Jagd

4,30 Stern(e) 4 Bewertungen

molly

Mitglied
Jagd

Wenn im Herbst, im bunten Wald ,
wieder mal das Jagdhorn schallt,
flüchten Tiere aus den Hecken
auf der Suche nach Verstecken.

Nachbar Franz sagt, frank und frei,
dass die Jagd sein Hobby sei.
Sehe ich ihn mit Gewehr,
wird es mir ums Herz so schwer,

möchte rufen: Reh, lauf fort,
Wildschwein, such den sich‘ren Ort.
Füchschen, renn in deinen Bau,
Hase, aufgepasst, sei schlau.

Reden wir, hab' ich beschlossen,
frag ich nicht: „hast du geschossen?
War erfolgreich deine Pirsch?
Trafst du den kapitalen Hirsch?“

Doch ich komm‘ mit ihm zurecht,

Wurst vom Wild schmeckt gar nicht schlecht.
Nie jagt er mit einem Pfeil.
Drum mein Nachbar, Waidmanns heil.
(c)
 
Zuletzt bearbeitet:

molly

Mitglied
Hallo Andreas,
danke für Deinen Tipp, nehme ich gerne an. Danke auch für die Sterne.
Liebe Grüße
Monika

Hallo Claudia,
danke auch Dir fürs Lesen und die Sterne
Liebe Grüße
Monika

Hallo Agnete,
Manche Menschen sind mitunter widersprüchlich, auf der einen Seite leiden sie, wenn Tiere geschossen werden,
aber auf der anderen Seite mögen sie aber das Fleisch. Danke fürs Vorbei schauen und Lesen.
Übrgens, mein Nachbar heißt nicht Franz.
Mit Gruß
molly
 

Sidgrani

Mitglied
Moin molly,

gegen den Jäger als Heger und Pfleger habe ich nichts. Wer dagegen das Jagen als Sport betreibt ...!

Ein Wildgericht schmeckt natürlich lecker.

Gruß Sid
 

mondnein

Mitglied
Wenn im herbstlichen Wald,
Diese erste Zeile, Molly,

hat noch nicht das iambische Metrum der dann folgenden.
Zweierlei ist denkbar:
1.: Man paßt das Metrum an, z.B.
Wenn im Herbst, im bunten Wald
oder 2.: Man geht davon aus, daß erst ab der zweiten Zeile sich ein Gedicht in seine Metrik einschwingen muß, Das ist zwar keine geschriebene Regel, sieht eher gesetzwidrig aus, ist aber eine Möglichkeit, die ich selbst gerne aufgreife, auch bei meinen eigenen Liedern. Ich würde meinen, daß so ein Einstieg ein Stilmittel ist. Es holt den Leser in der normal-prosaischen Sinn-Betonung des Sprechens ab, und dann - wie bereits so formuliert - "schwingt es sich ein".
So, wie wenn man aus dem Gehen ins Tanzen über-geht.

Das Gegenstück dazu ist, wenn einer schon auf die Bühne hinauftanzt oder seinen Monolog schon vor dem Betreten der Bühne hinter dem Vorhang an der Seite anfängt, wie Walther von Stolzing in den "Meistersingern" aus der Aufforderung "Fanget an!" den Anfang seines Liedes weiter-improvisiert: "Fanget an, so rief der Lenz in den Wald ...", übrigens auch nicht ganz iambisch glatt, sondern prosaisch-locker.
Einen Namen für dieses "warte kurz ab, wie's weitergeht"-Stilmittel kenne ich nicht. Aber ich mache es gerne genauso, dieses prosaische Einsteigen ins dann erst sich einschwingende Metrum.
In der Musik ist es sehr üblich, vor allem am Anfang von Sinfonien oder anderen langatmigen Werken. Zu Beginn des Tristan, oder des Rheingolds, oder - verdammt, die Beispiele bei Bruckner, Beethoven und Mahler gelingen mir nicht, fallen mir nicht passend ein.

grusz, hansz
 
Zuletzt bearbeitet:

molly

Mitglied
Hallo Sid,
danke fürs Lesen und die Sterne. Neben uns wohnt der Revierförster, der "seinen" Wald hegt und pflegt. Dazu gehört, dass er eine Anzahl Tiere töten muss. Für "Hobbyjäger" hat er auch kein Verständnis.

Liebe Grüße
molly


Hallo hansz,

Wieder etwas gelernt von Dir, Deinen Vorschlag habe ich gerne angenommen. Jetzt klingt der Anfang wie ein Lied. Darauf muss ich mehr achten. Danke Dir für Deinen interessanten Beitrag und auch für die Sterne.
Liebe Grüße
Monika
 



 
Oben Unten