Fremdbestimmt

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petrasmiles

Mitglied
Und immer ist da ein Sonntag, der sich zwischen die Euphorie des Freitags und den Montag schiebt, der verlangt, den Blick zu heben, anderes wahrzunehmen, den Panzer anzulegen, das Herz zu verschatten, den Blick auf das zu lenken, was ist und getan werden muss.
Das Loslassen am Freitag geht schnell, schon ist es wieder die eigene Haut, aber der Montag, der muss am Sonntag geübt werden, damit er dann wieder passt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 27550

Gast
Das Üben am Sonntag....ist mir bestens bekannt....
Gerne gelesen...
Herzlichst Sue
 

fee_reloaded

Mitglied
Das sonntägliche Üben. Ach ja....
Sehr fein beobachtet und verwortet, liebe Petra!

Erinnert mich ganz besonders an das Schuljahr, in dem ich einen Horror-Stundenplan hatte, was den Montag anging. Von 7:50 durch bis 17:40 mit nur einer 45-minütigen Pause nach der sechsten Stunde. Da hab ich sonntags definitiv den Montag geübt (und das (Ein)schlafen war da immer ein besonders schwieriges Thema).

LG,
fee
 
Seltsam, Petra, dass dieses doch sehr weit verbreitete Alltagsphänomen kaum einmal in den Literaturforen aufgegriffen zu werden scheint. Hier wird es unverwechselbar beschrieben.

Wenn das Durchqueren dieses Tals im Lauf der Zeit nicht mehr so recht gelingt, kommt es bei manchen zu dem Syndrom, das Angststörung genannt wird. Sie soll inzwischen im Arbeitsleben relativ oft auftreten und wird in schweren Fällen auch stationär behandelt. Nach meinen eigenen Erfahrungen wird dann leicht die Fehldiagnose Depression gestellt. Manche Fachärzte für Psychiatrie vermeiden es in diesem Zusammenhang konsequent, die individuelle Arbeitsplatzsituation mit in den Blick zu nehmen.

Frohe Mittagsgrüße
Arno
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Arno,

vielen Dank für Deinen Besuch und die HIntergrundinformationen (und natürlich die Besternung).
Ja, Arbeit kann krank machen, nicht nur körperlich.
Aber dieser Prozess des 'Annehmens des Jochs' ist meistens etwas außerhalb von uns, auch ohne medizinische Auffälligkeiten.
Wenn ich überhaupt Künstler um etwas beneide, dann diesen Einklang mit sich selbst, den sie leben dürfen - obwohl sie dafür natürlich auch einen Preis zu zahlen haben.

Frohe Grüße zurück!
Petra
 

Matula

Mitglied
Klingt ja traurig ... Allerdings gibt's wirklich nicht viele Leute, die sich auf den Montag freuen ... außer sie haben am Arbeitsplatz ein Techtelmechtel ...

Schöne Grüße,
Matula
 



 
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