Vielleicht habe ich es überspitzt ausgedrückt, da ich unter anderem die Gedichte von Erich Fried sehr mag, und die sind ja nun auch manchmal, ein wenig, politisch. So ist diese These ja schon widerleg. Ich glaube ich schrieb es aus der Laune und dem latenten Gefühl heraus, welches mich bei zeitgenössischen politischen Gedichten beschleicht. Sie wirken oft auf mich irgendwie leer, rückwärtsgewandt und ein wenig selbstgefällig. (Wobei eventuell anzumerken wär, politische Gedichte scheint mir gleich bedeutend mit politisch linken Gedichten. Rechte Lyrik kenne ich keine, nur skandierte Parolen.)
Positionieren ist wohl auch nicht das optimale Wort. Ich überlege grade, ob “abschließen“ passender wär, aber auch das wäre wohl missverständlich.
Ich schrieb die Tage etwas, was genau dies zum Ausdruck bringen sollte
…aus dem Sollen
ein Können
dem Gesollten dem
Auftrag dem
nach vorne offenen
aus spürbarer Schuld
abstrakte Antworten
in sich geschlossen
von außen
verschlossen…
Ich fürchte, auch wenn es in mir vollkommen klar ist, gelingt es mir nicht dies auszudrücken. Entweder fehlen mir die Worte für meine Gedanken oder doch die Gedanken für meine Worte.
Letztlich las ich ein Essay “Versöhnungstheater. Anmerkungen zur deutschen Erinnerungskultur”,
Ist Gedenken gleichbedeutend mit Versöhnung? Das Eingeständnis von Schuld mit Begnadigung? Aufarbeitung mit Bewältigung? Soll sich Geschichte nicht wiederholen oder geht es in der deutschen Erinnerungskultur letztlich um Normalisierung? Ein Essay.
www.bpb.de
welches vielleicht meine Perspektive dahingehend beeinflusst hat, dass ich mich fragte, in wie oft dieses Gleichsetzung von Erinnerung und Versöhnung bewusst oder unbewusst stattfindet. Was in etwa das sagt, was ich hier höchst umständlich sagen wollte.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass ich dies auch auf den Gedicht “Steinargumente” anwenden wollte, was mir aber nicht so recht gelang.
Verzeih diese gedanklichen Wirrungen, ich hatte das Gefühl mich missverständlich Ausgedrückt zu haben und wollte es scheinbar noch schlimmer machen.
Liebe Grüße
R