Jugendliebe

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Ingeborg BM

Mitglied
noch einmal aufgeblättert

weiß nicht
wie viele sommer
nur der baum
hat den plan
seinen schatten lang
auf die wiese gerollt
die jahre zerzaust
ins grüne des tags
kindisch
kerne gespuckt
klebrigen purpur
zwischen den fingern
unsere träume
langsam wie tiere
als hätten wir
ewig zeit gehabt
du erzähltest mir
von der biographie
der glühwürmchen
dass sie verhungern
aus liebe

© Ingeborg Brenne-Markner
 

revilo

Verboten
Grundgütiger.....

bereits nach dem zweiten Gedicht hast Du einen neuen Fan......und der heißt revilo....
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ingeborg,

ja, das ist inhaltlich wieder sehr schön.
Ich hätte nur nicht so viele Zeilensprünge gesetzt,die zerhacken den Lesefluss.

Liebe Grüße
Manfred
 

Ingeborg BM

Mitglied
Ja, lieber Manfred, Du hast Recht. Das könnte ich nochmal ändern. Ursprünglich habe ich an das Kalenderblättern gedacht. Als ich jung war, endete die Jugendzeit mit 21 Jahren. Dann war man erwachsen. Und so steht jede Zeile in dem Gedicht für ein Lebensjahr. Es sind 21.

Lieben Gruß
 

Tula

Mitglied
Hallo Ingeborg

gelungen und eigentlich spricht es mich inhaltlich mehr an als das erste. Reine Geschmackssache.

Ich sehe, deine Lyrik lebt von diesen feinen Stellen, die Auflösung am Ende mit den Glühwürmchen finde ich einfach großartig!

An ein paar Stellen habe ich dann doch ein paar ganz leise Zweifel:

nur der baum
hat den plan
Die Enjambements um diese zwei Zeilen herum leuchten mir nicht richtig ein. Und warum steht die Stelle in der Gegenwart und nicht in der Vergangenheit (hatte den Plan) ?
unsere träume
langsam wie tiere
'Tiere' klingt mir sehr allgemein, kann man da nicht eine bestimmte Art nehmen? - Nicht unbedingt Schnecken... Ich denke mal schalkhafter Weise an 'Faultiere' :)

LG
Tula
 

Ingeborg BM

Mitglied
Hallo Tula,
dankeschön für Deine Vorschläge. Der alte Kirschbaum existiert ja noch. Ich selbst, heute als älterer Mensch, weiß nicht mehr, wie oft wir darunter gesessen haben. Aber der Baum weiß das, deswegen hat er den Plan. Die Tiere zu benennen als Schnecken oder Faultiere oder sonst etwas, wäre mir zu konkret. Gedacht habe ich vielleicht an äsende Rehe, die, wenn man sie beobachtet, sich sehr langsam bewegen.

Lieben Gruß

Ingeborg
 



 
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