Ferdinand überlegt

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ferdinand überlegt
unentwegt:

"Wenn ich Züge büke im Ofen
und ließe sie fahren in Boofen,
würden die Schlafenden wach
unter dem felsigen Dach.

Aber wenn ich Dochte kochte in Wachs
und Faden spänne aus Lachs,
würde die Spannung steigen
und ein Blitz sich verneigen.

Doch wenn ich Schwänke erdenke
und dann Schiffe versenke
oder Fabelwesen
fegte fort mit dem Besen,

dann wäre alles zu wild
im poetischen Bild."
 

molly

Mitglied
Diesen Ferdinand mag ich. Doch warum spinnt er Faden aus Lachs und nicht aus Flachs?

Liebe Grüße molly
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Er spinnt aus Flax die Fäden aus Lachs.

---

Der Hintergrund: Ich erprobe verschiedenartigste Techniken aus, im Moment mit Bildern. (Filmentwicklung mit schwarzem Tee, Vitamin C und Waschsoda, in Wasser gelöst.)

Und Ferdnand erprobt Unerwartetes.
"Flachs" ist erwartet.
 

molly

Mitglied
Natürlich muss es "Lachs" heißen, schließlich überlegt er auch
Züge zu backen und sie fahren zu lassen.
Ich wünsche Dir noch viel Spaß beim Experimentieren.
Viele Grüße molly
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Bernd,

deine Gedichte dieser Art scheinen mir beides zu sein: sehr originell und sehr lehrreich. Wäre ich Lehrer (bin ich ja nicht), die Kinderlein müssten genau diesen Unfug auswendig lernen und der Konjunktiv würde sie dann bis ins Grab begleiten.
Ein bisschen meckern will ich auch noch: Nicht erschließen will sich mir, warum du in Strophe 3 mit dem Konjunktiv 1 beginnst. Passender fände ich was in der Art von:

[blue]Doch wenn ich Schwänke ersänne
und als Dichter begänne
von steinalten Nichten
zu berichten[/blue]

Was meinst du?

lg wüstenrose
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Danke, Wüstenrose.
In dieser Zeile war es ja Indikativ. Den habe ich wegen des Binnenreims gewählt.

Es wurde aber schon in einer E-Mail bemängelt, ich denke drüber nach. Du kannst die von Dir gefiundene Form aber nutzen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ferdinand überlegt
unentwegt:

"Wenn ich Züge büke im Ofen
und ließe sie fahren in Boofen,
würden die Schlafenden wach
unter dem felsigen Dach.

Aber wenn ich Dochte kochte in Wachs
und Faden spänne aus Lachs,
würde die Spannung steigen
und ein Blitz sich verneigen.

Doch wenn ich nächtelang dächte
an tiefdunkle Mächte
und die Fabelwesen
fegte fort mit dem Besen,

dann wäre alles zu wild
im poetischen Bild."
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ferdinand überlegt
unentwegt:

"Wenn ich Züge büke im Ofen
und ließe sie fahren in Boofen,
würden die Schlafenden wach
unter dem felsigen Dach.

Aber wenn ich Dochte kochte in Wachs
und Faden spänne aus Lachs,
würde die Spannung steigen
und ein Blitz sich verneigen.

Doch wenn ich nächtelang dächte
an tiefdunkle Mächte
und die Fabelwesen
fegte fort mit dem Besen,

dann wäre alles recht wild
im poetischen Bild."
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Bernd,
ein ganz der melodie, der farbkomposition verpflichteter text, der allerdings am ende noch eine selbstbetrachtung liefert:

###

dann wäre alles wohl recht wild ...

###

es handelt sich also evtl. um eine art klang-, farbexperiment, das sich offenbar noch nicht genügt (ferdinand überlegt ...). ich fasse den text als sehr interessante analyse auf.

lg
die dohle
 



 
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