Gespräch mit einem Fotografen

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Johnson

Mitglied
Er lag ausgestreckt im Krankenhausbett.

„Weißt du, eine meiner größten Leidenschaften ist das Fotografieren.“

„Ja, dann zeigen Sie mir doch ein paar Fotos.“

Er zeigte mir Bilder auf seinem Laptop. Es waren nur Bilder des Wappens von Schalke 04 in sämtlichen erdenklichen Schattierungen zu sehen.

„Ich brenne für die Fotografie“, sagte er.

Dann legte er den Laptop auf den Beistelltisch.

„Wann kommt das Abendessen?“
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
na ja, es hat schon eine struktur, der protagonist bemerkt nicht, das seine leidenschaft für das fotografieren eigentlich eine leidenschaft für schalke 04 ist.

eine schöne idee aufzuzeigen, wie häufig der grund für unser handeln sich hinter anderweitigen motiven - oder ausreden - versteckt.

das lakonische ende soll dann darstellen, wie dem protagonisten nicht im geringsten aufgeht, wie falsch er liegt. ich mag es, ein hübsches stück kurzprosa :)
 

wiesner

Mitglied
Ich mahne ausdrücklich an solche Revanchefouls in Zukunft zu unterlassen!
Wenn es ein Revanchefoul sein soll, muss vorher ein Foul stattgefunden haben. Welches, von wem? Wieso verschweigt Franke das?
Im übrigen ist der Ton Frankes unangemessen! Er hat sich hier anständig zu benehmen!

Béla
 

Johnson

Mitglied
Wenn es ein Revanchefoul sein soll, muss vorher ein Foul stattgefunden haben. Welches, von wem? Wieso verschweigt Franke das?
Im übrigen ist der Ton Frankes unangemessen! Er hat sich hier anständig zu benehmen!

Béla
Hier bringst du einiges durcheinander. Ich dachte eigentlich, dass du Dich theatralisch in den LL Ruhestand begeben hast.
 

lietzensee

Mitglied
Hallo Johnson,
die Idee gefällt mir gut. Besonders nach der Deutung von Patrick hat sie in meinem Kopf klick gemacht. Es gefällt mir auch, wie knapp du die Erzählung hältst. So steht jeder Satz im Rampenlicht. Gerade in dieser Hinsicht finde ich das Setting im Krankenhaus aber nicht überzeugend. Der Dialog hätte genau so gut in einer Kneipe stattfinden können. Ohne weitere Funktion wirkt das Krankenhaus etwas effektheischend.

Ich würde auch das Verhältnis der beiden Personen klarer stellen. Nach mehrmaligem Lesen vermute ich, dass hier zwei Kranke reden, deren Betten im selben Zimmer stehen? Oder eine Unterhaltung beim Krankenhausbesuch? Mit einem Pfleger? Da das Verhältnis unklar bleibt, ist es schwer, sich in die soziale Ebene des Textes einzufühlen.
Durch die Formatierung der Absätze ist auch schwer zu erkennen, zu wem jeweils die wörtliche Rede gehört. Wird der erste Satz von dem gesprochen, der ausgestreckt im Bett liegt?

Bilder des Wappens von Schalke 04 in sämtlichen erdenklichen Schattierungen
Hier bin ich mir nicht sicher, ob das Wort "Schattierung" passt. Unterscheiden sich die Fotos wirklich nur in ihrem Verhältnis von Licht und Schatten? Das hätte ja wirklich künstlerischen Anspruch.
Ohne bessere Beschreibung kann man sich die Fotos auch nicht gut vorstellen. Ein Wappen ist ja immer irgendwo drauf. Fotografiert er Kaffeetassen? Trikots? Ein Wappen an der Stadion-Fassade?

Viele Grüße
lietzensee
 
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