Grabetief

Markus Veith

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Grabetief

Er dreht den Schlüssel, und der Motor des Baggers stoppt rüttelnd. Hier hinter den Büschen wird man ihn nicht gleich sehen.
Die heiße Luft der Heizung unter dem Sitz bläst ihm auf die Fersen seiner Arbeitsschuhe. Bald würde er die Heizung ausmachen müssen. Das Mistding läßt sich nicht mehr regulieren und läuft nur noch volle Pulle. Irgendwann würde es dann so heiß in der kleinen Kabine, daß es nicht mehr auszuhalten ist. Aber im Augenblick ist ihm die Wärme noch angenehm.
Es nieselt aus dem Grau des Himmels und die feinen Regentropfen plazieren sich auf der senkrechten Frontscheibe.
In einiger Entfernung sieht er den trauernden Zug schwarz gekleideter Gestalten mit Regenschirmen langsam dahinziehen, geführt von dem Mann im hellen Talar.
Dieser verlauste Meßdiener. Weiß ganz genau, daß gleich schon die nächste Trauerfeier ist und predigt trotzdem über zwanzig Minuten. Typisch Neu-Apostolen. Gleich fangen sie wieder an zu singen.
Genervt verzieht er sein Gesicht und wühlt in der Brusttasche seiner Latzhose nach seinen Zigaretten und dem Feuerzeug.
Die blaugrauen Schwaden verteilen sich träge und werden von der aufsteigenden Hitze auseinandergerissen. Hinter sich hört er ein ratterndes Geräusch, das mit einem Male verstummt und mit einem Surren näher herangleitet. Sein Blick fällt gelangweilt in den verregneten Außenspiegel und entdeckt den alten, grünen Muldenkipper, auf dem sein parkavermummter Kollege, der Klemens, hockt und nun halblaut auf das Wetter flucht. Er würde ihn ja gerne mit in seine trockene Fahrerkabine lassen, aber in diese Affenschaukel paßt ja nur einer rein.
Dieser Tag ist so trübe, wie er trüber kaum mehr sein kann. Drei Beerdigungen. Zwei Reihen, eine Gruft. Eigentlich ganz normal. -- Ach ja, und noch eine Urne um Eins. Aber damit haben sie ja nichts zu tun. Er muß nur baggern. Grab auf, Grab zu. Na ja, und das Drumherum eben. Aufbauen, abbauen. Was halt so dazugehört und zu tun ist.
Reihengräber sind da noch ganz simpel. Der Stahlrahmen, auf dem die Träger laufen und die Roste für Pfarrer und Trauergäste werden einfach dort gelassen oder nur umgesetzt. Und die Grube mit dem Sarg wird mit der Erde des nächsten Loches daneben zugemacht.
Bei diesem Sauwetter, wenn der Boden weich ist, muß man immer besonders vorsichtig arbeiten, da es dann schon mal sein kann, daß was einbricht. Aber das passiert eher bei Gruften. Oder Wahlgrabstätten, wenn sich das besser anhört.
So ein Humbug. Die ganze Welt sagt Gruften.
Bei Gruften muß man alles erst ankarren. Das ganze Material, die Ausbaubretter, Laufroste, Rahmen, Spindeln, Erdbehälter, Tannengrün und alles. Dann sucht man erst nach der richtigen Grabstelle und kommt unter Umständen nicht mal mit dem Bagger in den Weg, und dann muß mit der Hand geschachtet werden und ... Ach, ist schon manchmal Mist. So schöne einfache Grabstätten am Weg direkt gibt es halt nicht so häufig.
Aber der Boden in der Reihe ist Scheiße auf diesem Gottesacker. Durchgehend hart. Zumindest das Feld, das sie momentan vollpacken. Alles Erweiterungsgelände. Angeschüttete und festgefahrene Erde. Viel Mist drin. Rohre, Betonstücke, Steine, Plastik und alles knochenhart. Doch der Mist, den man rausholt, der kommt nachher meist auch wieder rein, es sei denn, er ist zu groß. Gut nur, daß die Toten nicht sehen, wie und mit was sie in der Erde liegen. Und die Angehörigen sehen es auch nicht, weil bei der Beisetzung die grünen Kunstrasenmatten im Loch hängen und die Erdwände verdecken. Alles nicht das Wahre. Aber was soll man denn sonst machen, nicht wahr? Es gibt sicher Schlimmeres.
Leiser Gesang klingt über die Gräber hinweg. Die Trauergemeinde singt den Toten in den ewigen Schlaf.
Ein kleiner Schwarm Krähen erhebt sich flatternd vom grobscholligen Feld nebenan, um gleich darauf wieder zu landen. Einige Möwen sind ebenfalls dazwischen.
Eine alte Frau geht zum Abfallkasten und schüttelt ihre kleine Plastiktüte aus, in der sie das gelbe Birkenlaub gesammelt hat.
Die Leute kommen wirklich bei jedem Wetter und machen ihre Gräber fertig. Da kann es auch Scheiße regnen, die kommen trotzdem. Nicht zu fassen.
Er macht die Heizung aus und reckt sich.
Kinderbeerdigungen beispielsweise sind schlimmer. Eigentlich am schlimmsten.
Er macht den Job hier schon ziemlich lange, aber an Kinderbeerdigungen wird er sich wohl nie gewöhnen können. Wenn er das kleine Loch ausschachten muß, ob nun mit dem Bagger oder mit Spaten und Schaufel. Wenn er den kleinen weißen Sarg sieht oder ihn sogar aus der Kühlzelle in die Trauerhalle schieben muß. Der manchmal so leicht ist, daß man ihn ohne Probleme alleine hochheben kann. Wenn er warten muß, bis die große Zahl von Trauernden vom Loch weg ist, wobei die in Tränen aufgelösten Eltern meist jünger sind als er selbst. Oder wenn er die fast zierlichen Grabsteine hinten auf den Kindergrabhügel sieht. Engel gehen zu Engeln.
Er wird sich wohl nie daran gewöhnen können.
Dann lieber eine Umbettung. Das ist zwar ekelig, geht ihm aber nicht so an die Nieren. Und für das Geld, das man dafür bekommt, nimmt er es auch in Kauf, jedes Mal kotzen zu müssen.
So wie letztes Mal. Eine alte Frau, gerade ein paar Monate tot. Die war an irgendeiner Krankheit gestorben und lag in einem Plastiksack in ihrem Sarg. Und den konnte man nicht im Ganzen aus dem Loch holen. War kein besonders toller Anblick. Er weiß noch, wie er bei dem Anblick an diese Bratschläuche denken mußte. Das alte Mädchen, so dunkel wie sie schon war, lag praktisch in ihrem eigenen Saft. Er weiß auch noch, wie schnell er mit einem Male wurde, als sein damaliger Kollege den Sack über der Schulter hatte und die Folie plötzlich aufriß.
Bei dem Gedanken daran muß er nun unwillkürlich leise lachen.
Ja, heute kann er darüber lachen. Damals fand er das alles nicht ganz so witzig. Aber mit der Zeit stumpft man hier ab. Wer sich in diesem Gewerbe keinen pechschwarzen Galgenhumor anlernt, der hat verloren.
Wenn man diesen Job überhaupt Gewerbe nennen kann. Bestatter, ja, das ist ein Gewerbe.
Aber Totengräber? Hm - Das ist einer jener Jobs, bei deren Erwähnung man nur mit den Schultern zuckt und dann sowas sagt wie: Einer muß es ja machen.
Obwohl er persönlich im Normalfall gar nicht viel mit den Toten zu tun hat. Meist sieht er nur die geschlossenen Särge. Es kommt schon mal vor, daß er einen offenen Sarg in die Schauzelle schieben muß. Aber das ist eigentlich auch schon alles. Im Normalfall. Er muß die Leichen wenigstens nicht aus- und anziehen, waschen, schminken und ihnen ein unnatürliches Grinsen ins Gesicht schieben, das dann wie ein glückliches Lächeln aussehen soll. Er findet das pervers. Welcher Verstorbene kann denn das wollen? Hinter Glas von einigen schluchzenden Trauergästen angegafft zu werden, die sich einreden, den Toten sehr gut gekannt zu haben und meist bloß scharf darauf sind, nach der Beerdigung tüchtig - wie sagt man doch - das Fell zu versaufen.
Er, für seinen Fall, will später verbrannt werden, wenn er das Zeitliche segnet. Schnell, ratz-fatz, ab in den Aschenbecher und ohne viel Aufhebens unter die Erde. Da hat dann niemand viel Arbeit, es ist billiger und vermutlich auch hygienischer. Am liebsten wäre es ihm, wenn seine Asche in einen Fluß gestreut werden würde. Von einem guten, alten Freund.
Auf ewig in Bewegung sein. Auch noch nach dem Tod.
In einen schönen, reißenden Fluß in ... ja, vielleicht in Norwegen. Da soll es so schön sein. Dort wollte er immer schon mal hin. So ist ihm der Gedanke an den Tod erträglich.
Aber diese Erdbestattungen ... Nein, beerdigt werden will er nicht. Das könnte er nicht mit sich vereinbaren. Er weiß schließlich Bescheid.
Er weiß, wie es knappe zwei Meter unter den Rädern seines Grabetiefs aussieht. Er weiß, wie man später aussieht, liegt man erst einmal - da unten.
Vielleicht ist er dafür ja zu eitel, mag ja sein, aber ... irgendwo in der Erde liegen, aufgedunsen und grünspanüberdeckt. Von Würmern und ähnlichem Getier angeknabbert und wieder in den Kreislauf zurückgeschissen werden. Einen Zefallsprozeß mitmachen, der über ein Jahrzehnt anhalten könnte. Nee.
Gut, man bekommt nicht mehr allzu viel davon mit, aber wer weiß das schon genau?
Ob nun Blasphemie oder nicht. Er ist nicht ungläubig; er stellt sich bloß Fragen.
Was ist denn, wenn man dort unten alles mitbekommt? Das gibt einem dann im Jenseits sicherlich einen ziemlichen Knacks.
Er hat sich vor langer Zeit mal mit einem alten Kollegen, der auch mal hier gearbeitet hat, über Gott und diesen ganzen philosophischen Krimskrams, über den man halt so redet, unterhalten. Der hatte zu ihm gesagt:
"Mein Junge, was glaubst du denn? Ich bin ein Totengräber. Wie kann ich denn da gläubig sein? Das ist genauso, als wenn du als Kind einen Zirkus besuchst und dort mal ein wenig neugierig zwischen den ganzen Zelten und Wagen herumstöberst und dann hinter einer Garderobentür beobachtest, wie sich ein Clown abschminkt. Es läßt dich an der ganzen schönen, großen Musik- und Glitzerwelt zweifeln.
Nee, nee, mein Junge, mein bester Freund ist eher der Wurm als Gott. Bei diesen kleinen, langen Mistviechern kann ich wenigstens ganz sicher sein, daß sie für immer bei mir bleiben. Auch dann, wenn ich mich verbrennen lasse. Das werde ich nämlich, mein Junge, darauf kannst du einen lassen. Und dann lasse ich mich in einem Aschenbecher aus Glas beisetzen. Damit ich dann beobachten kann, wie diese Wurmviecher sich ärgern." Darauf hat er heiser und rauh losgelacht.
Heute dürfte der Alte es genau wissen. Im vergangenen Jahr haben sie seine Asche oben auf Feld neunzehn beigesetzt. Allerdings in einer normalen Urne.
Schöner, weicher Boden, dort oben, auf Feld neunzehn.
Der Regen wird stärker. Er öffnet kurz die Tür und schnippt die Zigarettenkippe heraus auf den nassen Asphalt des Weges. Ganz knapp neben eine feuchtrote Nacktschnecke, die selbst schuld ist, wenn sie sich bei diesem Wetter auf die Wege verirrt.
Er sieht auf die Uhr. Die Leute stehen immer noch am Grab. Der Pfarrer und die Träger sind längst fort. Nur noch die Angehörigen stehen und heulen, bekunden Mitleid und Trauer und werfen mit der kleinen, schwarzen Schaufel Erde in das Grab.
'Man sollte wirklich mal eine große Schüppe da hinstellen. Wär' gleich weniger Arbeit', geht es ihm, wie schon oft, durch den Kopf. Er nickt seinem Kollegen auf dem Muldenkipper hinter ihm zu, dann dreht er den Zündschlüssel um. Sein 'Grabetief' springt rappelnd an. Im Schrittempo läßt er ihn langsam vorwärtsrollen. Ein kleiner, kurzer Ruck und der Kranzwagen, den er hinten festgemacht hatte, rollt wippend hinterher.
Es sind recht viele Kränze vor und in der Halle gewesen. Auf dem anderen Karren, hinter dem Muldenkipper seines Kollegen, sind auch noch drei Kränze und fünf, sechs Gestecke.
Schriftliches Mitleid flattert in tristen Farben zwischen den Blumen heraus.
Langsam steuert er den Bagger hinter den hohen Büschen hervor auf den Hauptweg und läßt ihn in Richtung des Reihengrabfeldes rollen. Dort bleibt er wieder stehen, läßt den Motor jedoch laufen. Der Muldenkipper folgt ihm.
Einige Trauergäste haben sich endlich vom Grab entfernt und wandeln die schmalen Plattenbänderwege entlang dem Ausgang zu.
Eigentlich soll man sich ja nicht unbedingt von den Angehörigen sehen lassen; zumindest den Bagger nicht. Aber sonst können sich die ja nie von der Kiste trennen. Sollten die noch länger dort stehenbleiben und sinnieren, wird er einfach hinfahren und abräumen. Lange können sie nicht mehr warten. Sie müssen noch zwei Löcher zu- und eines aufmachen.
Er zündet sich noch eine Zigarette an.
'Wieso rege ich mich eigentlich auf?' fragt er sich. Nur die Ruhe. Wenn er Hektik hat, liegt das doch nur an ihm selbst oder aber an seinem Vorarbeiter.
Sein Job ist vielleicht frustrierend, aber im Grunde nicht schlecht.
Ja, frustrierend ist er in der Tat. Wenn er daran denkt, daß er etwas 'Richtiges' gelernt hat. Er kennt hier jede Pflanze mit botanischem Namen. Aber irgendwie ist er mal irgendwann hier gelandet, auf diesem verfluchten Gottesacker, eins-achtzig über dem Tod, und man hat ihn dann auf diesen Bagger, seinen 'Grabetief' gesetzt. So richtig freiwillig macht er das mit Sicherheit nicht.
Oh, er könnte mehr Geld verdienen, wenn er nur wollte. Ein guter Freund von ihm arbeitet im Krematorium. Der hat mal gesagt, er müsse sich bloß dazu entscheiden, dann könne er sofort übernommen werden. Ins Krematorium ...
Na ja, direkt mit den Leichen hat er dort auch nichts zu tun. Er müßte bloß die Kisten in die Öfen schieben und nachher den Rest ausfegen. Das war's auch schon. Hm ...
Aber er hat auch von ihm erfahren, wie es im Krematorium ist. Im Sommer schweineheiß, im Winter arschkalt, da alles im Keller abläuft. Man kommt auch fast nie raus. Und dann noch dieser süßliche Geruch, den man dort ständig in der Nase hat.
Nee, lieber nicht, das ist ihm das Geld dann doch nicht wert. Und außerdem hat er sich schon so an seinen 'Grabetief' gewöhnt. Die Hebel und Knöpfe und die Schaufel sind ihm richtig ans Herz und an die Hände gewachsen. Er macht schon alle Bewegungen automatisch. Hinter seinem Sitz an der Scheibe lehnt sogar ein Kennzeichenschild mit dem Schriftzug GRABETIEF darauf. Das hat er mal zum Dienstjubiläum von seinen Kollegen bekommen.
Die letzten weinenden Angehörigen verlassen das Grab. Jetzt können sie ans Loch.
Während Klemens die Dekoration, die Matten, die Stricke und all das abräumt und in die Mulde seines Kippers packt, versucht er den Bagger in die richtige Position an den Rand des Lochs zu lenken. Dann steigt er aus der Wärme der Baggerkabine in die durchweichte, schlammig durchfurchte Wiese und macht sich daran, das Grünzeug von dem Haufen neben der Kuhle abzusammeln.
Ein Tau hat sich unter dem Sarg verklemmt und Klemens zerrt heftig daran. Er ist noch nicht lange hier mit dabei, aber er ist ein sehr guter Arbeiter. War früher Malergeselle. Mußte aber diesen Beruf aufgeben, da er eine Farballergie bekommen hatte.
Unten im Loch rumpelt es. Erschrocken hält Klemens inne. Doch dann atmet er auf. "Ich denke jedes Mal, der da unten legt sich auf die Seite, wenn ich die Kiste so seitlich anhebe."
Der Baggerfahrer zuckt mit den Schultern. "Na und. Was glaubst du, wie viele hier auf den Friedhöfen auf der Seite liegen?"
Klemens grinst. "Ist das denn nicht unbequem?" fragt er.
"Das ist tödlich", nuschelt der Baggerfahrer an seinem Zigarettenstummel vorbei, der erloschen zwischen seinen Lippen baumelt. Mit vereinten Kräften ziehen sie den Strick heraus, legen den Aluminium-Laufrahmen um, und während sein Kollege auf den dumpf klingenden Sarg steigt, um die Verbaubretter loszumachen, die die Seiten aufrecht halten, wartet er am Grabesrand, um die breiten, schweren Metalleisten anzunehmen und fortzuschaffen.
Als die erste Ladung Erde auf die Kiste klatscht, knarrt sie verdächtig. Und die soll noch drei Tonnen Erdreich aushalten? - Hat der Bestatter mal wieder gespart.
Gleich daneben machen sie das neue Loch auf. Der Boden ist wegen des Regens erst schmierig und weiter unten knochenhart. Wie immer. Auf halber Tiefe kommt ein kaputtes Drainagerohr zum Vorschein. Klemens bröckelt es mit dem Spaten und einiger Mühe aus der Wand.
Er zündet sich noch eine Zigarette an. Er raucht wieder zu viel, das weiß er.
Sein Blick schweift über die Felder von Grabsteinen und über das Erweiterungsgelände auf der anderen Seite.
Wir haben viele Karnickel dieses Jahr.
Das ganze Feld wird zu Gruften, kaum Reihen.
Warum bloß? Reihengräber werden viel schneller verkauft als Gruften.
Es hat aufgehört zu regnen.
Wie schön muß es nun wohl in Norwegen sein.
Wenn man hier so steht, bemerkt man erst, wie schnell doch die Wolken ziehen.
"Mach' doch auch gleich die Verbaue rein."
Als er weiterschachtet, geht Klemens mal eben pinkeln und fährt danach das Dekorationsmaterial weg. Indessen macht er das Loch für den Nächsten fertig.
Er zündet sich eine neue Zigarette an, spuckt sie aber, erst halb aufgeraucht, aus. Der aufsteigende Qualm piesackte ihm in den Augen.
In einiger Entfernung, vom Ort herüber, erklingen die Glocken der Kirche für die nächste Trauerfeier.
 

maskeso

Mitglied
Makaber finde ich die Geschichte eigentlich weniger, auch wenn die Perspektive es irgendwie nahelegt. Das ist es auch, was mir hier ein wenig fehlt - das Makabere. Anderseits hätte dies wohl einen großen Teil der Authenzität genommen, der Unmittelbarkeit mit der man der Szene beiwohnt. Mir gefällt die Geschichte gut, auch wenn ich beim Inhalt irgend etwas vermisse.
 

Markus Veith

Mitglied
Vielen Dank! Das tut gut.

Nun ja, ich habe es erlebt. Ich war zweieinhalb jahr Totengräber und habe die Szenen teilweise so oder ähnlich erlebt.
Was das Makabere betrifft, so hat Maskeso durchaus recht. Dieser Beruf ist nicht makaber, wenn man ihn ausübt. Und Totengräber sind längst nicht gruselig oder sonstiges, was man sich auch immer am liebsten unter diesen Gestalten vorstellen möchte. Daher wäre es meiner Meinung nach falsch, den Job anders zu beschreiben als er ist.
 



 
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