Ich bemerkte, dass ein Mann mich ansah, als ob er mich kannte; er schien zu lächeln, bevor ich mich wieder in Bewegung setzten musste. Völlig erschöpft nach dem langen Marsch teilte man uns in Gruppen auf; aber große Eile schien keiner damit zu haben.
Ein, zweihundert Schritt entfernt wurden Schreie laut. Unter den Augen eines in Pelze gekleideten Barbaren trennte eine Rotte Wachen die Kinder, die zu klein zur Arbeit oder widerwärtigere Verwendungen waren, von ihren Müttern. Sie wurden vor ihren Augen mit Knüppeln erschlagen. Die Schreie und das Weinen drangen laut herüber; aber ich war zu erschöpft und zu abgestumpft von den Schrecken des Weges, den wir hinter uns hatten, als dass es mich noch erschüttern konnte.
Ich stampfte mit den Füssen auf, ein Reflex in der Kälte, um sie warmzuhalten; eine der Frauen gab ihr Kind der Wache und sah zu, wie der Mann mit dem schweren, eisenbeschlagenen Stiefel zutrat. Sie stand regungslos zwischen den weinenden, am Boden kauernden Formen und in diesem Moment erinnerte ich mich an sie; an einen Streit, wegen Brot oder etwas Ähnlichem, dass sie gestohlen hatte, um sich und ihr Kind durchzubringen. Sie hatte gekämpft wie eine Furie, jetzt schwieg sie.
Der Mann in den schweren Pelzen, der wohl der Verantwortliche für den Menschenhandel mit dem Süden war, betrachtete die Frau eine Weile und gab dann dem wartenden Wächter ein Zeichen. Achselzuckend zog der Mann sein Schwert. Der Schnee war von Blut durchtränkt, was machte es für einen Unterschied. Doch ich begriff; es war keine sinnlose Grausamkeit; es steckte Verstand dahinter, sie war keine gute Ware – und es war ein schneller Tod.
Man trieb uns ins Lager; eine Ansammlung von primitiven Zelten in einem kleinen Tal, durch das ein winziger Bach floss, der jeden Morgen erst vom Eis befreit werden musste. Die Meisten hatten sich mit in die Hänge gegrabenen Löchern zu begnügen, und mir ging es nicht besser. Um das Lager herum standen einige Wachtürme; es gab keine Mauern, nicht mal eine Holzpalisade. Wozu auch. Dahinter war nichts; Eisige Steppe und ein endloser Wald erfrorener Kiefern, zwischen denen Nachts die Wölfe heulten.
Es gab zu wenig Brennholz, um warm zu bleiben, zu wenig Brot aus schlechtem, weissen Mehl, um satt zu werden, und am Morgen wurden wir in die Minen getrieben, um mit Schaufeln und Picken das Erz aus dem Boden zu holen, aus dem die Barbaren ihre primitiven Waffen schmiedeten.
Die Zeit verging, die Tage waren endlos und wurden doch immer kürzer, mit noch längeren Nächten und jeden Morgen das Gebell der Hunde, wenn die Wachen durchs Lager gingen, und das Husten der Männer. Ich versuchte mir etwas Nahrung aufzusparen, für eine Flucht, doch was wir bekamen, reichte kaum, um bei Kräften zu bleiben, und mehr als einmal schlang ich den mühsam aufgesparten Vorrat hungrig hinunter. Ich sprach über meinen Plan mit einigen anderen Gefangenen, aus in meiner Nähe, am unteren Ende des Tals, wo wir Neuankömmlinge hausten, und das bisschen Wasser, das der Bach führte, nur noch Kloake war. Doch die Tage voller Arbeit, mit immer neuen Schwielen und Blasen und Schmerzen lähmten den Geist; und meistens hockten wir Abends um unsere kleinen Feuer und schwiegen, bevor wir uns in den Löchern verkrochen, und das Ungeziefer wartete schon auf uns.
Dennoch lernte ich mehr und mehr über mein Gefängnis. Die Regeln, die Launen der Wachen, wie man nicht auffiel, Gesichter, von denen immer wieder das eine oder andere fehlte. Zum ersten Mal hackte ich mit anderen einen der langen Gräben in den Boden, in die die Toten geworfen wurden. Ich traf auch den Mann, der mich damals angesehen hatte, als ich hierher gebracht wurde; er war schon mehrere Monate hier, blass und abgezehrt, aber munter. Er war seltsam distanziert von all den Plagen um uns herum; und ich sprach zum ersten Mal wieder mit jemandem über die Zeit vor dem Unglück.
Auch ein anderer Mann weckte meine Neugier, in Lumpen, und mit speckigen Bandagen vor dem Gesicht. Es hieß, er wäre ein Krieger gewesen, sogar aus der Garde, und man hätte ihn gefoltert und sein Gesicht entstellt. Mein neuer Freund kannte den Mann ein wenig, sagte, er habe einen zynischen Sinn für Humor und sei schon länger hier, als die meisten anderen.
Wir sprachen auch über die Barbaren, dass sie so anders waren, als wir es erwartet hatten. Ein Einzelner von ihnen unterschied sich kaum von uns; sie aßen und froren und lachten und fluchten, so wie wir. Nur wenn sie sich zu Gruppen zusammenfanden, wurden sie zu Tieren, die kein Erbarmen zeigten; und man traf sie selten allein. Ich konnte sie nicht wirklich hassen, sie waren genauso Gefangene dieses Alptraums, wie wir auch, das Spielzeug der Mächtigen. Früher hatte ich auf die alten Götter vertraut; aber wir waren alle Opfer der Hybris und des Neides unter ihnen geworden. Sie hatten uns einen Hass aufgebürdet, der nicht unser Hass war, und ein Leid, das das ihre hätte sein sollen.
Schließlich, als die Tage nur noch ein paar Stunden währten, war mein Freund zu schwach zum Arbeiten, er lag fiebrig und hustend in seinem Zelt am oberen Ende des Tals. Niemand von den Wachen kümmerte sich darum, und ich war in den Stunden der Dunkelheit dort, während seine Lungen sich langsam mit Schleim füllten, der ihn schließlich ersticken würde.
Ich übernachtete jetzt dort, ein paar Mal, während es dem Ende zuging. Eines Nachts schreckte ich auf; es war noch jemand anwesend, doch ich konnte nichts tun, mich nicht rühren. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das Dunkel; nur etwas Glut war noch übrig von meinem Feuer. Zuerst erkannte ich den Fremden nicht, bis ich die Augen sah. Es war der Krieger; doch keine Spur einer Verletzung, nicht einmal von Hunger oder Kälte zeichneten sich auf dem Gesicht ab.
Der Fremde streckte die Hand nach dem Kranken aus; und unter der Berührung verstummten die keuchenden Atemzüge, leiser, bis nichts mehr da war. Namenloses Grauen erfasste mich; ich konnte es spüren, das war kein Mann, kein Krieger, Gardist, kein Paladin des alten Reiches. In der Anwesenheit eines der Mächtigen selbst erstarrte der Raum, der Tote, mein zitternder Körper. Sie waren die Auserwählten, ganz erfüllt von der Macht, von der wir nur das winzige bisschen Unsterblichkeit besaßen, das wir Seele nennen; und auch das hatte er meinem Freund jetzt geraubt. Ich hatte Gerüchte davon gehört, bis hin zu gewaltigen Schlachtopfern bei denen das Blut der Unschuldigen in Strömen floss, aus Gier nach der uralten Kraft.
In diesem Moment traf mich die Bitterkeit wie ein Schlag, trotz der Lähmung kam ein Hauch über meine Lippen: Ein Weinen – ein Stöhnen – ich weiss es nicht mehr. Der Fremde sah auf, als bemerke er mich erst jetzt.
Tränen glitzerten auf seinem Gesicht. Er legte die Bandagen wortlos wieder an und verschwand, und ich blieb mit dem Toten zurück, der nur noch eine leere Hülle war. Am nächsten Morgen erwachte ich schweissgebadet. Ich stand auf, trug den Leichnam zum Graben und warf etwas Erde und Schnee auf ihn. Ein Wächter in seinem dunklen, eisernen Panzer sah mir ausdruckslos dabei zu, doch niemand hinderte mich. Seitdem wohne ich am oberen Ende des Tals.
Ich habe lange darüber nachgedacht; über meinen Freund, über den Mächtigen. Mit einem Gedanken hätte er dies alles beenden können, ein Paradies erschaffen; doch er tat es nicht. Es war wieder länger hell, und immer mehr Sklaven starben jetzt an den Entbehrungen und der unmenschlichen Arbeit. Schließlich, als wieder jemand in unserer Nähe zusammenbrach und sich trotz der Tritte und Schläge nicht mehr rührte, hielt ich es nicht mehr aus.
„Warum hilfst du nicht?“
Er sah mich nachdenklich an; ich wusste, dass er mich verstanden hatte. Es dauerte einen Augenblick, bevor er mir antwortete.
„Warum tust du es nicht?“
Jetzt, wo es wieder wärmer wird, fühle ich mich etwas besser. Der Husten plagt mich, aber ich spüre den Hunger nicht mehr so. Ich habe ein wenig Brot zurückgelegt und ein Beil versteckt. Einmal, als die Karavane aus dem Süden zu spät kam, gab es ein paar Tage nur dünne Suppe aus fauligen Resten, die die Wachen übergelassen hatten, und viele wurden krank davon. Ich ertrug die Zeit ohne Mühe. Auch mit dem Brot bin ich sparsam, es ist hart und schlecht, und ich habe mir schon einige Zähne daran ausgebissen. Für eine Weile war ich ärgerlich auf den Fremden und seine Antwort.
Jetzt nicht mehr, manchmal sehen wir uns, und machen unsere Witze. Ich habe ihn verstanden, vielleicht zu spät für mich, aber ich kann darüber kein Bedauern empfinden. Heute wurden neue Gefangene gebracht, und ich sah zu, wie sie ins Lager getrieben wurden; und einer schien mir seltsam vertraut. Ich sah in lange an, und für einen Moment trafen sich unsere Blicke.
Ein, zweihundert Schritt entfernt wurden Schreie laut. Unter den Augen eines in Pelze gekleideten Barbaren trennte eine Rotte Wachen die Kinder, die zu klein zur Arbeit oder widerwärtigere Verwendungen waren, von ihren Müttern. Sie wurden vor ihren Augen mit Knüppeln erschlagen. Die Schreie und das Weinen drangen laut herüber; aber ich war zu erschöpft und zu abgestumpft von den Schrecken des Weges, den wir hinter uns hatten, als dass es mich noch erschüttern konnte.
Ich stampfte mit den Füssen auf, ein Reflex in der Kälte, um sie warmzuhalten; eine der Frauen gab ihr Kind der Wache und sah zu, wie der Mann mit dem schweren, eisenbeschlagenen Stiefel zutrat. Sie stand regungslos zwischen den weinenden, am Boden kauernden Formen und in diesem Moment erinnerte ich mich an sie; an einen Streit, wegen Brot oder etwas Ähnlichem, dass sie gestohlen hatte, um sich und ihr Kind durchzubringen. Sie hatte gekämpft wie eine Furie, jetzt schwieg sie.
Der Mann in den schweren Pelzen, der wohl der Verantwortliche für den Menschenhandel mit dem Süden war, betrachtete die Frau eine Weile und gab dann dem wartenden Wächter ein Zeichen. Achselzuckend zog der Mann sein Schwert. Der Schnee war von Blut durchtränkt, was machte es für einen Unterschied. Doch ich begriff; es war keine sinnlose Grausamkeit; es steckte Verstand dahinter, sie war keine gute Ware – und es war ein schneller Tod.
Man trieb uns ins Lager; eine Ansammlung von primitiven Zelten in einem kleinen Tal, durch das ein winziger Bach floss, der jeden Morgen erst vom Eis befreit werden musste. Die Meisten hatten sich mit in die Hänge gegrabenen Löchern zu begnügen, und mir ging es nicht besser. Um das Lager herum standen einige Wachtürme; es gab keine Mauern, nicht mal eine Holzpalisade. Wozu auch. Dahinter war nichts; Eisige Steppe und ein endloser Wald erfrorener Kiefern, zwischen denen Nachts die Wölfe heulten.
Es gab zu wenig Brennholz, um warm zu bleiben, zu wenig Brot aus schlechtem, weissen Mehl, um satt zu werden, und am Morgen wurden wir in die Minen getrieben, um mit Schaufeln und Picken das Erz aus dem Boden zu holen, aus dem die Barbaren ihre primitiven Waffen schmiedeten.
Die Zeit verging, die Tage waren endlos und wurden doch immer kürzer, mit noch längeren Nächten und jeden Morgen das Gebell der Hunde, wenn die Wachen durchs Lager gingen, und das Husten der Männer. Ich versuchte mir etwas Nahrung aufzusparen, für eine Flucht, doch was wir bekamen, reichte kaum, um bei Kräften zu bleiben, und mehr als einmal schlang ich den mühsam aufgesparten Vorrat hungrig hinunter. Ich sprach über meinen Plan mit einigen anderen Gefangenen, aus in meiner Nähe, am unteren Ende des Tals, wo wir Neuankömmlinge hausten, und das bisschen Wasser, das der Bach führte, nur noch Kloake war. Doch die Tage voller Arbeit, mit immer neuen Schwielen und Blasen und Schmerzen lähmten den Geist; und meistens hockten wir Abends um unsere kleinen Feuer und schwiegen, bevor wir uns in den Löchern verkrochen, und das Ungeziefer wartete schon auf uns.
Dennoch lernte ich mehr und mehr über mein Gefängnis. Die Regeln, die Launen der Wachen, wie man nicht auffiel, Gesichter, von denen immer wieder das eine oder andere fehlte. Zum ersten Mal hackte ich mit anderen einen der langen Gräben in den Boden, in die die Toten geworfen wurden. Ich traf auch den Mann, der mich damals angesehen hatte, als ich hierher gebracht wurde; er war schon mehrere Monate hier, blass und abgezehrt, aber munter. Er war seltsam distanziert von all den Plagen um uns herum; und ich sprach zum ersten Mal wieder mit jemandem über die Zeit vor dem Unglück.
Auch ein anderer Mann weckte meine Neugier, in Lumpen, und mit speckigen Bandagen vor dem Gesicht. Es hieß, er wäre ein Krieger gewesen, sogar aus der Garde, und man hätte ihn gefoltert und sein Gesicht entstellt. Mein neuer Freund kannte den Mann ein wenig, sagte, er habe einen zynischen Sinn für Humor und sei schon länger hier, als die meisten anderen.
Wir sprachen auch über die Barbaren, dass sie so anders waren, als wir es erwartet hatten. Ein Einzelner von ihnen unterschied sich kaum von uns; sie aßen und froren und lachten und fluchten, so wie wir. Nur wenn sie sich zu Gruppen zusammenfanden, wurden sie zu Tieren, die kein Erbarmen zeigten; und man traf sie selten allein. Ich konnte sie nicht wirklich hassen, sie waren genauso Gefangene dieses Alptraums, wie wir auch, das Spielzeug der Mächtigen. Früher hatte ich auf die alten Götter vertraut; aber wir waren alle Opfer der Hybris und des Neides unter ihnen geworden. Sie hatten uns einen Hass aufgebürdet, der nicht unser Hass war, und ein Leid, das das ihre hätte sein sollen.
Schließlich, als die Tage nur noch ein paar Stunden währten, war mein Freund zu schwach zum Arbeiten, er lag fiebrig und hustend in seinem Zelt am oberen Ende des Tals. Niemand von den Wachen kümmerte sich darum, und ich war in den Stunden der Dunkelheit dort, während seine Lungen sich langsam mit Schleim füllten, der ihn schließlich ersticken würde.
Ich übernachtete jetzt dort, ein paar Mal, während es dem Ende zuging. Eines Nachts schreckte ich auf; es war noch jemand anwesend, doch ich konnte nichts tun, mich nicht rühren. Langsam gewöhnten sich meine Augen an das Dunkel; nur etwas Glut war noch übrig von meinem Feuer. Zuerst erkannte ich den Fremden nicht, bis ich die Augen sah. Es war der Krieger; doch keine Spur einer Verletzung, nicht einmal von Hunger oder Kälte zeichneten sich auf dem Gesicht ab.
Der Fremde streckte die Hand nach dem Kranken aus; und unter der Berührung verstummten die keuchenden Atemzüge, leiser, bis nichts mehr da war. Namenloses Grauen erfasste mich; ich konnte es spüren, das war kein Mann, kein Krieger, Gardist, kein Paladin des alten Reiches. In der Anwesenheit eines der Mächtigen selbst erstarrte der Raum, der Tote, mein zitternder Körper. Sie waren die Auserwählten, ganz erfüllt von der Macht, von der wir nur das winzige bisschen Unsterblichkeit besaßen, das wir Seele nennen; und auch das hatte er meinem Freund jetzt geraubt. Ich hatte Gerüchte davon gehört, bis hin zu gewaltigen Schlachtopfern bei denen das Blut der Unschuldigen in Strömen floss, aus Gier nach der uralten Kraft.
In diesem Moment traf mich die Bitterkeit wie ein Schlag, trotz der Lähmung kam ein Hauch über meine Lippen: Ein Weinen – ein Stöhnen – ich weiss es nicht mehr. Der Fremde sah auf, als bemerke er mich erst jetzt.
Tränen glitzerten auf seinem Gesicht. Er legte die Bandagen wortlos wieder an und verschwand, und ich blieb mit dem Toten zurück, der nur noch eine leere Hülle war. Am nächsten Morgen erwachte ich schweissgebadet. Ich stand auf, trug den Leichnam zum Graben und warf etwas Erde und Schnee auf ihn. Ein Wächter in seinem dunklen, eisernen Panzer sah mir ausdruckslos dabei zu, doch niemand hinderte mich. Seitdem wohne ich am oberen Ende des Tals.
Ich habe lange darüber nachgedacht; über meinen Freund, über den Mächtigen. Mit einem Gedanken hätte er dies alles beenden können, ein Paradies erschaffen; doch er tat es nicht. Es war wieder länger hell, und immer mehr Sklaven starben jetzt an den Entbehrungen und der unmenschlichen Arbeit. Schließlich, als wieder jemand in unserer Nähe zusammenbrach und sich trotz der Tritte und Schläge nicht mehr rührte, hielt ich es nicht mehr aus.
„Warum hilfst du nicht?“
Er sah mich nachdenklich an; ich wusste, dass er mich verstanden hatte. Es dauerte einen Augenblick, bevor er mir antwortete.
„Warum tust du es nicht?“
Jetzt, wo es wieder wärmer wird, fühle ich mich etwas besser. Der Husten plagt mich, aber ich spüre den Hunger nicht mehr so. Ich habe ein wenig Brot zurückgelegt und ein Beil versteckt. Einmal, als die Karavane aus dem Süden zu spät kam, gab es ein paar Tage nur dünne Suppe aus fauligen Resten, die die Wachen übergelassen hatten, und viele wurden krank davon. Ich ertrug die Zeit ohne Mühe. Auch mit dem Brot bin ich sparsam, es ist hart und schlecht, und ich habe mir schon einige Zähne daran ausgebissen. Für eine Weile war ich ärgerlich auf den Fremden und seine Antwort.
Jetzt nicht mehr, manchmal sehen wir uns, und machen unsere Witze. Ich habe ihn verstanden, vielleicht zu spät für mich, aber ich kann darüber kein Bedauern empfinden. Heute wurden neue Gefangene gebracht, und ich sah zu, wie sie ins Lager getrieben wurden; und einer schien mir seltsam vertraut. Ich sah in lange an, und für einen Moment trafen sich unsere Blicke.