Es war einmal ein Kaffeebohn

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Walther

Mitglied
Es war einmal ein Kaffeebohn,
Dem stand der Sinn nach einem Sohn.
Das ging nicht ohne Kaffeebohne.
Ob sich dafür die Reise lohne

Bis in das ferne Afrika
Und bis nach Südamerika?
Man sah den Bohn die Stirne runzeln.
Doch etwas später schien ein Schmunzeln

Den großen breiten Mund zu zieren.
„Wir wollen keine Zeit verlieren,
Im Kaufhaus gibt es ganze Bohnen.
Der Ausflug wird sich sicher lohnen!“

Mit einer Packung „Beste Bohne“,
Das Schleppen stresste zweifelsohne,
Kam er nach Haus, nahm eine Schere,
Damit er alle Bohnen leere

In die vorhandne Kaffeedose.
Da lagen sie, adrett wie lose,
Und flüsterten von Liebelei.
Doch war die Richtige dabei?

Der Bohn stand da, und ohne Frage,
Wenn ich das mal ganz nüchtern sage,
Die Qual der Wahl fiel ihm schon schwer.
Da nahm er sich die Erste her.

Und dann die zweite, dritte, vierte.
Worauf er müde kollabierte.
Am andern Morgen sah man Böhnchen,
Zwei Töchterchen und auch zwei Söhnchen.

Sie lagen auf dem Tisch und schliefen.
Und als sie alle „Papa“ riefen,
Da wusste der, was Sache ist
Und wie man Ruhe schnell vermisst.

Die Damen waren in der Dose
Und lagen dort, adrett wie lose,
Ganz wie vorher, schön dicht an dicht,
So wie es sein soll. Oder nicht?

Curd Belesos gewidmet, ohne dessen Text es nie zu diesem Gedicht gekommen wäre! Danke für den Anstoß!
 

Gerd Geiser

Mitglied
Nachdem Curd auf den Bohnen ein bischen ausgerutscht war zeigst du, wie sich seine Idee, die ja gar nicht so schlecht ist, amüsant und handwerklich sauber umsetzen lässt. Gut gefällt mir auch die letzte Strofe.

Jaja, diese Bo(h)nobos
 

Walther

Mitglied
moin gerd,

danke für deine lobende anmerkung und wertung. die idee von curd war genial. ich habe sozusagen nur "eingelocht" und mal kräftig einen in die tasten gebohn(er)t. :D

lg w.
 

Curd Belesos

Mitglied
moin, moin Gerd und Walter

Danke für die lobende Erwähnung meiner Idee, obwohl nur das Wort "Kaffeebohn" hängen blieb. Das Gedicht kommt locker und leicht rüber, ein hübsches Füllsel für das Sommerloch. :D Wenn ich handwerklich weiter bin, werde ich versuchen meinen Gedanken, der von Werners Gedicht doch etwas abweicht, erneut umzusetzen:cool:

Mit fröhlichen Grüßen aus dem Land zwischen den Meeren.
Curd
 

Walther

Mitglied
moin curd,

danke für die lobenden worte. der begriff kaffeebohn ist ein knaller. daher mein dank an dich. dir wird sicher bald eine klasse sache dazu einfallen. am besten einfach wirken lassen, und dann geht es irgendwann wie von selbst!

lg w.
 
Ich wusst` nicht, dass die Kaffeebohne
In Liebesdingen nicht ganz ohne.
In Zukunft werde ich drauf achten
und kleine Bohnen mehr betrachten.

Lieber Walther,
ich freue mich, von dir auch etwas Lustiges zu lesen.

Es grüßt
Marie-Luise
 

Curd Belesos

Mitglied
moin, moin

danke Walter, meine geschlitzten Bohnen waren vielleicht doch etwas zu rotweinlaunig. Mit einem guten Quellwasser werden sie sich aber bestimmt ihr Recht holen, wie dein Kaffeeebohn sich seinen Nachwuchs.
Gruß Curd.
 

Walther

Mitglied
hallo marie-luise,

aber sicher kann ich auch spaßig. das konnte ich schon immer und tat es das regelmäßig. solcher art von lyrik ist allerdings eher weniger "e-lyrik" als vielmehr "u-lyrik". was nicht heißt, daß sie deshalb weniger gut oder als geringer einzustufen ist. gute "u-musik" ist schließlich ebenso eine kunst wie gute "e-musik".

es gibt da einige zyklen, die in arbeit sind und immer mal wieder fortgesetzt werden. :)

danke für deine verse und deinen wertung.

lg w.


moin curd,

spaßmachen geht am besten ohne rotwein. da ist sprudel genau das richtige dafür. ;)

lg w.
 



 
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