Fremde Freunde 2

Najitzabeth

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Die letzten Lichter waren längst erloschen und der Nachtwächter war bereits zu Bett gegangen. Es war früher morgen und die beste Zeit, für das, was Seth vor hatte. Nur die Blitze erhellten die finstere Ecke, in der er wartete und nur das Donnergrollen unterbrach das eintönige Prasseln des Regens.
Die junge Frau, die er seit einer Weile beobachtete, war eine Hure, denn keine anständige Dame würde sich um diese Stunde alleine an solchen Orten aufhalten. Überhaupt würde sich kein vernünftiger Mensch Nachts ohne Begleitung im Hafenviertel herumlungern. Er selbst war der Grund dafür!
Die Frau sah sich noch einmal um, bis sie überzeugt war, dass heute kein Freier mehr kommen würde, und ging dann los, Richtung Hafen.
Seth verließ sein Versteck und folgte ihr. Als sie in eine Gasse einbog sah sie sich kurz um, aber Seth verschwand blitzschnell in einem tiefen Schatten. Er wusste, wie er sich bewegen musste um nicht entdeckt zu werden. Sie beschleunigte ihre Schritte und auch Seth Herz schlug schneller. Ihre Furcht erregte ihn, jetzt war er in der richtigen Stimmung um zu töten. Die Jagd hatte begonnen!
Seth wusste, dass die Frau ihn schon längst bemerkt hatte. Frauen besaßen einen sechsten Sinn für so etwas, sie bemerkten ihn immer, aber immer zu spät!
Sie ging schneller, bis sie schließlich rannte. Glaubte sie wirklich, dass sie ihn abhängen konnte, indem sie wie ein Kaninchen durch die schmalen Gassen lief. Seth lachte lauf auf. Die Frau horchte und drehte sich in ihrem Lauf nach dem finsteren Verfolger um. Sie stolperte. Das war ja beinahe zu einfach! Er dachte schon daran sie einfach laufen zu lassen, er mochte es nicht, wenn es zu leicht war. Seth liebte die Herausforderung. Als sie sich aber noch einmal umdrehte und versuchte aufzustehen, sah er ihren verängstigten Blick. Er ließ den Gedanken an Gnade fallen und stürzte sich wie ein wildes Tier auf die junge Frau. Sie hatte nicht einmal mehr die Zeit zu schreien. Mit der Präzision eines Raubtiers schlitzte er ihr die Kehle auf. Sie röchelte noch eine kleine weile, in der Seth nur in ihre Augen starrte. Als sie tot war wischte er das blutige Messer an ihrem hochgerutschten Kleid ab. Wenn jemand die Leiche am Morgen fand, würde es aussehen als habe er sich an der Frau vergangen. So sah es immer aus. Aber Seth hatte kein Bedürfnis nach einer Frau, nicht wenn sie bereits tot war. Sofern sie schrie und um Gnade bettelte war das etwas anderes. Seine Lust war befriedigt worden, in dem Moment, als ihr angsterfüllter Blick brach und das Leuchten für immer aus ihren Augen verschwand.
Seth beobachtete wie das Blut immer noch aus ihrem Hals quoll, als er etwas hörte. Er sah sich um. Nichts. Aber irgendwer war hier und das nicht zufällig. Die Stadtwache konnte es nicht sein, auch wenn die schon seit Monaten hinter ihm her waren. Diese tollpatschige Bande hätte er noch Tausend Meter gegen den Wind gehört. Als er sich daran machte zu gehen und wieder mit den Schatten zu verschmelzen explodierte plötzlich sein Kopf vor Schmerz und die Welt um ihn herum wurde Schwarz.

Seth Kopf schmerzte ganz fürchterlich, als er erwachte. Als er versuchte aufzustehen, bemerkte er, dass er gefesselt war. An einen Stuhl gefesselt, in einem Abgedunkelten Raum. Es roch nach Blut. Der Mann lauschte, konnte aber außer dem Ungeziefer, das hier sein Unwesen trieb. Er wusste nicht, wie viel Zeit er nun schon in diesem Loch zugebracht hatte, aber an den Schmerzen in seinen Gelenken erkannte er, dass es schon sehr lange sein musste.
Ein Knarren, dann viel Licht in den Raum. Hinter Seth hatte sich eine Tür geöffnet. Er hörte die Schritte vieler Personen und dann strömten ein Duzend weiß gekleideter Männer in den Raum und stellten sich kreisförmig um ihn herum auf. Jeder der weißen Gestalten trug eine Fackel. Die einzigen Lichter. Ein Funkeln hinter den Fremden erregte seine Aufmerksamkeit. Ein weiterer Mann tauchte aus dem Schatten auf. Seth hatte ihn die ganze Zeit über nicht bemerkt. Er trug einen nachtfarbenen Mantel und die hälfte seines Gesichts war von einer silbernen Maske bedeckt. Als der Mann auf ihn zukam und Licht auf sein Gesicht fiel konnte Seth Narben an den Stellen erkennen, an denen sie nicht von der Maske verdeckt wurden. Wenigstens wusste er jetzt was sein Gegenüber hinter seiner Maskierung verstecken wollte.
„Willkommen in unserer Runde, Seth.“, richtete der Maskierte das Wort an ihn: „Ihr seid also der Nachtschatten-Mörder...“ Der Mann umrundete ihn einmal und blieb dann wieder vor ihm stehen. Die Anderen hielten stumm und regungslos ihre Fackeln.
„Lass mich gleich zur Sache kommen: Ich finde wir sollten Freunde werden!“ Auf der unverhüllten Seite seines Gesichts konnte Seth ein Lächeln erkennen. Der Mörder blieb stumm. Er war kein Mann der Worte, aber sein Gegenüber hörte sich anscheinend gerne reden.
„Ich hätte eine Aufgabe für dich, von der wir beide profitieren würden...“, der Maskierte wartete auf eine Antwort, vergebens. Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht und etwas dunkleres trat an seine Stelle. Er richtete sich zu seiner vollen Größe vor Seth auf. Langes blondes Haar viel aus seiner Kapuze, das einzig menschliche, das der Fremde in diesem Moment noch an sich hatte. Seth sah ihm stur in die Augen, wie ein Raubtier, das seine Beute fixiert. Der blonde Mann sprach weiter: „Vielleicht sollte ich dir erst sagen, um was es sich handelt, um dein Interesse zu wecken.“ Einer der Fackelträger reichte dem Fremden eine Armbrust, der diese dann auf Seth Schoß legte. Seth betrachtete die Waffe. Ein einzelner Peil war eingespannt.
„Töte den König für mich!“, fuhr er fort.
Seth sah den Mann fragend an, dann lachte er ihm ins Gesicht: „Und was soll dabei für mich rausspringen?“
Der Ausdruck in den Augen des Schwarzgekleideten veränderte sich. Sein Schatten schien zu wachsen und seine Form zu verändern. Seth musste an den Drachen denken, der vor einigen Jahren für Angst und Schrecken im Land gesorgt hatte. Aber, das was er dort sah, war kein Drache, es war ein Einhorn. Ein schwarzes Einhorn.
Seth fühlte, wie er vom Jäger zum gejagten wurde. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er Angst.
Jetzt lachte der Fremde. Genauso schnell wie er erschienen war, verschwand er auch wieder. Sein Gelächter hallte noch im Kopf des Mörders wider. Auch die Fackelträger verließen den Raum nach und nach. Der letzte Zerschnitt Seth´ Fesseln und ging dann ebenfalls.
Seth saß wieder alleine in dem Raum. Die Ratten kamen wieder, als der maskierte Mann verschwand. Als würden sie wissen, das es besser war ihn zu meiden. Der Nachtschatten-Mörder zitterte und fühlte sich, als habe man ihn aller Kraft beraubt. Er war die Beute gewesen und war zerrissen worden. In dem Augenblick, in dem er zum ersten Mal das empfunden hatte, das all seine Opfer gefühlt haben mussten war er zu einem neuen Menschen geworden. Er war immer noch der kaltblütige Killer, der seine Opfer aus dem Hinterhalt anfällt, aber jetzt hatte er eine Waffe und einen Auftrag.

boah mir is grad erst aufgefallen, dass ich dat kapitel noch gar net ganz eingestellt hatte... naja dafür hab ich jetzt das 4te auch schon fast fertig... viel spaß beim lesen
 

flammarion

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Korrekturvorschläge:

Fremde Freunde 2
Veröffentlicht von Najitzabeth am 26. 02. 2006 16:59
Die letzten Lichter waren längst erloschen und der Nachtwächter war bereits zu Bett gegangen. Es war früher [red] morgen [/red] (Morgen) und die beste Zeit,(kein Komma) für das, was Seth vor hatte. Nur die Blitze erhellten die finstere Ecke, in der er wartete und nur das Donnergrollen unterbrach das eintönige Prasseln des Regens.
Die junge Frau, die er seit einer Weile beobachtete, war eine Hure, denn keine anständige Dame würde sich um diese Stunde alleine an solchen Orten aufhalten. Überhaupt würde [blue] sich [/blue] (überflüssig) kein vernünftiger Mensch [red] Nachts [/red] (nachts) ohne Begleitung im Hafenviertel herumlungern. Er selbst war der Grund dafür!
Die Frau sah sich noch einmal um, bis sie überzeugt war, dass heute kein Freier mehr kommen würde, und ging dann los, Richtung Hafen.
Seth verließ sein Versteck und folgte ihr. Als sie in eine Gasse einbog(Komma) sah sie sich kurz um, aber Seth verschwand blitzschnell in einem tiefen Schatten. Er wusste, wie er sich bewegen musste(Komma) um nicht entdeckt zu werden. Sie beschleunigte ihre Schritte und auch Seth Herz schlug schneller. Ihre Furcht erregte ihn, jetzt war er in der richtigen Stimmung(Komma) um zu töten. Die Jagd hatte begonnen!
Seth wusste, dass die Frau ihn schon längst bemerkt hatte. Frauen besaßen einen sechsten Sinn für so etwas, sie bemerkten ihn immer, aber immer zu spät!
Sie ging schneller, bis sie schließlich rannte. Glaubte sie wirklich, dass sie ihn abhängen konnte, indem sie wie ein Kaninchen durch die schmalen Gassen lief.(besser Fragezeichen) Seth lachte lauf auf. Die Frau horchte und drehte sich in ihrem Lauf nach dem finsteren Verfolger um. Sie stolperte. Das war ja beinahe zu einfach! Er dachte schon daran(Komma) sie einfach laufen zu lassen, er mochte es nicht, wenn es zu leicht war. Seth liebte die Herausforderung. (Absatz)Als sie sich aber noch einmal umdrehte und versuchte aufzustehen, sah er ihren verängstigten Blick. Er ließ den Gedanken an Gnade fallen und stürzte sich wie ein wildes Tier auf die junge Frau. Sie hatte nicht einmal mehr die Zeit zu schreien. Mit der Präzision eines Raubtiers schlitzte er ihr die Kehle auf. Sie röchelte noch eine kleine[red] weile[/red] (Weile), in der Seth nur in ihre Augen starrte. (Absatz)Als sie tot war(Komma) wischte er das blutige Messer an ihrem hoch(getrennt) gerutschten Kleid ab. Wenn jemand die Leiche am Morgen fand, würde es aussehen(Komma) als habe er sich an der Frau vergangen. So sah es immer aus. Aber Seth hatte kein Bedürfnis nach einer Frau, nicht(Komma) wenn sie bereits tot war. Sofern sie schrie und um Gnade bettelte(Komma) war das etwas anderes. Seine Lust war befriedigt worden, in dem Moment, als ihr angsterfüllter Blick brach und das Leuchten für immer aus ihren Augen verschwand.
Seth beobachtete(Komma) wie das Blut immer noch aus ihrem Hals quoll, als er etwas hörte. Er sah sich um. Nichts. Aber irgendwer war hier und das nicht zufällig. Die Stadtwache konnte es nicht sein, auch wenn die schon seit Monaten hinter ihm her waren. Diese tollpatschige Bande hätte er noch Tausend Meter gegen den Wind gehört. Als er sich daran machte(Komma) zu gehen und wieder mit den Schatten zu verschmelzen(Komma) explodierte plötzlich sein Kopf vor Schmerz und die Welt um ihn herum wurde[red] Schwarz[/red] (schwarz).

Seth Kopf schmerzte ganz fürchterlich, als er erwachte. Als er versuchte aufzustehen, bemerkte er, dass er gefesselt war. An einen Stuhl gefesselt, in einem [red] Abgedunkelten [/red] (abgedunkelten) Raum. Es roch nach Blut. Der Mann lauschte, konnte aber außer dem Ungeziefer, das hier sein Unwesen trieb (nichts weiter sehen oder hören). Er wusste nicht, wie viel Zeit er nun schon in diesem Loch zugebracht hatte, aber an den Schmerzen in seinen Gelenken erkannte er, dass es schon sehr lange sein musste.
Ein Knarren, dann viel Licht [blue] in den [/blue] (im) Raum. Hinter Seth hatte sich eine Tür geöffnet. Er hörte die Schritte vieler Personen und dann [blue] strömten [/blue] (strömte) ein [red] Duzend [/red] (Dutzend) weiß gekleideter Männer in den Raum [blue] und stellten [/blue] (Komma die) sich kreisförmig um ihn herum auf (stellten). [blue] Jeder [/blue] (Jede) der weißen Gestalten trug eine Fackel. Die einzigen Lichter. (Absatz)Ein Funkeln hinter den Fremden erregte seine Aufmerksamkeit. Ein weiterer Mann tauchte aus dem Schatten auf. Seth hatte ihn die ganze Zeit über nicht bemerkt. Er trug einen nachtfarbenen Mantel und die [red] hälfte [/red] (Hälfte) seines Gesichts war von einer silbernen Maske bedeckt. Als der Mann auf ihn zukam und Licht auf sein Gesicht fiel(Koma) konnte Seth Narben an den Stellen erkennen, an denen sie nicht von der Maske verdeckt wurden. Wenigstens wusste er jetzt(Komma) was sein Gegenüber hinter seiner Maskierung verstecken wollte.
„Willkommen in unserer Runde, Seth.(kein Punkt)“, richtete der Maskierte das Wort an ihn: „Ihr seid also der Nachtschatten-Mörder...“ (Absatz)Der Mann umrundete ihn einmal und blieb dann wieder vor ihm stehen. Die [red] Anderen [/red] (anderen) hielten stumm und regungslos ihre Fackeln.
„Lass mich gleich zur Sache kommen: Ich finde(Komma) wir sollten Freunde werden!“ Auf der unverhüllten Seite seines Gesichts konnte Seth ein Lächeln erkennen. Der Mörder blieb stumm. Er war kein Mann der Worte, aber sein Gegenüber hörte sich anscheinend gerne reden.
„Ich hätte eine Aufgabe für dich, von der wir beide profitieren würden...“,(kein Komma und groß weiter) der Maskierte wartete auf eine Antwort, vergebens. Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht und etwas [red] dunkleres [/red] (Dunkleres) trat an seine Stelle. Er richtete sich zu seiner vollen Größe vor Seth auf. Langes blondes Haar [red] viel [/red] (fiel) aus seiner Kapuze, das einzig[red] menschliche[/red] (Menschliche), das der Fremde in diesem Moment noch an sich hatte. (Absatz)Seth sah ihm stur in die Augen, wie ein Raubtier, das seine Beute fixiert. Der blonde Mann sprach weiter: „Vielleicht sollte ich dir erst sagen, um was es sich handelt, um dein Interesse zu wecken.“ (Absatz)Einer der Fackelträger reichte dem Fremden eine Armbrust, der diese dann auf Seth Schoß legte. Seth betrachtete die Waffe. Ein einzelner [red] Peil [/red] (Pfeil) war eingespannt.
„Töte den König für mich!“, fuhr er fort.
Seth sah den Mann fragend an, dann lachte er ihm ins Gesicht: „Und was soll dabei für mich rausspringen?“
Der Ausdruck in den Augen des Schwarzgekleideten veränderte sich. Sein Schatten schien zu wachsen und seine Form zu verändern. Seth musste an den Drachen denken, der vor einigen Jahren für Angst und Schrecken im Land gesorgt hatte. Aber,(kein Komma) das(Komma) was er dort sah, war kein Drache, es war ein Einhorn. Ein schwarzes Einhorn.
Seth fühlte, wie er vom Jäger zum [red] gejagten [/red] (Gejagten) wurde. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er Angst.
Jetzt lachte der Fremde. Genauso schnell wie er erschienen war, verschwand er auch wieder. Sein Gelächter hallte noch im Kopf des Mörders wider. Auch die Fackelträger verließen den Raum nach und nach. Der letzte [red] Zerschnitt [/red] (zerschnitt) Seth´ Fesseln und ging dann ebenfalls.
Seth saß wieder alleine in dem Raum. Die Ratten kamen wieder, als der maskierte Mann verschwand. Als würden sie wissen, [red] das [/red] (dass) es besser war(Komma) ihn zu meiden. Der Nachtschatten-Mörder zitterte und fühlte sich, als habe man ihn aller Kraft beraubt. Er war die Beute gewesen und war zerrissen worden. In dem Augenblick, in dem er zum ersten Mal das empfunden hatte, das all seine Opfer gefühlt haben mussten(Komma) war er zu einem neuen Menschen geworden. Er war immer noch der kaltblütige Killer, der seine Opfer aus dem Hinterhalt anfällt, aber jetzt hatte er eine Waffe und einen Auftrag.


lg
 



 
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