Kapitel 2 (gelöscht)

FrankK

Mitglied
Hallo Jason

Er, als einer der größten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quantenphysik, bestand jedoch darauf trotz gewisser biologischer Abhängigkeit der Psyche zum Körper, eine strikte Trennung zwischen der geistigen und der körperlichen Ebene des Menschen zu ziehen, obwohl er für diese Theorie anfangs nur müde belächelt worden war.
Zeichensetzung: ... jedoch darauf, trotz gewisser ...
Wieder ein Mammutsatz.
Was hat Quantenphysik mit der Psyche, später Seele, des Menschen zu tun?

Er hatte gezeigt, dass eine unabhängige transzendente Energie dahinter steckte, die Seele, und dass diese in jeden beliebigen Körper transferiert werden konnte, sofern dieser nicht besetzt oder im biologischen Sinne bezugsfähig war.
Versuchst Du hiermit zu erklären, dass diese „transzendente Energie“ auf Quantenebene existiert? (Bezug: Quantenphysik)
Der Sinn des zweiten Teiles Deines Satzes ist etwas verwirrend. Was sollen wir uns darunter vorstellen: „im biologischen Sinne bezugsfähig“?
Eine menschliche Seele in einem Pferd? In einem Hund? Katze? Maus? Kaktus?

Telekinese war somit nicht mehr nur ein Traum einiger verrückter Autoren.
Was hat jetzt Telekinese damit zu tun? (Telekinese: Veränderung der Örtlichkeit eines Gegenstandes durch Geisteskraft)

Schon als kleiner Junge hatte Graham die Vorstellung besessen, dass Träume mehr waren als bloße Erlebnisverarbeitung oder Schäume, wie sein Vater immer zu sagen pflegte.
Wobei Graham mit dieser Vorstellung allerdings nicht alleine war.

Aber auch sonst entdeckte Graham bis heute noch keine Gemeinsamkeiten zu seinem Erzeuger; außer die körperliche Ähnlichkeit vielleicht – die er für sich selbst jedoch abstritt.
Wieder eine für Dich typische, leider schwer lesbare, Satzkonstruktion.
Mancher Sinn ergibt sich erst nach dem zweiten Lesen eines Satzes. Dumm, wenn dies bei jedem dritten oder vierten Satz geschieht. Es stört den Lesefluss, wenn man dauernd mit einem „Häh?“ als Gedankenblase über dem eigenen Kopf aus der Story geworfen wird.

Niemals hätte er eine Predigt hinterfragt, selbst wenn sie ihm noch so weltfremd vorgekommen wäre, was völlig kontrovers zu seiner eigenen Lebensphilosophie stand, alles, was geregelt schien, erst einmal anzweifeln zu müssen, um der einen einzigen Wahrheit auf den Zahn zu fühlen; zumindest ihr aber ein Stück näher zu kommen.
Wenn ich es richtig verstehe, besteht die erste Hälfte aus einer Beschreibung des Vaters, die zweite Hälfte aus einer Beschreibung des Professors.
Puh, Du hast wirklich ein Talent, kompliziert zu schreiben.

Er schlug die Augen auf und sah durch seine zwei beschlagene Brillengläser...
Korrektur: beschlagenen

Obwohl Graham sich schon nach nur wenigen Sekunden besser fühlte, entschied er noch etwas in der Druckausgleichskammer des Schläfers zu verbleiben und zu warten, bis sich ihm Blutdruck und Puls stabilisiert präsentierten.
„schon nach nur wenigen“ Das „nur“ ist überflüsig.
Zeichensetzung: „... enrtschied er, noch etwas ...“
Wortwiederholung: zweimal „zu“ dicht aufeinander.
Insgesamt wieder eine sehr umständliche Ausdrucksweise, die förmlich danach ruft, Fehler zu machen. Einfacher formuliert:
„Obwohl Graham sich schon nach wenigen Sekunden besser fühlte, entschied er, noch etwas in der Druckausgleichskammer des Schläfers zu warten, bis sich Blutdruck und Puls ebenfalls stabilisiert hatten.“
Übrigens: Wieso Druckausgleich?

Auch nicht Laura, die nicht einmal wusste, dass sie in einer Computerwelt lebte.
Uups. Laura lebt … in was? Eine Computersimulation? Ist die Vergewaltigung teil des bizarren Szenarios? Sind andere jetzt in diese Computersimulation eingedrungen?

Er war nicht mehr der Pragmatiker und Egoist von früher, auch wenn Lauras Erscheinung in ihrer völligen Nacktheit ihn noch immer um den Verstand brachte und er sich dann oft danach sehnte, sie völlig hingebungsvoll lieben zu dürfen.
Wortwiederholung: zweimal „völlig“ dicht hintereinander ...
... und eigentlich völlig überflüssig.
Was ist der Unterschied zwischen „nackt“ und „völlig nackt“? Oder „hingebungsvoll“ und „völlig hingebungsvoll“?

Sachte stieß er den Deckel über sich an, der daraufhin, begleitet von den sanften Tönen einer Hydraulik, geöffnet wurde.
Besser: „... leisen Tönen einer ...“

Als er sich aufrichtete und aus dem sargähnlichen Behälter stieg, sprang der Computer aus dem Schlafmodus und erschuf die Matrix eines Programms.
Wow, ich hatte schon länger das Gefühl, „Matrix“ lässt grüssen.
Ehrlich, selbst nach zwanzigmal lesen kann ich mit diesem Satz nichts anfangen.

Der Computer war von ihm absichtlich so eingestellt worden, dass er auf geringste Dezibelzahlen reagierte, und bei dem kleinsten Geräusch, das im Raum ertönte, alle Programme, die er benötigte, in den Speicher lud.
Warum so kompliziert? Warum reicht nicht das Öffnen der „Druckausgleichskammer des Schläfers“?
Hätte der Computer dann nicht auch schon von den „sanften Tönen einer Hydraulik“ aus dem Schlafmodus springen sollen?
Wieso tut es nicht auch der StandBy-Modus?

Der Winkel der Projektion änderte sich und man sah wie Charly das Hologramm seines Rechners ins Blickfeld nahm und es inspizierte. Das Bild von Graham begann zu flimmern. Darstellungen dieser Art verursachten immer leichte Störungen in den Projektionen, bedingt durch die Überlappung gleichwelliger Hochfrequenzstrahlung.
Warum sollte eine holografische Projektion dadurch gestört werden, in Abhängigkeit was gerade betrachtet wird. Eine „Überlappung gleichwelliger Hochfrequenzstrahlung“ sollte die Projektionen zu jedem Zeitpunkt stören.

Der ganze nachfolgende Rest hätte wesentlich besser noch in weitere Absätze geteilt werden können, nicht so an einem Block.

Wenn sich Laura in dieser Computererzeugten Welt befindet, dann ist doch auch der dort dargestellte Körper, ebenso wie der von Cannis und Cragg und der des Professors, den sie dort suchen, nur eine Computersimulation.
Ebenso auch der Akt der Vergewaltigung.
Ebenso eine vermeintliche Tötung des Professors.
Wieso sollte sich Cragg an dieser Vergewaltigung so ergötzen? Sie ist doch nur eine Simulation!
Warum „programmieren“ sich Cannis und Cragg nicht etwas ansehnlicher, etwas gefälliger?

Die ganze Story wirkt in den ersten beiden Kapiteln noch etwas verworren, das ist aber durchaus noch in Ordnung. Die Grundzüge der Story, der Rahmen (hier wohl noch im Aufbau), versprechen recht Interressant zu werden.
Zu meinem Bedauern muss ich aber gestehen, das Dein Schreibstil sehr mühsam zu lesen ist. Extrem schlimm empfinde ich dabei diese langen, komplizierten Schachtelsätze.
Eine langatmige, ausschweifende Erzählweise wirkt darüber hinaus ermüdend. Ohne große Verluste könnte man, glaube ich, dieses Kapitel auf mindestens die Hälfte reduzieren.

Ich hoffe, dass ich Dich jetzt nicht zu sehr frustriert habe, aber für meinen Geschmack benötigen schon mal die ersten beiden Kapitel eine massive Überarbeitung. Ich bin mir sicher, Du hast bereits viel Arbeit hineingesteckt. So, wie Deine Geschichte hier erscheint, wirst Du aber, so fürchte ich, nicht viele Fans finden.

Eine erklärungsbedürftige Problematik ist mir allerdings noch aufgefallen:
400 Jahre nach einem Atomkrieg funktioniert noch immer ein weltumspannendes Computernetzwerk? Wie wird es mit Energie versorgt? Wer konstruiert erforderliche Ersatzteile? Wer wartet das System (Hardware, nicht Software)?

Schauen wir mal weiter.

Viele Grüße
Frank
 

Fastrada

Mitglied
Hallo Jason- Potter,

wahrscheinlich wird dir das nicht besonders gefallen, aber ich muss Frank in allen Punkten recht geben.
Deine Geschichte liest sich wirklich sehr kompliziert - ich würde sogar die Worte zähflüssig und langatmig gebrauchen.
Als störend empfinde ich persönlich vor allem den ständigen Infodump , mit dem du deine Leser eindeckst. Mit Infodump meine ich Textstellen, die keine Handlung enthalten, dafür aber weit mehr Informationen, als der Leser benötigt. Und davon gibt es eine Menge.
Es erweckt oft den Eindruck, als ob du von der Welt, die du beschreibst, selber keine konkrete Vorstellung hast.
Sorry, wenn ich das so sage, aber ich gehe davon aus, dass du deinen Text hier eingestellt hast, eben um andere Meinungen zu hören.
Bitte doch einfach mal eine Person deines Vertrauens ein Kapitel deiner Geschichte zu lesen und dann mit eigenen Worten nachzuerzählen. Dadurch erfährt man sehr gut, was die Leser als wichtig empfinden und was nicht.
Ich weiß, ich weiß, man hängt als Autor an jedem Wort. Aber wie Frank schon sagt: Deine Geschichte könnte durch gezielte Kürzungen nur gewinnen.


Fastrada
 

Jason-Potter

Mitglied
ich habe Kapitel 2 jetzt überarbeitet. Mir gefällt es jetzt eigentlich, auch wenn wahrscheinlich immer noch sehr viele Informationen enthalten sind. Aber die gehören zu der Story eben dazu.
 

Fastrada

Mitglied
Hallo Jason Potter,

leider hat der Text auch nach der Überarbeitung nichts von seiner Kompliziertheit verloren. Im Gegenteil! Ich hatte das Gefühl, eine wissenschaftliche Abhandlung - inklusive Biografie des beteiligten Wissenschaftlers - zu studieren und nicht einen Roman zu lesen.
Allein den ersten Abschnitt habe ich drei Mal gelesen, ohne wirklich zu verstehen, was du deinen Lesern damit vermitteln willst.
Schauen wir mal genau hin:
Prof. Graham ist ein Spitzenwissenschaftler seiner Zeit. Er arbeitet an einer revolutionären Theorie, einem Projekt, für das seine Kollegen nur Hohn und Spott übrig haben und das ihm obendrein die Exkommunikation einzubringen droht. Er lässt sich nicht beirren und entdeckt das wohl essenziellste aller Geheimnisse der menschlichen Existenz, nämlich dass der Körper des Menschen nur ein biologisches Behältnis, ist um die Seele darin mit Energie zu versorgen. Punkt. Das ist die Quintessenz aus dem ersten Abschnitt. Alles Andere ist meiner bescheidenen Lesermeinung nach Infodump, der nur zur Verwirrung der Leser beiträgt.

Ich greife einmal einen beliebigen Satz aus dem ersten Abschnitt heraus:
[blue]Dabei hatten ihm viele renommierte Wissenschaftler bei der Vorstellung seines Projektvorhabens ein klares Scheitern vorhergesagt und die Kirche, die eigentlich seine Forschung hätte begrüßen müssen, hatte seine Versuche verurteilt und ihn öffentlich angeprangert, fürchtete sie doch, dass ihre Darstellung von Gott sich dabei als falsch herausstellte[/blue].

Durch die vielen Substantive erinnert der Satz doch sehr an steifes Beamtendeutsch. Schauen wir mal wie es anders aussehen könnte:
[red]Seine Kollegen hatten ihn ausgelacht und ihm vorausgesagt, dass er scheitern würde. Und dann war ihm zu Ohren gekommen, dass die Kirche seinen Namen auf den Index unerwünschter Personen gesetzt hatte.[/red]

Sicher nicht der Weisheit letzter Schluß. Aber deutlich einfacher zu lesen, ohne das etwas vom Sinn verloren gegangen wäre.
Unter diesem Gesichtspunkt solltest du dir deinen gesammten Text noch einmal vornehmen - deinen Lesern zuliebe.
 

FrankK

Mitglied
Hallo Jason
Da will ich doch nochmal was zu sagen:

Er, als einer der größten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quantenphysik wusste aber, dass es wesentlich mehr Dimensionen als Raum und Zeit gab. Er ging nicht nur davon aus, er hatte es sogar bewiesen –am Menschen selbst. Er hatte die Wissenschaft auf den Kopf gestellt und belegt, dass der Mensch nicht nur eine lebendige, zum Denken befähigte Materie war, sondern Träger einer transzendenten Energie – die berühmten 21 Gramm Gewichtsverlust nach Eintritt des Todes -, also das, wovon alle Religionen gleichsam ausgingen.
„Er ging nicht nur davon aus …“ Überflüssige Verdrehung, wenn Du vorher schreibst, dass er es wusste.
Worum geht es denn nun? Eine andere Dimension / Quantenenergie / transzendente (geistige) Energie / Materie (21 Gramm)?
Der letzte Satz „Er hatte die Wissenschaft …“ ist wieder ein kompliziertes Gebilde.
Versuche doch einmal, diese Bandwürmer zu vereinfachen, in mehrere einzelne Sätze aufzuteilen. Solche Brocken sind schwer verdaulich.
Übrigens Physikalisch / Technisch betrachtet:
Energie ist Gewichtslos, da Energie keine Masse besitzt. Elektronen, Photonen (Lichtteilchen) kommen hier nicht in Frage. Auf Quanten-Ebene (Quantenteilchen: Bausteine der Subatomaren Teilchen) muss dies ebenso sein, konnte aber noch nicht nachgewiesen werden.
Als Basis für eine SF-Story aber so, in dieser Form, durchaus vorstellbar. Wir wissen heute noch viel zu wenig über die Quanten-Teilchen.

Dabei hatten ihm viele renommierte Wissenschaftler bei der Vorstellung seines Projektvorhabens ein klares Scheitern vorhergesagt und die Kirche, die eigentlich seine Forschung hätte begrüßen müssen, hatte seine Versuche verurteilt und ihn öffentlich angeprangert, fürchtete sie doch, dass ihre Darstellung von Gott sich dabei als falsch herausstellte.
Auch hier hast Du wieder zu viele verschiedene Aussagen in einem Satz verschachtelt. Als Leser stehe ich davor und muss Rätseln, welches denn nun die Kernaussage ist:
Vorhersage des Scheiterns oder Verurteilung durch die Kirche oder Widerlegung der göttlichen Darstellung?

Exemplarisch für viele weitere Sätze habe ich den letzten noch einmal herausgestellt.
Ich werde von nun an nicht mehr auf diese Bandwürmer eingehen, ich habe dazu genug gesagt.

Diese Frage stellte er sich regelmäßig, wenn er an diesen Ort kehrte, der praktisch sinnbildlich für das Trümmerfeld seines Lebens stand.
„… an diesen Ort zurückkehrte, der …“
Oder ähnlich.

Graham zog den Stecker der zum Hauptcomputer aus dem Port seines Nackens – der Port war ein notwendiges Übel zur Übertragung seines Geistes in die künstliche Welt, da er in seine Schädeldecke eine Platinplatte implantiert hatte, die keine Wellen hindurchließ.
Matrix lässt grüssen. Schau Dir aber trotzdem nochmal den Anfang des Satzes an, da rumpelt es gewaltig.

Obwohl Graham sich schon nach nur wenigen Sekunden besser fühlte, entschied er noch etwas in der Kammer des Schläfers zu verbleiben und zu warten, bis sich ihm Blutdruck und Puls stabilisiert präsentierten. Der Schläfer war eigentlich eine sichere Sache.
Immer noch ein komplizierter Satz mit Schönheitsfehlern.
Heisst die „Kammer des Schläfers“ jetzt nur noch „Schläfer“?
Ungewohnter Begriff, könnte mir eher etwas wie „Tiefschlafkammer“ oder „Stasiskammer“ vorstellen.

Das einzige Ärgernis an der gesamten Apparatur, das sie nie in den Griff bekommen hatten, waren die unangenehmen Übergänge des Geistes in den Körper. Sie sorgten immer wieder aufs neue für wilde Erlebnisse, auf die man gut und gerne verzichten konnte.
Sein Übergang wirkte aber ziemlich entspannt, gelassen, unspektakulär.

Alles lief stabil und die Probleme mit der Sauerstoffzufuhr, waren auf einen mechanischen Fehler zurückzuführen, der im über ein separates Fenster angezeigt wurde.
Korrektur: „… der ihm über …“

Der Winkel der Projektion änderte sich und das Bild von Graham begann zu flimmern. Eine kurzzeitige Überlappung gleichwelliger Hochfrequenzstrahlung, das passierte nicht selten, wenn ein Hologramm im Hologramm dargestellt werden sollte. Das Flirren hörte auf und Charly war wieder zu sehen.
Personen verwechselt?
… das Bild von Graham begann zu flimmern … Flirren hörte auf und Charly war wieder zu sehen.“
Übrigens: Mir ist der Umstand mit dem Flimmern immer noch nicht klar. In Grahams Labor befindet sich doch wohl nur ein(!) holografischer Projektor, der von einem(!) Computer gesteuert wird. Das holografische Bild von Charly dürfte als digitaler Datenstrom im Computer Grahams ankommen und wird dort(!) in die holografische Projektion hineingemischt. Quasi: Bild im Bild.
„Eine kurzzeitige Überlappung gleichwelliger Hochfrequenzstrahlung …“ Soetwas kann es nur geben, wenn ein zweiter(!) Projektor, gespeist von einem unabhängigen(!) System, in Grahams Projektion etwas anderes projiziert. Dann gäbe es aber immer Störungen.


Kleine (vielleicht zu kritische?) Anmerkungen:
Ein umständlicher Satz wird nicht dadurch leserlicher, dass Du ein Semikolon durch einen Gedankenstrich ersetzt.
Viele dieser Konstrukte lassen sich besser in einzelne Sätze mit einzelnen Aussagen aufteilen.
Ich bin immer noch der Überzeugung, dass dieses, wie auch das vorige Kapitel, eine massive Kürzung unbeschadet überleben würden.

Du erklärst so ausführlich und umfangreich Umstände, deren Relevanz für die Geschichte ich (noch) nicht erkennen kann.
Zum Beispiel der ganze Abschnitt mit den Tarnkappen-Raketen. Ein einziger Satz hätte völlig ausgereicht: „Diese Neuentwicklung war von den modernsten Radarsystemen nicht zu erfassen.“ Statt dessen schreibst Du alleine darüber „einen halben Roman“. Diese Detailkenntnisse werden doch wohl später nicht mehr benötigt, oder?

Andere Problemfälle wirken zu künstlich, als zuviel Showeffekt. Die Störungen in den Holo-Projektionen. Sind die wichtig für die Geschichte?

Auf andere Fragen, die innerhalb der Erzählung aufgeworfen werden, gehst Du nicht ein. Wieso funktionieren die Verbindungen zwischen den Computern in den verschiedenen Stationen überhaupt noch? Woher bekommen die Stationen ihre Energie? Wer wartet die Anlagen? Bedenke den von Dir selbst gewählten Rahmen über einen Zeitraum von immerhin 400 Jahren.

Tut mir wirklich leid, aber an die ersten beiden Kapitel musst Du unbedingt noch einmal ran!
Vermeide Bandwurmsätze.
Versuche mehrer Aussagen auf mehrere Sätze zu verteilen.
Vermeide besondere Trennzeichen bzw. Überleitungen mit Sonderzeichen wie Semikolon und Gedankenstrich. Überall wo diese auftauchen, kann man auch einzelne Sätze konstruieren.


Ich wünsche Dir viel Erfolg
Frank

Nachtrag:
Ab Kapitel 3 ist Deine Story deutlich(!) leichter und flüssiger zu lesen. Ich bin aber noch nicht ganz durch.
 

FrankK

Mitglied
@Fastrada
Du warst zu schnell.
Als ich meinen Kommentar begann, stand Deiner noch nicht drin. Jetzt haben wir zweimal über den gleichen Textabschnitt "gemeckert". Ich hoffe nur, Jason nimmt es uns nicht übel.

Viele Grüße
Frank
 

Fastrada

Mitglied
Hi Frank,
sorry, wollte nicht drängeln :)

Du machst dir ja wirklich riesig viel Mühe mit deinen Kommentaren. Dafür bekommst du jetzt einfach mal ein "Danke" von mir, auch wenn es nicht mein Text ist.Ich weiß, wieviel Zeit so ein ausführlicher Kommentar kostet.

Und das wir beide über die gleiche Textstelle gemeckert haben...

Ich hoffe mal Jason Potter sieht das positiv, denn wenn zwei Leser ganz ähnliche Kritikpunkte ansprechen, ist das ja ein konkreter Hinweis auf Schwachpunkte in der Geschichte.

LG
Fastrada
 

Jason-Potter

Mitglied
Hallo ihr zwei, erst einmal wirklich vielen Dank für die viele Arbeit, die ihr euch gemacht habt.

Doch bevor ich darauf eingehe kurz eine Sache von Frank, die ich unbedingt korrigieren muss. Es geht um Energie und Masse.
Sicher hast du nach dem Masseerhaltungsgesetz erst einmal recht und Energie ist nicht gleich Masse. Aber nach dem Einsteinchen Gesetz der Äquivalentz E0 mc² ist das eine gegen das andere austauschbar, was auch ann den Bausteinen der Nukliden eines Heliumatoms beweisen kann. Die einzelnen Protonen und Neutronen eines Heliumkerns kämen rein rechnerisch auf die Masse von 4,0319 u tatsächlich beträgt ihr Gewicht in einem festen Heliumkern aber nur 4,0015, sie sind also um 0,030 u leichter, der sogenannte Massendefekt. Das Gewicht ist aber nicht verloren sondern wurde aber nur in Energie umgesetzt, die Kerbindungsenergie die in diesem Fall 7,1 MeV für jeden einzelnen Nukliden. Von daher, denke ich, dass hier kein Einwad entstehen dürfte.

Ansonsten habe ich versucht die Kritik umzusetzen, allerdings nicht in jeder hinsicht, denn ich wurde arg in Verlegenheit gebracht - Zwickmühle -, da ich von anderer Stelle für das selbe Kapitel wieder ganz andere Kritiken erhalten habe, was mich ziemlich verunsichert hat. Ich habe mir gedacht, nimm den Mittelweg und warte noch ein wenig ab.

LG Ralf
 

FrankK

Mitglied
Aber Hallo, Herr Professor :)
Hier sind noch einmal der Erbsenzähler und der Techniker in einer Person :)

Wir könnten über die verschiedenen Aspekte der speziellen Relativitätstheorie (E Ruhe = mc²) und der allgemeinen Relativitätstheorie (E = mc², feiner aber nicht unbeträchtlicher Unterschied) gerne diskutieren, wenn ich die Sache irgendwann mal studiert hätte. Dem ist aber nicht so, ich besitze lediglich ein paar Grundkenntnisse. ;)

Massenerhaltung und Massendefekt sind viel zu komplexe Gebilde im relativistischen Rahmen.
Ich behaupte, unsere besten Köpfe haben damit heute die gleichen Probleme wie Alchimisten der frühen Jahre, als es noch als unbestritten galt, die Erde sei eine Scheibe, die Sonne drehe sich um sie und sie stünde im Mittelpunkt des Universums.
Wie lange galten Atome als kleinste Bausteine der Materie? Relativ betrachtet ahnen (nicht wissen!) wir heute, dass auf Quantenniveau ein Elektron ein ganzes Universum darstellen könnte.
Und wer weiss, woraus bestehen eigentlich die Quantenteilchen?

Lassen wir aber besser dieses Thema, ich fürchte, davon verstehen wir beide nicht genug. Die Wissenschaft ist (das ist allerdings bewiesen) voll von Irrtümern.

Als Basis für eine SF-Story aber so, in dieser Form, durchaus vorstellbar. Nur versuchst Du (meiner Meinung nach) Details einzubauen, welche der Geschichte einen "touch of reality" vermitteln, die allerdings etwas "aneinander Vorbei" gestrickt sind.
Die von mir angemerkte Problematik …
Er, als einer der größten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Quantenphysik wusste aber, dass es wesentlich mehr Dimensionen als Raum und Zeit gab. Er ging nicht nur davon aus, er hatte es sogar bewiesen –am Menschen selbst. Er hatte die Wissenschaft auf den Kopf gestellt und belegt, dass der Mensch nicht nur eine lebendige, zum Denken befähigte Materie war, sondern Träger einer transzendenten Energie – die berühmten 21 Gramm Gewichtsverlust nach Eintritt des Todes -, also das, wovon alle Religionen gleichsam ausgingen.
… ist die Verkettung von zu vielen Elementen zu dicht zusammen.
Ich versuche mal zu beschreiben, wie sich dieser Aspekt für mich darstellt:
Der Professor beweist eine Mehrdimensionalität oberhalb von Zeit und Raum durch die Existenz einer transzendenten Energie. Soweit in Ordnung für SF.
Metaphysisch, im Sinne der Religionen betrachtet, also die Existenz der Seele, des unsterblichen Geistes. Soweit auch in Ordnung für SF und Fantasy.
Ich bemängelte die von Dir hergestellte Beziehung zwischen (transzendenter) Energie und Masse, speziell die „21 Gramm“.
Bezogen auf die Massenerhaltung und den Massendefekt (der bislang rein Atomar betrachtet wurde und nie an einem komplexen Körper) müssen wir doch folgende Annahme stellen:
Durch die Existenz einer Energie (Bindungsenergie? Auf Nuklidebene / Quantenebene?) kommt es zu einer Reduktion des (atomaren!) Gewichts. Vorstellbar, das es bei einem Menschen 21 Gramm ausmacht. Du hast es ja auch teilweise erklärt:
Die einzelnen Protonen und Neutronen eines Heliumkerns kämen rein rechnerisch auf die Masse von 4,0319 u tatsächlich beträgt ihr Gewicht in einem festen Heliumkern aber nur 4,0015, sie sind also um 0,030 u leichter, der sogenannte Massendefekt. Das Gewicht ist aber nicht verloren sondern wurde aber nur in Energie umgesetzt, die Kerbindungsenergie die in diesem Fall 7,1 MeV für jeden einzelnen Nukliden. Von daher, denke ich, dass hier kein Einwad entstehen dürfte.
Aber der Umkehrschluss passt eben nicht!
Wenn es diese transzendente Energie (der Geist / die Seele) sein soll, welche die Masse des Körpers beeinflusst, und damit diese 21 Gramm ausmacht, müsste der Körper nach deren verschwinden um 21 Gramm schwerer werden und nicht leichter!
Soweit dazu, dass hier kein Einwand entstehen dürfte. ;)

Vorschlag:
Lass diese 21 Gramm einfach weg, Du hast sie ja erst neu eingebaut, und Deine Leser brauchen nicht erst ein Studium der Quantenphysik absolvieren. ;)

Zu deiner Anmerkung über anderweitige Kritiken:
Die Kritiken, welche Du auf der LL erhältst sind etwas anderes als "die Streicheleinheiten" (provokant formuliert), welche es in diversen anderen Foren gibt.
Ich habe in anderen Foren schon Texte gesehen, die waren die Bits und Bytes nicht wert, mit denen sie geschrieben wurden. Abgrundtief schlecht, wegen massiver Fehler in Grammatik und Rechtschreibung kaum lesbar. Dennoch gab es nur Lob und massives Schulterklopfen.
Ob es vielleicht daran liegt, das diese Foren durch „Eigenverlage“ gesponsert werden?

Die LL ist in dieser Beziehung noch immer unabhängig, die einzelnen Autoren können weitestgehend frei ihre Meinung sagen, und als solche solltest Du sie auch verstehen.
Eine Meinung, mehr nicht, sie ist nicht das „Maß aller Dinge“.
Wenn es an einem Text keine Kommentare gibt, hat das nichts zu bedeuten.

Selbst der Versuch, Kritik umzusetzen, wird auf der LL respektiert und anerkannt. Wie weit Du mit dieser Umsetzung gehst, bleibt Dir überlassen. Wieweit diese Umsetzung bei Deinen Lesern anklang findet, musst Du Deinen Lesern überlassen.
Deine Geschichte kann von dem Feedback, wie wir ihn gerade praktizieren, nur gewinnen. Ist Deine Geschichte erst einmal gedruckt und zwischen zwei Buchdeckel gepresst, lässt sich nichts mehr ändern, anpassen, korrigieren oder verbessern!
Wenn Du die Veröffentlichung deiner Story selbst mitfinanziert hast, hast Du zwar ein Buch veröffentlicht (Schulterklopfen), aber der Erfolg stellt sich nicht automatisch dadurch ein. Dieser ist abhängig von der Qualität des Werkes. (Nicht zu verwechseln mit der Quantität. Wortreiche Bandwurmsätze füllen zwar viele Seiten aber …)
Streicheleinheiten aus anderen Foren sind eine Wohltat für die 21 Gramm Seele (Tschuldigung, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen), aber bei zuviel Streicheleinheiten sollte man selbst schon etwas kritischer werden und die vermeintliche Qualität hinterfragen.
Und ich schreibe schon wieder einen Roman als Kommentar.

Viele liebe Grüße
Frank
 

pol shebbel

Mitglied
Ich empfinde die Menge an Hintergrundinformation hier auch als etwas viel auf einmal. Es stimmt allerdings, dass das meiste davon für die Story wichtig ist.

Vielleicht könnte man die Geschichte von Grahams Konflikt mit seinem Vater etwas kürzen? So wesenltich für den Fortgang der Story scheint das nicht zu sein (jedenfalls so weit ich bisher weiss...)

In jedem Fall könnte man etwas mehr zwischen der laufenden Handlung und den Hintergrundinformationen hin- und herwechseln - also etwa zwischen den Hintergrundinformationsblöcken etwas öfter ein Detail aus Grahams Weg zu Pforte einflechten.

Was den Schreibstil angeht, seh ich hier viel weniger zu meckern als im ersten Teil - abgesehen von "Ein [blue]mysteriöses[/blue] Geräusch", was ich als eine unpassende Formulierung empfinde. Für einen aussenstehenden Beobachter ist das Geräusch wohl "mysteriös" - aber die Szene ist ja aus der Perspektive Grahams geschrieben, und für den dürfte das Geräusch nach 400 Jahren nichts Mysteriöses mehr haben. Vgl. meine Bemerkung zum Thema "Filmriss" im vorherigen Kapitel.
 



 
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