Kapitel 8

bieder

Mitglied
Magnus legte das Buch beiseite. Er konnte nicht glauben, was er da las. Die Prophezeiung sprach von der Übernahme Derens durch Dämonen und von dem üblen Schicksal, dem die Völker danach entgegensteuerten. Es hörte sich mehr wie ein Märchen, als wie die Zukunft an, doch der Blick der beiden Elfen ließ ihn die bittere Wahrheit erkennen.
>>Warum hat der König gerade mich auserwählt? Ich wurde nicht wie Lapidis mein ganzes Leben lang auf diese Aufgabe vorbereitet worden. Ich habe noch nicht einmal eine wirkliche Vorstellung von diesem Stab und dem, was er bewirken kann.<<, Sagte Magnus zu Sylfaen.
>>Der König hat mit Euch eine Weise Entscheidung getroffen. Es gibt keinen einzigen Menschen, der auf diese Aufgabe vorbereitet wurde. Aber Ihr seid der einzige Mensch, von dem bekannt ist, das er sein Leben ohne zu zaudern geben wird, um einen Elfen zu retten. Somit seid Ihr der aussichtsreichste Kandidat eures Volkes.<<, entgegnete Sylfaen.
>>Ich kann mir Vorstellen, das es noch eine Menge anderer Menschen auf Deren gibt, die gewillt sind, ihr Leben für einen Elfen zu geben. Das überzeugt mich nicht wirklich.<<
>>Aber Ihr seid der Einzige, der es bewiesen hat. Elfen und Menschen gehen schon seid sehr langer Zeit getrennte Wege. Es gibt heute keinen Menschen mehr, der die Elfen noch von damals kennt. Ihr ward der einzige, der so nahen Kontakt zu uns hatte. Außerdem begrüße ich die Entscheidung des Königs zutiefst. Ich vertraue Euch mehr als jedem anderen Menschen. Ich bin froh, das Ihr es seid der mit Lapidis auf diese Reise geht.<<
>>Wieso ich und Lapidis? Was ist mit euch? Werdet ihr nicht mit uns gehen?<<
>>Nein, ich werde mich wieder dem zuwenden was ich auch vorher tat. Ich werde den Truppen der Menschen mit meinen Fähigkeiten zur Seite stehen und das Geschehen beobachten. Die Aufgabe die Ihr beiden zu erfüllen habt, erfordert die Kraft der Jugend. So etwas ist schon seid langer Zeit nichts mehr für mich. Ich möchte meine letzten einhundert, vielleicht zweihundert Jahre meines Alters noch ein wenig genießen.<<. Sylfaen lächelte Magnus verschmitzt an. Der Paladin schaute total verwirrt, ob der Worte die ihn erreichten. Er wurde sich gerade über die Lebensspanne eines Elfen und das unglaubliche Alter Sylfaens bewusst. Jetzt mischte sich auch Lapidis in die Unterhaltung ein. >>Mensch, es wird Zeit, das Du Dich in Dein Schicksal fügst, welches Dir schon seid Anbeginn der Zeit vorbestimmt war. Hör auf Dich hinter dem Rockzipfel Deiner Mutter zu verstecken und gehe mit mir Deiner Bestimmung entgegen. Voller Selbstzweifel in Deinem Herzen wirst Du mir eher eine Last als eine Hilfe sein. Aber ich denke, egal was Du tust, Du wirst die Suche so oder so nur erschweren. Kannst Du Dich jetzt einfach mit der Situation abfinden und die wenige Zeit nutzen, die uns noch bis zum Aufbruch bleibt?<<, sagte Lapidis in einem geringschätzigen Blick zu Magnus.
Magnus spürte die Verachtung, die ihm der Elf entgegenbrachte. Wie kam dieser Elf dazu, zu behaupten, das Magnus nur ein Klotz an seinem Bein wäre? Wusste er überhaupt, wen er vor sich hatte? Ein Paladin ist niemandes Last, der Elf sollte lernen, das er Magnus brauchen wird. Das nur ein Paladin ihn vor den Gefahren schützen kann, die vor ihnen Lagen.
>>Wir können morgen aufbrechen. Wo suchen wir zuerst? Ich habe gelesen, das sich ein Stabteil auf der Insel Marem´Nento befindet, ein weiterer bei den Orks, einer bei den Dunkelelfen und einer bei irgendeinem Volk, das sich Windwanderer nennt. Zuletzt sind dann noch die Teile aufgeführt, die den Elfen und Menschen übergeben wurden. Das macht insgesamt sechs Stabteile. Von einem siebten steht hier nichts.<<
>>Das Wissen um den Aufbewahrungsort des siebten Stabteils ist verloren gegangen. Aber ich bin sicher, wir werden während unserer Suche erfahren, wo er sich befindet<<, sagte Lapidis.
>>Wenn Du es sagst, wird es wohl so sein. Aber mit welchem Teil fangen wir an? Den der Menschen haben wir hier. Sollten wir vielleicht zuerst den Stabteil der Elfen holen? Das wäre am einfachsten.<<
>>Nein. Die Elfen werden ihren Teil des Stabes zur Verfügung stellen, wenn es so weit ist. Wir ziehen zuerst in die Wüste Tenoni um das Stabteil der Orks zu holen. Sie stellen derzeit die größte Bedrohung dar, wir können es nicht zulassen, ein solch mächtiges Artefakt länger in ihren Händen zu lassen als es unbedingt notwendig ist.<<
>>Gut, dann zu den Orks. Ich werde heute noch Proviant, Decken und Pferde besorgen. Mit den Pferden erreichen wir schneller die Feste Ehrenstein, doch in der Wüste werden sie uns nur hinderlich sein. Deshalb lassen wir sie an der Feste zurück.<< Magnus verließ den Raum und ließ die beiden Elfen zurück, die sich nach seinem Verschwinden in einer fremden Sprache unterhielten.
 



 
Oben Unten