Falsch

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Falsch, falsch, falsch, falsch, falsch, falsch, falsch,
es ist alles, alles falsch.
Fehler überhäufen Fehler,
Haufen voller Fehlerhaufen,
Fehler, Fehler, Fehler, Fehler.
Und ich schwitze, und ich schwitze,
alles nass von kaltem Schweiß,
alles, alles schweißdurchtränkt,
und ich weiß, das ich nichts weiß,
würde ich doch wissen können,
Bäche rinnen aus den Achseln,
Bäche rinnen von der Stirne,
Bäche rinnen von den Händen,
alles alles alles falsch.
Und der Schweiß beginnt zu riechen,
und der Schweiß beginnt zu stinken,
Angstschweiß rinnt aus allen Poren,
und ich fühle mich verloren,
alles, alles, alles falsch.
Könnte ich doch alles wissen,
könnte ich doch alles merken,
könnte ich doch alles finden.
Doch die vielen Fehlerhaufen,
die im heißen Schweiß verschwinden,
sie gerinnen und verderben,
sie verfärben Unterhemden.
Angst, das nächste Wort zu schreiben,
Angst, den nächsten Wert zu setzen,
Angst, nur Unsinn zu verbreiten,
denn es wird vielleicht gelesen,
und dann führt es in die Irre,
wenn die Werte Fehler haben,
wenn die Wörter selbst nicht stimmen,
wird der Trafo explodieren?
Wird er dann in Flammen stehen?
Falsch, falsch, falsch, falsch, falsch, falsch, falsch,
es ist alles, alles falsch.
Fehler überhäufen Fehler,
Haufen voller Fehlerhaufen,
Fehler, Fehler, Fehler, Fehler.
Und ich schwitze, und ich schwitze,
alles nass von kaltem Schweiß,
alles, alles schweißdurchtränkt,
und ich weiß, das ich nichts weiß,
würde ich doch wissen können,
Bäche rinnen aus den Achseln,
Bäche rinnen von der Stirne,
Bäche rinnen von den Händen,
alles alles alles falsch.
 

Thylda

Mitglied
Lieber Bernd

Es scheint uns Deutschen ein innerliches Todesurteil zu sein, einmal einen Fehler zu machen. Dabei sind es die Fehler, die uns das Gelingen versuessen, die uns anspornen, uns zu neuen Loesungen verhelfen und uns retten.
Fuer den Einen ist es ein Fehler, der Beweis fuer sein Versagen, fuer den Anderen war es lediglich ein Versuch und die Chance einer weltbewegenden neuen Loesung.

Penicilin ;)

Dein Gedicht zeigt die selbstinszenierte Panik, die Abwaertsschraube und die Hilflosigkeit. Alles scheidet sich am Selbstzweifel, die Wasserscheide der Transpiration :D

Liebe Gruesse
Thylda
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Thylda,
danke Dir für die Antwort.
Es ist eines von wenigen Gedichten, die direktem Erleben entspringen.
Es ist dabei sehr komprimiert.
Ich bin im Einarbeitungsprozess in einer neuen Arbeit.
Es sind eine riesige Menge Bedingungen einzuhalten, von denen jede einfach ist, aber die Menge macht es.

Die Panik erzeugt Panik und eine Abwärtsspirale, die ich zurückdrehen muss.
Die Lockerheit verschwindet.
 



 
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