Kaiserstreet Blues

Hera Klit

Mitglied
Es ist helllichter Tag, der Zug, der hält mit Kreischen,
man spring hastig heraus, fast ginge man über Leichen.

Den Fuß zieht es magisch hin zur Kaiserstreet,
wo Laster und Ausschweifung gedeiht und blüht.

Rein in rotgrelle enggebaute endlose Fluren
mit an offenen Türen lässig drapierten Huren.

Da reiht sich fester Schenkel an drallen Busen,
könnte man jetzt nur alle haben zum Schmusen.

Ein Portemonnaie mit drei kleinen Scheinen,
dem Munde abgespart der Frau und der Kleinen.

Wird nur reichen, um eine Tür zu öffnen,
um feilgebotenes käufliches Fleisch zu köst‘gen.

Zum Glück hat man sein Hirn gar nicht dabei,
denn Denken störte nur das sinnliche Allerlei.

Smaller Dirtytalk im Dahineilen vernommen dann,
heizt die Stimmung des Gemüts zum Siedepunkt an.

Endlich wird der mächtig gestaut Druck zu groß,
man geht hinein zu einer Tür und wird ihn rasch los.

Viel rascher als einem lieb war, man wollte noch soviel tun,
ratzfatz brachte die kundige Hur, wildes Gemüt zum Ruhen.

Da fährt man kleinlaut und ziemlich bedrückt,
mit dem nächsten Zug ins heimische Glück zurück.


Hera Klit, Dezember 2021
 



 
Oben Unten