Anonym
Gast
Die Damen trafen sich wie jeden Dienstag im Café zur Ewigen Sahne. Für jede ein Kännchen Kaffee und ein Stück Torte, dazu später ein Likörchen. Doch heute war es anders, denn heute saßen nur zwei Damen am Tisch. Herta und Johanna. Wo war Maria?
"Sie ist im Krankenhaus", berichtete Herta in dramatischem Ton. "Der Sohn hat mich gestern angerufen!" "Im Krankenhaus? Aber wieso das denn?", rief Johanna aus. Sie sprach laut, denn sie hörte nicht gut. Herta blickte sich um. "Nicht so laut heute, muss ja nicht jeder mithören! Sie hat eine ...", sie hüstelte, "Frauengeschichte!"
"Eine Frauengeschichte? Das hat dir der SOHN gesagt?", fragte Johanna entsetzt und vergaß erneut, die Stimme zu senken. "Nicht so laut!", wiederholte Herta, "das hat er natürlich nicht gesagt, also er hat gesagt, sie hat eine ... komme nicht auf das Wort...also sie haben ihr die Gebärmutter entfernt!" Vor Aufregung nahm sie einen riesigen Schluck Kaffee.
Johannas Augen weiteten sich. "Oh! Du meinst, sie haben sie ausgeräumt?" Hertas Blick verfinsterte sich. "Jetzt schrei doch nicht so! Es gibt das Arztgeheimnis, aber du plauderst alles so laut heraus, dass es jeder hören kann! Und überhaupt - was ist das für ein Ausdruck - ausgeräumt!" Johanna zuckte die Achseln. "Den Ausdruck kenne ich von meiner Schwiegertochter. Sie und fast alle ihre Freundinnen seien ausgeräumt!" Herta kniff die Lippen zusammen. "Dann lieber Frauengeschichten sagen", meinte sie und spießte mit der Gabel ein großes Stück Schwarzwälder Kirsch auf. Johanna nickte zustimmend. "Genau, unserereiner hatte schließlich auch Frauengeschichten! Und haben wir es überall erzählt? Gar den Freundinnen? Nein! Das behielten wir schön für uns. Ging ja noch nicht mal unsere Männer etwas an, nicht wahr?", schloss sie und schabte die Oberfläche ihrer Eierlikörtorte genüßlich mit der Gabel ab.
Herta war derselben Meinung. "Noch nicht mal meine Mutter kannte meine eigenen Frauengeschichten. Und ich ihre auch nicht. Nur meine Töchter" - hier seufzte sie tief - "müssen alles in alle Welt hinausposaunen! In so komischen Internetdingens. Blocks oder wie die heißen. Meine Älteste hat mir ganz stolz erzählt, dass ihr Ding sehr gefragt ist und sie ganz viele Anfragen bekommt. Über Frauensachen, du weißt schon, Unwohlsein und ..." sie brach ab und schwieg verlegen.
Johanna fragte neugierig: "Wie heißt denn der Block?" "Naja, ausgerechnet Frauengeschichten! Kannst du dir das vorstellen?" Das konnte Johanna nicht. Sie schwieg lieber über diese Dinge. Stattdessen orderte sie ihr zweites Stück Kuchen, Moccatorte. Schließlich musste sie Marias Portion mitessen. Hoffentlich dauerte es nicht zu lange, bis sie von ihrer Frauengeschichte genesen war...
"Sie ist im Krankenhaus", berichtete Herta in dramatischem Ton. "Der Sohn hat mich gestern angerufen!" "Im Krankenhaus? Aber wieso das denn?", rief Johanna aus. Sie sprach laut, denn sie hörte nicht gut. Herta blickte sich um. "Nicht so laut heute, muss ja nicht jeder mithören! Sie hat eine ...", sie hüstelte, "Frauengeschichte!"
"Eine Frauengeschichte? Das hat dir der SOHN gesagt?", fragte Johanna entsetzt und vergaß erneut, die Stimme zu senken. "Nicht so laut!", wiederholte Herta, "das hat er natürlich nicht gesagt, also er hat gesagt, sie hat eine ... komme nicht auf das Wort...also sie haben ihr die Gebärmutter entfernt!" Vor Aufregung nahm sie einen riesigen Schluck Kaffee.
Johannas Augen weiteten sich. "Oh! Du meinst, sie haben sie ausgeräumt?" Hertas Blick verfinsterte sich. "Jetzt schrei doch nicht so! Es gibt das Arztgeheimnis, aber du plauderst alles so laut heraus, dass es jeder hören kann! Und überhaupt - was ist das für ein Ausdruck - ausgeräumt!" Johanna zuckte die Achseln. "Den Ausdruck kenne ich von meiner Schwiegertochter. Sie und fast alle ihre Freundinnen seien ausgeräumt!" Herta kniff die Lippen zusammen. "Dann lieber Frauengeschichten sagen", meinte sie und spießte mit der Gabel ein großes Stück Schwarzwälder Kirsch auf. Johanna nickte zustimmend. "Genau, unserereiner hatte schließlich auch Frauengeschichten! Und haben wir es überall erzählt? Gar den Freundinnen? Nein! Das behielten wir schön für uns. Ging ja noch nicht mal unsere Männer etwas an, nicht wahr?", schloss sie und schabte die Oberfläche ihrer Eierlikörtorte genüßlich mit der Gabel ab.
Herta war derselben Meinung. "Noch nicht mal meine Mutter kannte meine eigenen Frauengeschichten. Und ich ihre auch nicht. Nur meine Töchter" - hier seufzte sie tief - "müssen alles in alle Welt hinausposaunen! In so komischen Internetdingens. Blocks oder wie die heißen. Meine Älteste hat mir ganz stolz erzählt, dass ihr Ding sehr gefragt ist und sie ganz viele Anfragen bekommt. Über Frauensachen, du weißt schon, Unwohlsein und ..." sie brach ab und schwieg verlegen.
Johanna fragte neugierig: "Wie heißt denn der Block?" "Naja, ausgerechnet Frauengeschichten! Kannst du dir das vorstellen?" Das konnte Johanna nicht. Sie schwieg lieber über diese Dinge. Stattdessen orderte sie ihr zweites Stück Kuchen, Moccatorte. Schließlich musste sie Marias Portion mitessen. Hoffentlich dauerte es nicht zu lange, bis sie von ihrer Frauengeschichte genesen war...