Corinne Meghan
Mitglied
Sarah sah aus wie Botticelli’s Venus, so wie sie in den Uffizi zu sehen ist. Ich habe sie zwar nie nackt zu Gesicht bekommen, aber so stellte ich sie mir auf jeden Fall vor.
Sie arbeitete bei einer Zeitung für die Börse im Vereinigten Königreich, in London. Auch hatte sie in den Ferien in einer Apfelwein-Fabrik in Sommerset gearbeitet.
Wir wohnten zusammen in einer 6-er WG in Stockwell, in Südlondon. Sie lernte am Göthe-Institut Deutsch, und hatte Freunde und Bekannte in München.
Einen Teil ihrer Studienzeit hatte sie in Edinburgh verbracht. Dort wohnte sie allerdings in einer Männer-WG. Sie beschwerte sich: „Immer musste ich die Toiletten sauber machen!“
In unserem Wohnzimmer stand ein Klavier, auf dem sie ab und zu spielte. Natürlich konnte sie auch Noten lesen, und spielte vom Blatt.
In unserem Garten war ein Teich. Ich saß manchmal abends auf einer Holzbank und hörte zu, wie Sarah Klavier spielte. Es kam mir so vor, als hüpfte ein grüner Frosch von einem Blatt einer Wasserlilie in meine Richtung. Es war so, als würde das Fröschlein eine Krone tragen. „Wie im Märchen“, dachte ich.
Doch statt mich zu küssen, hörte das Klavier spielen abrupt auf, und Sarah kam durch die Terrassentür nach draußen. „Was ist das eigentlich für ein Kraut?“ fragte ich sie, und deutete auf ein paar grüne Pflanzen, die etwa einen halben Meter hoch waren. „Das ist kein Kraut“, berichtigte sie mich und fügte hinzu „das ist Englische Minze. Damit verfeinert man Lamm und auch Nachtisch.“ An demselben Abend kochten wir eingelegte Lammkeule mit Englischer Minze.
Ein Jahr später – es war Herbst – zog sie aus, und ließ mich zurück. Sie schrieb mir keine e-mail, keinen Brief, und rief auch nicht an. Dieses Jahr aber wuchs die Englische Minze aber wieder in meinem Garten. Ich koche Lamm und würze es mit dem Kraut, und verfeinere damit den süßen Nachtisch.
Sie arbeitete bei einer Zeitung für die Börse im Vereinigten Königreich, in London. Auch hatte sie in den Ferien in einer Apfelwein-Fabrik in Sommerset gearbeitet.
Wir wohnten zusammen in einer 6-er WG in Stockwell, in Südlondon. Sie lernte am Göthe-Institut Deutsch, und hatte Freunde und Bekannte in München.
Einen Teil ihrer Studienzeit hatte sie in Edinburgh verbracht. Dort wohnte sie allerdings in einer Männer-WG. Sie beschwerte sich: „Immer musste ich die Toiletten sauber machen!“
In unserem Wohnzimmer stand ein Klavier, auf dem sie ab und zu spielte. Natürlich konnte sie auch Noten lesen, und spielte vom Blatt.
In unserem Garten war ein Teich. Ich saß manchmal abends auf einer Holzbank und hörte zu, wie Sarah Klavier spielte. Es kam mir so vor, als hüpfte ein grüner Frosch von einem Blatt einer Wasserlilie in meine Richtung. Es war so, als würde das Fröschlein eine Krone tragen. „Wie im Märchen“, dachte ich.
Doch statt mich zu küssen, hörte das Klavier spielen abrupt auf, und Sarah kam durch die Terrassentür nach draußen. „Was ist das eigentlich für ein Kraut?“ fragte ich sie, und deutete auf ein paar grüne Pflanzen, die etwa einen halben Meter hoch waren. „Das ist kein Kraut“, berichtigte sie mich und fügte hinzu „das ist Englische Minze. Damit verfeinert man Lamm und auch Nachtisch.“ An demselben Abend kochten wir eingelegte Lammkeule mit Englischer Minze.
Ein Jahr später – es war Herbst – zog sie aus, und ließ mich zurück. Sie schrieb mir keine e-mail, keinen Brief, und rief auch nicht an. Dieses Jahr aber wuchs die Englische Minze aber wieder in meinem Garten. Ich koche Lamm und würze es mit dem Kraut, und verfeinere damit den süßen Nachtisch.
