Hallo, Walther,
die Probleme liegen in der Betonung von "sich" - diese ist durchaus ungewöhnlich.
Es zeigt eine Distanzierung, klingt aber eher falsch, obwohl es rein formal korrekt ist. Es klingt für mich hier nicht idiomatisch in dieser Betonung. Vielleicht ist es aber regional anders und ich unterliege Regionalismen.
In der letzten Zeile ist unklar, dass ausgerechnet "er" zickt. "Worauf bezieht sich "er"?
Auf klein Erna" nicht, das ist "sie".
Also der Witz oder der Blitz, beides nicht logisch.
"Er" könnte sich also noch auf eine äußere Person beziehen. Diese ist in keiner Weise eingeführt.
Und wo liegt der Witz, die Pointe?
Wie hängt "Zicken" zusammen? Der Blitz zickt nicht, der Witz zickt nicht, "er" (in betonter Form) ist also eine Art deus ex machina.
Für mich bleibt es erheblich unklar.
Es ist eventuell möglich, den Limerick selbstbezüglich zu lesen: Der Witz zickt, der Limerick schlägt nicht ein.
Nur in dieser Lesart erhält er für mich Sinn.
Manchmal verteidige ich auch missglückte Limericks, dieser hier aber ist für mich nicht schlüssig.
Auch "Häkeln" und "Stricken" passen nicht gut zusammen, es sind unterschiedliche Techniken.
In der vorgegebenen Form ist Häkeln eine Erklärung für Stricken, das passt nur, wenn man schreiben will: "Das was ich schreibe, passt nicht zusammen."
Für mich hat es - wie ich schon schrieb - nur Sinn als Anti-Limerick-Limerick mit selbstbezüglicher Form.
PS:
Betonst Du wirklich "mich" in rückbezüglichem Zusammenhang? Ich übe mich im Stricken? Klein Erna übt sich - und niemand anders - im Stricken. Das ist die Aussage, wenn "sich" betont ist.
In der zweiten Lesart hat der Limerick aber Sinn.
Ein witzloser Limerick, der sich seiner Überschrift annähert und hierdurch noch etwas Witz erhält.
Es ist ein Witz, der sagt: "Ich bin kein Witz,"
Insofern hat er was.
Das Hauptproblem: Ich muss zu lange darüber nachdenken.
Für mich gehören Limericks zu den schwierigsten Formen.
Bei ihnen muss alles stimmen.
Vielleicht ist meine Kritik hier aber wirklich falsch. Es ist immer schwerer für mich zu kritisieren - als zu loben.