Gemeinschaft der Wörter

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Max Neumann

Mitglied
Schmerz ist bloß eine Sache der
Empfindung
Deshalb vermeide ich
Ihn
Das ist zur Manie geworden.
Manie aus roten, ruhelosen
Zwängen.

Nie stillsitzen.
Nicht still sein.
Immer Dinge tun,
Umhüllt vom Schleier der
Allee.

In der Gemeinschaft der Wörter.
Zimmer des schwarzen Wandsafes.

Seltsam.
Dieser Moment ist eine Mutation des
Charakters — was wohl geschehen wird?
Damit streunende Lichter das Zimmer in
Ruhe lassen, bleiben alle Rollläden zu.
Außerdem schreien auf der Straße
Sirenen; die Stille ist verblutet.

Es ist gut, wie es ist.
Kein anderer sein wollen.
In der Gemeinschaft der Wörter;
Beschützt in einer warmen Höhle.
 

petrasmiles

Mitglied
Mit Deiner kraftvollen Sprache bringst Du immer das Eigentliche hervor. Ich frage mich, was ist Schmerz? Existiert er allein, oder hat er einen Zwilling am Rücken, der sich einfach nicht zeigen will? Die hat er, und eigentlich stellt er sich nur ein, wenn etwas verloren geht oder zerstört wurde, was wichtig war. Schmerz vermeiden - heißt Lieben und Leben vermeiden.
Es scheint, Dein Protagonist will es so.
Aber ohne die andere Seite des Schmerzes (also inklusive Schmerzmöglichkeit) reproduzieren die Wörter das immer Gleiche von Weltabgewandtheit und Leere - und Dunkelheit.
Wieder ein starker Text!

Liebe Grüße
Petra
 

Max Neumann

Mitglied
Hi Petra,
danke fürs Feedback, das sehe ich auch so, dass Schmerzvermeidung auch zum Vermeiden anderer Dinge führt.
Gerne deine Ausführungen gelesen.

Viele Grüße
Max
 



 
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