InDerStadt
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Living K. teilte an einem gewöhnlichen Sonntagnachmittag sein Bedürfnis, einen Iced Americano zu genießen. Mit den anwesenden Freunden wurde gleichzeitig eine Situationseinschätzung geteilt: Ein solcher Iced Americano sei, auch in einer von Cafés durchsetzten Stadt wie dieser, in einer wohlhabenden und besonders infrastrukturstarken Gegend wie dieser, schwer zu bekommen. Ein Americano ist ein frisch gebrühter Espresso, der mit Wasser verlängert wird und daher auch Verlängerter genannt wird. Ein Iced Americano ist ein frisch gebrühter Espresso, der über in einem Trinkglas befindliche Eiswürfel gegossen wird. Die Verlängerung ergibt sich aus der Natur der Sache.
„Ich bestelle mittlerweile einen Espresso und ein Glas Eis dazu“, erläutert K. vor der Gruppe. Die Gruppe besteht, neben K. aus zwei Männern und einer Frau. Alle Männer tragen eine Brille, und nur die behutete Frau ist von der Schlichtheit und Machbarkeit des Iced Americano überzeugt. Angetrieben vom maßlosen Optimismus einer Einzelperson und dem noch schamlosen Bedürfnis einer Weiteren begibt sich die Gruppe zum Café Komplex, welches zu den etablierten in der Stadt gehört. Die freundlich lächelnde Angestellte versichert: „Iced Americano ist kein Problem, klar hab‘n wir.“ Nahezu umgehend wird K. ein mit Eiswürfeln gefülltes Kristallglas mit einer angemessen bräunlichen Flüssigkeit darin serviert. Das Getränk erschüttert die Geschmacksnerven von K.
„Das ist ein Cold Brew, kein Iced Americano“, erläutert K. der Gruppe. Bei diesem besonderen Verfahren zieht grob gemahlenes Kaffeepulver über einen längeren Zeitraum, etwa über Nacht, in kaltem Wasser, um schließlich auf Eis serviert zu werden. In der Regel werden umso mehr Bitterstoffe gelöst, je heißer das Wasser ist, das zur Zubereitung des Kaffees verwendet wird. Beim Cold Brew jedoch soll das Gegenteil der Fall sein: Je länger der Kaffee im kalten Wasser extrahiert, desto mehr Aromen entfalten sich, sodass der Kaffee, im Optimalfall fruchtig und mild schmeckt. Wie bereits angekündigt, handelt es sich bei dieser Begebenheit keineswegs um einen Optimalfall. Die Frau drängt K. dazu, beim Personal eine Nachbesserung einzufordern.
Auch beim erneuten Versuch der Angestellten des Café Komplex, sich eine 5-Sterne-Bewertung zu sichern, kollidieren die Geschmacksnerven des K. mit den Bitterstoffen. Eine Kollision, die erneut auch die Muskulatur seines Gesichts erschüttert. Dennoch zwingt ihn die Höflichkeit, der Bedienung ein Lächeln zu präsentieren, wo eigentlich Schmerz und Abscheu zum Ausdruck kommen müssten. K. ist ein geübter Schauspieler, die Täuschung gelingt und nachdem die Bedienung sich freundlich lächelnd entfernt hat, wendet sich K. an die Gruppe, um zu erläutern, dass es sich hierbei abermals und mitnichten um einen Iced Americano handeln kann. Nur die Zubereitungsart des Cold Brew kann eine solche geschmackliche Entgleisung hervorrufen. K. entschließt sich dennoch, das Getränk zu genießen, auch wenn es seinen Erwartungen in keiner Weise entspricht: „Die Bitterstoffe!“
Eine Bedienung die sich in unmittelbarer Nähe des Geschehens auf-, jedoch bisher zurückgehalten hatte fühlt sich durch die schlechte Bewertung ebenfalls zum Kommentar berufen: „Ja, aber bitte! Hier handelt es sich zweifellos und mit absoluter Sicherheit nicht um einen Cold Brew. Cold Brew führen wir gar nicht. Das hier ist ohne Zweifel ein Iced Americano. Den bereiten wir stets so zu, mit dem Filterkaffee von gestern.“ Dem K. stößt es bitter auf, die Frau zieht den Hut.
„Ich bestelle mittlerweile einen Espresso und ein Glas Eis dazu“, erläutert K. vor der Gruppe. Die Gruppe besteht, neben K. aus zwei Männern und einer Frau. Alle Männer tragen eine Brille, und nur die behutete Frau ist von der Schlichtheit und Machbarkeit des Iced Americano überzeugt. Angetrieben vom maßlosen Optimismus einer Einzelperson und dem noch schamlosen Bedürfnis einer Weiteren begibt sich die Gruppe zum Café Komplex, welches zu den etablierten in der Stadt gehört. Die freundlich lächelnde Angestellte versichert: „Iced Americano ist kein Problem, klar hab‘n wir.“ Nahezu umgehend wird K. ein mit Eiswürfeln gefülltes Kristallglas mit einer angemessen bräunlichen Flüssigkeit darin serviert. Das Getränk erschüttert die Geschmacksnerven von K.
„Das ist ein Cold Brew, kein Iced Americano“, erläutert K. der Gruppe. Bei diesem besonderen Verfahren zieht grob gemahlenes Kaffeepulver über einen längeren Zeitraum, etwa über Nacht, in kaltem Wasser, um schließlich auf Eis serviert zu werden. In der Regel werden umso mehr Bitterstoffe gelöst, je heißer das Wasser ist, das zur Zubereitung des Kaffees verwendet wird. Beim Cold Brew jedoch soll das Gegenteil der Fall sein: Je länger der Kaffee im kalten Wasser extrahiert, desto mehr Aromen entfalten sich, sodass der Kaffee, im Optimalfall fruchtig und mild schmeckt. Wie bereits angekündigt, handelt es sich bei dieser Begebenheit keineswegs um einen Optimalfall. Die Frau drängt K. dazu, beim Personal eine Nachbesserung einzufordern.
Auch beim erneuten Versuch der Angestellten des Café Komplex, sich eine 5-Sterne-Bewertung zu sichern, kollidieren die Geschmacksnerven des K. mit den Bitterstoffen. Eine Kollision, die erneut auch die Muskulatur seines Gesichts erschüttert. Dennoch zwingt ihn die Höflichkeit, der Bedienung ein Lächeln zu präsentieren, wo eigentlich Schmerz und Abscheu zum Ausdruck kommen müssten. K. ist ein geübter Schauspieler, die Täuschung gelingt und nachdem die Bedienung sich freundlich lächelnd entfernt hat, wendet sich K. an die Gruppe, um zu erläutern, dass es sich hierbei abermals und mitnichten um einen Iced Americano handeln kann. Nur die Zubereitungsart des Cold Brew kann eine solche geschmackliche Entgleisung hervorrufen. K. entschließt sich dennoch, das Getränk zu genießen, auch wenn es seinen Erwartungen in keiner Weise entspricht: „Die Bitterstoffe!“
Eine Bedienung die sich in unmittelbarer Nähe des Geschehens auf-, jedoch bisher zurückgehalten hatte fühlt sich durch die schlechte Bewertung ebenfalls zum Kommentar berufen: „Ja, aber bitte! Hier handelt es sich zweifellos und mit absoluter Sicherheit nicht um einen Cold Brew. Cold Brew führen wir gar nicht. Das hier ist ohne Zweifel ein Iced Americano. Den bereiten wir stets so zu, mit dem Filterkaffee von gestern.“ Dem K. stößt es bitter auf, die Frau zieht den Hut.