Es ist, Leonie, Nacht

Schlank ist die Straße zur Stadt.
Ein verdorrender Ast ohne Knospe und Blatt.
Verhungert fast.

Die Bauchladenweiber sind aufgeklappt.
Ihre hageren Brüste auf die Straße geschwappt.
Die schmalen Lippen blutrot gelacht.
Die verletzte Sprache ein endloser
Schacht.

Fast ist das Rudern der
Trinker der Stadt
im Spiegel der Augen verblasst.
Die Tränen sorgfältig verbracht;
gestapelt und glatt in ihr Trinken
verpackt.

Es ist, Leonie, Nacht.
Nur die Gläser der Stadt
sind nackt.

zur Musikalität dieses Liedes, dear Dio,

trägt bei, wie die letzte Strophe die drei Reime aufgreift, die sich über die Versenden locker gefügt verteilen.

Dionysos von Enno schrieb:

Die schmalen Lippen blutrot gelacht.

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ein starker Vers, die Parodie des Lippenstifts

grusz, hansz

mondnein schrieb:

ein starker Vers, die Parodie des Lippenstifts

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…und ebenso eine starke Vorstellung die wunderbar passt !!

Hallo Dio
Wenn ein Rilke auf expressionistischen Pfaden wandelt ... Wenn ich könnte, würde ich dieses empfehlen. Mache ich eben hiermit ja auch

LG Tula

Tula schrieb:

Hallo Dio
Wenn ein Rilke auf expressionistischen Pfaden wandelt ...
LG Tula

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Danke lieber tula. Ein Kompliment aus deinem berufenen munde ist immer sehr schön und es freut mich für das Gedicht dass es solche Assoziationen weckt.merci

Mes compliments

Dio

Hallo dio,

auf mich wirkt das Gesamtpaket unfertig. Wie ausgeschnittene Zeilen, die ohne Konzept nebeneinander gelegt wurden.
Allerdings mag ich den Ton, der eine gewisse Vagheit tägt. Das gefällt mir!

chlor

Neben der wundervollen Musikalität, die Deine Zeilen besitzen, ist Dein Werk auch wie eine kleine, aber feine expressionistische Reise, die ich als Leserin gerne mitbegleitet habe.

Gruß
Mimi

chlorwiese schrieb:

Hallo dio,

auf mich wirkt das Gesamtpaket unfertig. Wie ausgeschnittene Zeilen, die ohne Konzept nebeneinander gelegt wurden.
Allerdings mag ich den Ton, der eine gewisse Vagheit tägt. Das gefällt mir!

chlor

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Hi Matze,

danke für deine kritische Rückmeldung. In meiner Wahrnehmung haben genau die Bilder "zueinandergefunden", die es im "Klagelied" gebraucht hat. Aber ich denke gerade Lyrik ist ja in ihrer Rezeption auch oft hoch subjektiv. Daher freue mich mich immer über andere Ansichtsweisen, die meine erweitern oder mit denen ich mich beschäftigen kann. Gibt es etwas bestimmtes, das den Eindruck bei Dir erweckt hatte ?

Mimi schrieb:

Neben der wundervollen Musikalität, die Deine Zeilen besitzen, ist Dein Werk auch wie eine kleine, aber feine expressionistische Reise, die ich als Leserin gerne mitbegleitet habe.

Gruß
Mimi

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Hi mimi,

schön von Dir zu lesen! Musikalität lese ich hier natürlich besonders gerne, wo ich selber fast alle meine Gedichte auch eher als Lieder oder Gesumme/Gesänge "ins Universum" wahrnehme.. Ich habe gesehen, du hast dein tagebuch erweitert. Wunderbar. Werde mich später wieder darin in südlichen Gefilden verlieren..

mes compliments

Dio

Die dritte Strophe hat's mir angetan ... gestapelte Tränen, o je

Gruß Béla

Merci @wiesner Béla für Deine Rückmeldung

mes compliments

Dio