Conquisator
Mitglied
„Wach auf.“ Jemand verpasste Erik eine kräftige Ohrfeige. Er riss die Augen auf und schlug nach dem Angreifer. Klirrend machte eine schwere Kette dem Schlag ein Ende. Die kalten Handschellen schnitten in seine Handgelenke, als er versuchte sich loszureißen. Er blickte in ein bärtiges Gesicht. „Schön das du wach bist“, kommentierte der Mann Eriks Bemühungen sich zu befreien, „Ich dachte schon sie hätten dir irreparablen Schaden zugefügt.“ Der Vampir blickte, aufwallende Panik unterdrückend, in die hellen Augen seines Gegenübers. „Der schon wieder“, dachte er ängstlich, sich an eine schwere Keule erinnernd. Er hat mich nur bewusstlos geschlagen. Erschrocken rückte er von ihm ab, soweit es seine Fesseln zuließen. Der Bärtige schien seine Gedanken zu erraten und sagte beschwichtigend: „Keine Sorge, ich tu dir nichts. Ich gehöre nicht zu denen. Ich bin selbst ein Gefangener.“
Erst jetzt bemerkte der Vampir, dass sie sich in einer Zelle befanden. Fahles Mondlicht schien durch ein einsames, vergittertes Fenster und beleuchtete den Raum spärlich. Weitere Handschellen hingen von den Kerkerwänden, allerdings war nur er angekettet. Er und der Gefangene waren allein. Erik besah ihn sich genauer. Abgesehen von dem Bart, hatte er nichts mit dem großen Mann in der Fallgrube gemein. Seine zerrissene Kleidung hing nur noch an seinem abgemagerten Körper und offenbarte ein Bild des Elends. Der Mann bestand nur noch aus Haut und Knochen. Es war überraschend, dass er überhaupt stehen konnte. Er machte den Eindruck, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Als der Bärtige ihn anlächelte, offenbarte sein Mund nur noch wenige Zähne. Und die würden ihm auch bald ausfallen. Wie hatte Erik den Mann nur mit seinem Peiniger verwechseln können.
Zumindest ein bisschen erleichtert, begab er sich in eine sitzende Position und lehnte gegen die Mauer. Nebenbei registrierte er, dass seine Wunde komplett verheilt war. Nur noch das blutige Loch in seiner Hose zeugte von dem Vorfall. Er fragte sich, ob sein Angreifer wusste wen er da gefangen hatte. Wahrscheinlich war er deshalb angekettet. Langsam glitt sein Blick über die schwere Tür, am anderen Ende der Zelle. „Wo sind wir hier“, fragte er. Der Mann hatte es sich inzwischen auf einem Haufen Stroh gemütlich gemacht und antwortete: „Irgendwo in den grauen Bergen. Ich glaube dieses Gefängnis ist Teil einer großen Höhle, die quer durch das Massiv führt. Und jetzt kommt das Beste.“ Der abgerissene Kerl gluckste fröhlich. „Wahrscheinlich waren es Kannibalen die uns erwischt haben. Vor dir waren schon einige andere da. Sie sind geholt worden und nie wieder zurückgekehrt.“ Er lachte wieder. „Glaube kaum, dass sie die einfach wieder gehen haben lassen.“ \"Nur dich haben sie hier gelassen\", dachte Erik misstrauisch und fragte sich was sein Zellengenosse vor ihm verbarg. „Perfekt“, dachte er sarkastisch. Immer wenn er glaubte es konnte nicht schlimmer werden, setzte das Schicksal noch eins drauf. Menschenfresser. Die würden nicht viel Spaß mit ihm haben. Er zog noch einmal kräftig an den Ketten. Ohne Erfolg. „Naja, vielleicht doch.“
Plötzlich spürte er das brennende Pochen in seiner Magengrube, dass den nahen Morgen ankündigte. „Scheiße.“ Panisch blickte er zu dem vergitterten Fenster. Wenn die Sonne aufging wurden die gleißenden Strahlen in verbrennen. Er versuchte so weit er konnte in den Schatten zu rücken. Vielleicht konnte er den einfallendem Sonnenlicht ausweichen. Zum Glück war das Fenster nicht allzu groß. Die Ketten klirrten wieder. „Verdammt“, fluchte er lautstark. Seine Fesseln behinderten ihn. Ein schrecklicher Gedanke durchzuckte ihn. War das Absicht gewesen ihn hier festzuketten? Sollte die Sonne ihn töten? Verzweifelt blickte er zu seinem Zellengenossen. Sollte er ihm sagen was er war. „Nein.“ Der würde noch früh genug sehen, wie es um ihn stand. Erste Strahlen kündigten den Morgen an. „Bitte nicht.“ Es gab nur noch eine Möglichkeit die er jetzt hatte. Er musste der Kreatur in sich freie Hand lassen. Er schaltete ab.
Schmerz. Seine Welt bestand nur noch aus Schmerzen. „Aaaaargh.“ Erik hörte gar nicht mehr auf zu schreien. Er hing immer noch an den Handschellen fest. Nicht einmal das Monster hatte sich befreien können. Er hatte lange versucht den Strahlen auszuweichen, sich so weit wie es ging in den immer weniger werdenden Schatten gedrückt. Jetzt war Schluss. Ein heller Streifen erreichte seine linken Arm. Innerhalb eines Moments stieg Rauch von seiner Haut auf. Der Arm verbrannte. Wie ein Skalpell schnitt der Lichtstreifen durch sein Gelenk. Klappernd schlug die dazugehörige Handschelle gegen die Wand. Erik konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er schrie nur noch und presste den verbrannten Stumpf gegen seinen Körper. Er verlor die Kontrolle über seine Körperfunktionen und nässte sich in die Hose. Speichel lief in regelrechten Bächen an seinen Mundwinkeln herunter.
Plötzlich wuchs ein Schatten vor ihm in die Höhe und schirmte ihn ab. „Du bist ein Vampir“, stellte der Bärtige fest. Erik hörte ihn nicht. Der Mann griff nach der verbliebenen Fessel, hielt kurz inne. Dann brachen die Kettenglieder plötzlich auseinander. Erik war frei. Der Bärtige packte ihn und trug ihn aus der Gefahrenzone, in die immer dunkle Ecke der Zelle. Der Vampir schrie noch immer. Sein Arm würde nie heilen. Der Mann beugte sich zu ihm hinunter und zwang ihn seinen Stumpf auszustrecken. Er umfasste ihn mit beiden Händen und schloss die Augen. Er begann zu singen.
Der Schmerz lies nach. Erik starrte dem Mann fassungslos ins Gesicht. Sein Stumpf erstrahlte in einem hellen Licht. Der Vampir traute seinen Augen kaum. Stück für Stück bildete sich sein Arm neu. Der Knochen materiealisierte sich und das Fleisch darum wuchs schnell nach. Einen Moment später war der Arm wieder vollständig nachgewachsen. Feine Linien, die rubinrot leuchteten durchzogen sein neues Körperteil. Überrascht starrte er seinen Arm an. Alle Schmerzen waren verschwunden.
Stöhnend öffnete der Bärtige seine Augen und zog von irgendwoher einen Brief hervor. Er drückte in Erik in die Hand. „Wer bist du?“ Schockiert sah der Vampir den Mann an. „Ich bin so froh“, hörte er ihn noch sagen, dann kippte der Mann leblos zur Seite. Er war tot.
								Erst jetzt bemerkte der Vampir, dass sie sich in einer Zelle befanden. Fahles Mondlicht schien durch ein einsames, vergittertes Fenster und beleuchtete den Raum spärlich. Weitere Handschellen hingen von den Kerkerwänden, allerdings war nur er angekettet. Er und der Gefangene waren allein. Erik besah ihn sich genauer. Abgesehen von dem Bart, hatte er nichts mit dem großen Mann in der Fallgrube gemein. Seine zerrissene Kleidung hing nur noch an seinem abgemagerten Körper und offenbarte ein Bild des Elends. Der Mann bestand nur noch aus Haut und Knochen. Es war überraschend, dass er überhaupt stehen konnte. Er machte den Eindruck, als würde er jeden Moment zusammenbrechen. Als der Bärtige ihn anlächelte, offenbarte sein Mund nur noch wenige Zähne. Und die würden ihm auch bald ausfallen. Wie hatte Erik den Mann nur mit seinem Peiniger verwechseln können.
Zumindest ein bisschen erleichtert, begab er sich in eine sitzende Position und lehnte gegen die Mauer. Nebenbei registrierte er, dass seine Wunde komplett verheilt war. Nur noch das blutige Loch in seiner Hose zeugte von dem Vorfall. Er fragte sich, ob sein Angreifer wusste wen er da gefangen hatte. Wahrscheinlich war er deshalb angekettet. Langsam glitt sein Blick über die schwere Tür, am anderen Ende der Zelle. „Wo sind wir hier“, fragte er. Der Mann hatte es sich inzwischen auf einem Haufen Stroh gemütlich gemacht und antwortete: „Irgendwo in den grauen Bergen. Ich glaube dieses Gefängnis ist Teil einer großen Höhle, die quer durch das Massiv führt. Und jetzt kommt das Beste.“ Der abgerissene Kerl gluckste fröhlich. „Wahrscheinlich waren es Kannibalen die uns erwischt haben. Vor dir waren schon einige andere da. Sie sind geholt worden und nie wieder zurückgekehrt.“ Er lachte wieder. „Glaube kaum, dass sie die einfach wieder gehen haben lassen.“ \"Nur dich haben sie hier gelassen\", dachte Erik misstrauisch und fragte sich was sein Zellengenosse vor ihm verbarg. „Perfekt“, dachte er sarkastisch. Immer wenn er glaubte es konnte nicht schlimmer werden, setzte das Schicksal noch eins drauf. Menschenfresser. Die würden nicht viel Spaß mit ihm haben. Er zog noch einmal kräftig an den Ketten. Ohne Erfolg. „Naja, vielleicht doch.“
Plötzlich spürte er das brennende Pochen in seiner Magengrube, dass den nahen Morgen ankündigte. „Scheiße.“ Panisch blickte er zu dem vergitterten Fenster. Wenn die Sonne aufging wurden die gleißenden Strahlen in verbrennen. Er versuchte so weit er konnte in den Schatten zu rücken. Vielleicht konnte er den einfallendem Sonnenlicht ausweichen. Zum Glück war das Fenster nicht allzu groß. Die Ketten klirrten wieder. „Verdammt“, fluchte er lautstark. Seine Fesseln behinderten ihn. Ein schrecklicher Gedanke durchzuckte ihn. War das Absicht gewesen ihn hier festzuketten? Sollte die Sonne ihn töten? Verzweifelt blickte er zu seinem Zellengenossen. Sollte er ihm sagen was er war. „Nein.“ Der würde noch früh genug sehen, wie es um ihn stand. Erste Strahlen kündigten den Morgen an. „Bitte nicht.“ Es gab nur noch eine Möglichkeit die er jetzt hatte. Er musste der Kreatur in sich freie Hand lassen. Er schaltete ab.
Schmerz. Seine Welt bestand nur noch aus Schmerzen. „Aaaaargh.“ Erik hörte gar nicht mehr auf zu schreien. Er hing immer noch an den Handschellen fest. Nicht einmal das Monster hatte sich befreien können. Er hatte lange versucht den Strahlen auszuweichen, sich so weit wie es ging in den immer weniger werdenden Schatten gedrückt. Jetzt war Schluss. Ein heller Streifen erreichte seine linken Arm. Innerhalb eines Moments stieg Rauch von seiner Haut auf. Der Arm verbrannte. Wie ein Skalpell schnitt der Lichtstreifen durch sein Gelenk. Klappernd schlug die dazugehörige Handschelle gegen die Wand. Erik konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er schrie nur noch und presste den verbrannten Stumpf gegen seinen Körper. Er verlor die Kontrolle über seine Körperfunktionen und nässte sich in die Hose. Speichel lief in regelrechten Bächen an seinen Mundwinkeln herunter.
Plötzlich wuchs ein Schatten vor ihm in die Höhe und schirmte ihn ab. „Du bist ein Vampir“, stellte der Bärtige fest. Erik hörte ihn nicht. Der Mann griff nach der verbliebenen Fessel, hielt kurz inne. Dann brachen die Kettenglieder plötzlich auseinander. Erik war frei. Der Bärtige packte ihn und trug ihn aus der Gefahrenzone, in die immer dunkle Ecke der Zelle. Der Vampir schrie noch immer. Sein Arm würde nie heilen. Der Mann beugte sich zu ihm hinunter und zwang ihn seinen Stumpf auszustrecken. Er umfasste ihn mit beiden Händen und schloss die Augen. Er begann zu singen.
Der Schmerz lies nach. Erik starrte dem Mann fassungslos ins Gesicht. Sein Stumpf erstrahlte in einem hellen Licht. Der Vampir traute seinen Augen kaum. Stück für Stück bildete sich sein Arm neu. Der Knochen materiealisierte sich und das Fleisch darum wuchs schnell nach. Einen Moment später war der Arm wieder vollständig nachgewachsen. Feine Linien, die rubinrot leuchteten durchzogen sein neues Körperteil. Überrascht starrte er seinen Arm an. Alle Schmerzen waren verschwunden.
Stöhnend öffnete der Bärtige seine Augen und zog von irgendwoher einen Brief hervor. Er drückte in Erik in die Hand. „Wer bist du?“ Schockiert sah der Vampir den Mann an. „Ich bin so froh“, hörte er ihn noch sagen, dann kippte der Mann leblos zur Seite. Er war tot.
