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Flex

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Natürlich ist mir bewusst, dass meine Gedanken und Gefühle falsch sein könnten. Ich strebe nicht nach Wahrheit, sondern nach Veränderung.

Er: "Das sind Nutztiere. Wie der Name schon sagt: sie werden genutzt, in diesem Fall gegessen." Ich: "Es gab auch schon mal Nutzmenschen, genannt Sklaven!" Ich bin mir nicht sicher: hat er verstanden?

Ich merke, ich ändere mich. Je mehr ich mich diesem Thema widme, desto mehr zieht es mich in seinen Bann. Ich werde ärgerlich, ich spüre Hass. Jetzt ist normalerweise die Zeit in der ich mich abwende, um mich zu schützen - aber diesmal nicht. Ich werde tiefer eintauchen, auch wenn ich ertrinke.

Ich schaue tief in mich hinein, manchmal. Dann sehe ich Hass und Liebe. Ich sehe Faulheit und Angst vor Veränderung. Vor allem sehe ich Gleichgültigkeit, solange etwas außerhalb "meiner" Welt geschieht. Mir sind all diese Gefühle nicht fremd; ich sehe sie auch in anderen. Und gerade deswegen trage ich Angst, Schmerzen und Tod in eure Welt; ich weiß: nur wenn dies in eurer Welt angekommen ist, werdet ihr sie ändern.

Was hätte ich versäumt, wenn ich den gestrigen Tag nicht erlebt hätte? Bestenfalls belangloses - schlimmstenfalls nichts.

Wenn ich über den Zustand der Welt nachdenke, fällt es mir schwer anderen Leuten ohne Vorwurf zu begegnen. Selbst mein eigenes Spiegelbild zu sehen ist für mich dann kaum zu ertragen.

Augen schließen und einatmen - ausatmen. Es wird ruhig und einatmen - ausatmen. Wenn ich so dahin meditiere fühle ich mich unangetastet mittig. Ich werde nicht mal dort hingerissen, mal hier hin gezerrt. (Mein Ich fängt an sich aufzulösen und mich zu erlösen.)
 



 
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