Fingerübung KW49

ex-mact

Mitglied
Informationen zum Hintergrund der Fingerübungen gibt es hier: http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=14805

Willkommen zur Fingerübung in KW 49 - wer an dieser Übung teilnehmen möchte, stellt bitte in diesen Thread einen Text ein, in dem die unten aufgeführten Begriffe (direkt oder nachvollziehbar verwandt) vorkommen (und möglichst in einem sinnvollen Zusammenhang stehen). Der Text darf nicht länger als zwei Standard-Seiten (maximal 3600 Zeichen) sein, und sollte möglichst eine Seite (1800 Zeichen) überschreiten.
Der Text soll den Leser dazu verführen, mehr von der Geschichte zu erfahren - oder vom Autor zu lesen.

Die Begriffe für die Fingerübung (alle Begriffe bzw. die "Platzhalter" in den Klammern oder erkennbar verwandte Alternativen sollen im endgültigen Text Verwendung finden, dabei sollen sie nicht einfach nur erwähnt werden sondern wesentlicher Bestandteil des Plots sein):

- unbekannt (Unbekannter/Unbekannte, Fremdling, Fremder/Fremde)
- Morgen (Tag, Über Nacht, Dämmerung etc)
- Veränderung (Überraschung...)
- Kennenlernen (wiedererkennen, entdecken...)
- Erinnerung
 

egofrau

Mitglied
hallo mact,

kannst du dir bitte mal "die einladung" von mir ansehen? ich hab das geschrieben, bevor dein thema hier auftauchte und gepostet, bevor ich kenntnis von deiner aufgabe hatte.

ich danke dir :)

liebe grüße
johanna
 

TupperWal

Mitglied
fingerübung 49kw

mit dem gefühl, dass sich etwas verändert hatte, wachte der fremde auf. die erinnerung an den letzten abend fühlte sich an, wie die erinnerung an einen anderen menschen. er hörte seinen namen. wieso hörte er seinen namen? er war doch immer nur der fremde gewesen. das unbestimmte gefühl der veränderung suchte in warm dämmernden gedanken seinen ursprung. er versuchte auf seinen namen zu reagieren, war aber so überrascht, dass er nicht nicht einmal kontrolle über seine gesichtsmuskulatur hatte und seine züge grimassenhaft entgleisten. menschen standen um sein lager, lächelten ihn an; manche klopften ihm sogar zustimmend auf die schulter. das waren die selben menschen, die ihm gestern noch ihre akzeptanz versagt hatten. die selben menschen, für die er so lange der fremde gewesen war.
jetzt war er wach genug, um die vorgänge um sich verarbeiten zu können. mit dieser reaktion hatte er nicht gerechnet. diese nacht hatte er seinen 30. beitrag gepostet und war nun nicht mehr juniormitglied...

:-Þ
 

ex-mact

Mitglied
Moin,

Rote Socke:

- persönlich gefällt mir der Anfang nicht, obwohl die Situation durchaus spannend ist. Vielleicht könnte man den allerersten Satz einfach streichen? Das "Sterben" ist mir zu krass, es wird ja durch die Erklärungen danach deutlich
- einige "Lautpatzer" wie "schienen gescheitert" könnten noch ausgebügelt werden (auch "der Tod hält Einzug" ist eine irgendwie seltswürdig anmutende Formulierung)
- warum kommt Manfreds Name erst im zweiten Absatz? Vielleicht könnte man ihn, da es ja um eine recht persönliche Erfahrung geht, am Anfang nennen: in der Art "Manfred starrte zum vierten Mal in den letzten drei Minuten auf den Fleck getrockeneten Blut. Sie sagten, das Urteil werde um sieben Uhr..."
- die Rückblende auf das, was zur aktuellen Situation geführt hat, ist ein gekonnter Kniff, sie dürfte hier aber etwas spannender ausfallen, vielleicht eine "Mission" erwähnen oder ähnliches... (?)

egofrau:

- Dein Text gehört ja nicht wirklich zu den Fingerübungen und ich habe Dir bereits etwas dazu geschrieben - wäre aber dennoch schön, wenn Du Lust/Zeit hättest, an den Übungen teilzunehmen. Auch Volkmar freut sich gewiss über Verstärkung :)

- Tupperwal:

- ich habe Probleme mit aggressiver Kleinschreibung und nehme mir gerne das Recht heraus, solche Texte NICHT zu lesen (auch, wenn meine Frau mich jedes Mal deshalb böse anstarrt)
- der Fokus liegt auf "dem Fremden", dieser sollte seinen Namen wohl kennen - oder wer ist der Erzähler? Die Erzählperspektive ist unklar
- Spannung auf die Fortsetzung kommt bei mir nicht auf: was ist das Dilemma, was die Aufgabe, was das Problem?
- ein Charakter wird nicht beschrieben (oder ich habe es überlesen...), wenn man einen "Fremden" zum Protagonisten machen will, sollte man sehr viel Arbeit in die Details stecken, die ihn zum Leben erwecken (sollen)
 
R

Rote Socke

Gast
Hi Marc,

danke für die guten Tipps. Das ist wieder prima Stoff für meine Denkmaschine.

Ja, ein paar Mitstreiter mehr würd ich mir schon wünschen bei dieser prima Sache.

LG
Volkmar
 

TupperWal

Mitglied
Tach Chef,

das mit der Groß- und Kleinschreibung ist so eine Sache...
Prinzipiell stimme ich Dir zu, finde auch, dass es eine Form von Respekt ist, dem Leser gegenüber... Groß zu schreiben, meine ich.

Leider gehöre ich nicht zu den Menschen, welche die Fähigkeit des "10-Finger-blind-Schreibens" erlernt haben. ich bin mit 2 Fingern recht flott, aber chatten und schnelle Mails "versauen" leider die Disziplin.
bei mir ist es schon so schlimm geworden, dass ich die Regeln für Groß- und Kleinschreibung zum Teil vergessen habe.
Trotzdem, es ist, zumindest bei mir, kein Ausdruck von Aggression, oder gar Respektlosigkeit, sondern einfach nur Faulheit...

Zu meinem Text:
Ich wollte einfach mal hier mitmachen. Habe das auch Online geschrieben. Oftmals, wie auch in diesem Falle, weiß ich nicht, wohin mich meine Schreibe führt, wenn ich einen Text beginne. Mit den ersten Worten entsteht ein Gefühl in mir und ich möchte dann, das der geneigte Leser genau dieses Gefühl auch bekommt. Für diese Fingerübung habe ich mir leider nicht viel Zeit nehmen können, obwohl ich die "Begriffe" sehr interessant finde. Ausdrücken wollte ich eigentlich diese Verunsicherung, die sich einstellt, wenn man sich mit einer bestimmten Situation arrangiert hat, welche sich plötzlich und unvorhergehen ändert.
Ist es da so wichtig, einen charakter zu entwickeln? Meiner Intension nach, sollte der Leser nur ein kleines Deja´vu haben und die fehlende Personenbeschreibung mit sich selber füllen.
Das "Ziel", einen Anfang für weitere Sequels zu schaffen habe ich wirklich nicht berücksichtigt.

Klappt schon besser mit dem Großschreiben, oder? :)

Dank und Gruß
Frank
 

ex-mact

Mitglied
Moin, Tupperwal,

> Klappt schon besser mit dem Großschreiben, oder?

Definitiv... ich habe das Kleinschreiben auch nicht als Affront aufgefasst - denke aber, daß Du bei diesen Übungen durchaus das Recht hast, Dir ein paar Gedanken zu machen und einen eventuell erst überarbeiteten Text einstellen solltest.

Die Aufgabenstellung habe ich versucht, möglichst nachvollziehbar zu beschreiben. Sinn und Zweck der Übung sind nicht, "mal eben irgendwas zu schreiben" - sondern, wie ich dargestellt habe, zu einem Gerüst (das viele Autoren bereits im Kopf haben) durch Routine einen funktionierenden Anfang zu verfassen. Die Erfahrung zeigt, daß, ist der Anfang erst einmal gemacht, die Geschichte sich fast von selber erzählt.

Somit danke ich Dir für's Mitmachen und hoffe, daß Du aus unseren Anstrengungen hier etwas für Dich mitnehmen kannst.
 

TupperWal

Mitglied
Somit danke ich Dir für's Mitmachen und hoffe, daß Du aus unseren Anstrengungen hier etwas für Dich mitnehmen kannst.
Dann möchte ich an dieser Stelle mal Stellung beziehen, warum ich das hier mache.

Ich nehme hier sogar sehr Vieles mit!
Die Lupe hat mich motiviert nach langer Zeit mal wieder selber den Griffel zu schwingen und das allein wäre schon Grund genug.
Dazu kommt, dass man hier Geschriebenes auf vielen unterschiedlich hohen Niveaus findet; also ein Wertesystem in dem man sich selber einsortieren kann und, fast noch besser, von anderen einsortiert wird. Es macht auch einfach Mut, etwas von "normalen" Menschen zu lesen. Zumindest bei mir war es so, dass ich mich aus falsch verstandener "Ehrfurcht" vor den Lieblingsautoren vom Schreiben abhalten ließ. Ich merke auch, wie mich der tägliche :) Umgang mit der Lupe verändert hat und wie wichtig "Ausdruck" für mich geworden ist. Meine Toleranzgrenzen haben sich geweitet, ich bin offener für Neues/Fremdes geworden und ich spüre Leben in mir, welches sich einen Weg hinaus sucht. Über´s Schreiben halt...

Also vielen Dank nochmal, auch im Namen meiner Krankenkasse, die dadurch Kosten für den Therapeuten spart, für diese Plattform. :p

Ich grüße auch die anderen Spinner!
Frank
 
R

Rote Socke

Gast
Hallo TupperWal,

Deine Einstellung gefällt mir. Bist voll auf dem richtigen Weg und willkommen, auf einer prima Arbeits- und Unterhaltungsplattform.

Gruss
Volkmar
 



 
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