Tobias übergab ihm paar Scheine und bedankte sich, während der Mann wieder davoneilte. "Sie haben dann wohl einen guten Einfluss auf Ihren Sohn.", fragte Tobias und fuhr das Gespräch fort, während er sein Geldbeutel zurück steckte.
"Oh ja. Das glaube und versuche ich zumindest. Wissen Sie, ich möchte mein Kind so gut wie möglich erziehen."
"Das möchte jeder.", sagte Tobias. "Ja, aber für mich hat das große Bedeutung. Wissen Sie mein Vater war ein Trinker. Meine Eltern haben mich und meine Geschwister nie gut behandelt. Schläge, Hunger und Leid waren an Tagesordnung.", erzählte Thorsten. "Das tut mir Leid.", sagte Tobias.
"Nicht nötig.", winkte Thorsten ab "Er erkrankte schwer. Konnte sich kaum bewegen oder sprechen. Er war auf andere Menschen angewiesen. Aber genau da verließen ihn alle seine Kinder. Es wurde mir übertragen ihn in ein Heim zu fahren. Ich vergesse niemals seine Tränen. Ich glaube er wusste, dass dies die Konsequenz seiner Taten war. Er hatte seine Kinder so behandelt, nun behandelte ihn das Leben so. Trotzdem tat er so, als lebe er normal. Statt sich die Wahrheit einzugestehen, tat er so als wäre nichts. Können Sie das fassen? ", fragte er Tobias.
"Nein.", antwortete dieser schlicht und trocken.
"Naja. Wissen Sie was?", fragte Thorsten, als er das schmelzende Eis am Stiel in seiner Hand bemerkte "nehmen Sie bitte den. Ich hole ein neues."
Tobias nahm das Eis und bedankte sich, während Thorsten mit schweren Schritten zur Eisdiele lief. Tobias legte das Eis in die Mülltonne neben ihm, worin dutzende andere verschmolzene Eisstiele einen Haufen bildeten. Er wischte sich gerade die Hände, als ein kleiner Junge auf ihn zukam.
"Papa!", rief er und hüpfte auf sein Schoß. Sein Blick fiel zur Eisdiele.
"Papa?", fragte er, diesmal verdutzt.
"Ja?", antwortete Tobias.
"Was macht Opa da?", fragte er.
Tobias lächelte bitter.
"Er holt mir Eis am Stiel."
"Wollen Sie Platz nehmen?", fragte er so freundlich, dass es sogar dem Alten gefiel.
'Freundlich ist er ja!', dachte er, während er sich niederließ und sich mit einem Nicken bedankte.
"Wissen Sie-", begann er zu sprechen "-ich hätte nie gedacht, dass ich mal hier sitze." Der jüngere sah ihn an. "Ich meine hier auf meinen Sohn zu warten. Als Vater. Das hätte ich nie gedacht, die Zeit ist wirklich unaufhaltsam.", sagte der ältere.
"Das Leben hat wirklich immer eine Überraschung parat, da haben Sie recht.", sagte der jüngere. Die Antwort gefiel dem älteren.
"Mein Name ist Thorsten.", sagte er und reichte ihm die Hand. Der jüngere machte große Augen und schüttelte sie ihm begeistert.
"Freuen Sie sich so sehr, weil Sie meinen Namen gehört haben?", fragte Thorsten etwas sarkastisch.
Der jüngere winkte ab und antwortete; "Wissen Sie, die meisten Menschen stellen sich selbst gar nicht mehr vor. Ich fände es tut gut, mal seinen Namen zu sagen, sonst vergisst man den ja noch!".
Thorsten lachte auf und klopfte ihm auf die Schulter. "Sehr gut. Das gefällt mir...wie auch immer Sie heißen!", sagte Thorsten erneut im sarkastischen Ton.
"Tobias-", fügte der jüngere hinzu "Sie können mich gerne duzen!".
"Freut mich sehr...Ah, ich habs nicht so mit den Namen, junger Mann.", sagte Thorsten. "Aber freut mich wirklich. Warten Sie auch auf Ihr Kind?", fragte er.
"Das tue ich. Habe sogar die Uhrzeit kontrolliert ob ich auch pünktlich bin.", antwortete Tobias, so als würde er sein vorheriges Benehmen entschuldigen wollen.
"Ahja, wissen Sie Pünktlichkeit ist mir enorm wichtig. Ich versuche diese Eigenschaft auch meinem Sohn beizubringen. Es wäre wunderbar, wenn er mal als junger Mann, so pünktlich wird wie Sie. Das muss ich ihnen loben.", sagte er.
Tobias lächelte. "Danke. Das tut gut zu hören. Sie warten auf ihren Sohn, ja?", fragte Tobias.
"Ja, ich warte ebenfalls. Wissen Sie, es ist ein besonderes Gefühl Vater zu sein. Aber mit meinem Sohn bin ich gesegnet. Letztens hat er eine Hausaufgabe bekommen. Er solle über sein Vorbild schreiben. Wissen Sie was? Er hat mich genommen! Ich habs ihm nicht gezeigt, aber mir kamen fast die Tränen.", erzählte Thorsten.
Ein junger Mann mit Schürze kam näher und blieb vor der Bank stehen. Tobias übergab ihm paar Scheine und bedankte sich, während der Mann wieder davoneilte. "Sie haben dann wohl einen guten Einfluss auf Ihren Sohn.", fragte Tobias und fuhr das Gespräch fort, während er sein Geldbeutel zurück steckte.
"Oh ja. Das glaube und versuche ich zumindest. Wissen Sie, ich möchte mein Kind so gut wie möglich erziehen."
"Das möchte jeder.", sagte Tobias. "Ja, aber für mich hat das große Bedeutung. Wissen Sie mein Vater war ein Trinker. Meine Eltern haben mich und meine Geschwister nie gut behandelt. Schläge, Hunger und Leid waren an Tagesordnung.", erzählte Thorsten. "Das tut mir Leid.", sagte Tobias.
"Nicht nötig.", winkte Thorsten ab "Er erkrankte schwer. Konnte sich kaum bewegen oder sprechen. Er war auf andere Menschen angewiesen. Aber genau da verließen ihn alle seine Kinder. Es wurde mir übertragen ihn in ein Heim zu fahren. Ich vergesse niemals seine Tränen. Ich glaube er wusste, dass dies die Konsequenz seiner Taten war. Er hatte seine Kinder so behandelt, nun behandelte ihn das Leben so. Trotzdem tat er so, als lebe er normal. Statt sich die Wahrheit einzugestehen, tat er so als wäre nichts. Können Sie das fassen? ", fragte er Tobias.
"Nein.", antwortete dieser schlicht und trocken.
"Naja. Wissen Sie was?", fragte Thorsten, als er das schmelzende Eis am Stiel in seiner Hand bemerkte "nehmen Sie bitte den. Ich hole ein neues."
Tobias nahm das Eis und bedankte sich, während Thorsten mit schweren Schritten zur Eisdiele lief. Tobias legte das Eis in die Mülltonne neben ihm, worin dutzende andere verschmolzene Eisstiele einen Haufen bildeten. Er wischte sich gerade die Hände, als ein kleiner Junge auf ihn zukam.
"Papa!", rief er und hüpfte auf sein Schoß. Sein Blick fiel zur Eisdiele.
"Papa?", fragte er, diesmal verdutzt.
"Ja?", antwortete Tobias.
"Was macht Opa da?", fragte er.
Tobias lächelte bitter.
"Er holt mir Eis am Stiel."
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