Keine Theorie. Die absolute Erkenntnis über den Ungläubigen

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Tula

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Keine Theorie. Die absolute Erkenntnis über den Ungläubigen

Der Atheist ist einer, der nicht denkt,
weil ihm zum Denken leider etwas fehlt,
nicht sieht, wie Gott die Weltgeschicke lenkt,
und sich indes mit Wissenschaften quält.

Ein Atheist ist einer, der nichts fühlt,
was man besonders gut bei Stalin merkt,
beim Frankenstein, der im Kadaver wühlt,
Lord Voldemort, der sich mit Zauber stärkt.

Auch wenn er's glaubt, der Atheist weiß nichts
und ist genaugenommen sündhaft dumm.
Befragst du ihn zum Sinn des Endgerichts,
bohrt er sich gottlos in der Nase rum.

Ich habe mal gehört, ein Atheist
frisst still und leise Fliegen auf dem Klo.
Beruflich tarnt er sich oft als Dentist,
als Schiffskoch oder Leiter im Büro.

Nun frag ich euch: Wohin mit dieser Brut
aus Soda, Gonorrhö und Babylohn?
Ich kauf mir morgen einen spitzen Hut
und lobe meinen Herrn. Der regelt‘s schon.
 

Tula

Mitglied
Hallo Aron
Eben drum, der satirisch unsinnige Vergleich. So wie alle 'ein Atheist kann nicht ...' - Thesen.

Stalin vergötterte sich mindestens selbst. Lord Voldemort ist im Grunde auch keiner, er hat ja übernatürliche Kräfte zur Seite. Aber eben nicht Gott. Ergo der Teufel (der Rädelsführer aller Atheisten) in Gestalt oder sein Abgesandter.
Bliebe noch Frankenstein. Der wollte schlauer sein als Gott. Also auch ein Atheist, ein ganz verruchter sogar.

Blieben noch: mein Nachbar, Lauterbach und der Bote der DHL, der um 11 Uhr nicht einmal warten kann, bis ich meine Pantoffeln gefunden habe.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 16867

Gast
Was hat Stalin mit Deinen Befindlichkeiten zu tun?
 

Tula

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Na genauso wenig wie das Gedicht überhaupt.

Zugegeben ist die LL bisher von glaubensfanatischen Pseudo-Essayisten verschont geblieben, die gern darüber debattieren, was Atheisten alles nicht verstehen, fühlen usw. Vielleicht liegt das auch daran, dass solche Werke stets Bibel-lange Diskussionen lostreten, die dann ohnehin wieder gelöscht werden.

Dennoch ist die Debatte uralt. Schon vor Jahren verfolgte ich irgendwo im literarischen Netz amüsante Unterhaltungen dazu und bewunderte die göttlichen Vorstellungskräfte der Anti-Atheisten.

Aber da hier sowieso alles kurz vorm Abnicken ist, würde sich sogar Stalin rat- und feindlos an den Fingernägeln knabbern.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 16867

Gast
Wenn man den Begriff Atheist verwendet, erkennt man Gott ja an.
 

Tula

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Hallo Aron
Nein, man erkennt die Existenz Gläubiger an, womit ich natürlich nicht deine meine :)
LG
Tula
 
Ich habe mal gehört, ein Atheist
frisst still und leise Fliegen auf dem Klo.
Beruflich tarnt er sich oft als Dentist,
als Schiffskoch oder Leiter im Büro.
Ich hätte da noch ein Columbofrage Tula.....
Bei Schiffskoch fällt mir Ringelnatz ein, bei Büroleiter Max Brod oder Rodin, doch wer ist Dentist?
Beislgrüße
 

Tula

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Moin Hans
Es um um alle vermeintlichen "Ausgeburten der Hölle", natürlich in satirischer Hinsicht. Ich war 3 Jahre bei der Marine und fand das Vorurteil gegenüber dem Smutje bestätigt. Karl war nicht nur ein Ferkel, er konnte nicht kochen. Furchtbar.
Büroleiter .. Na gut, "Chef" wäre eindeutiger, aber der passte nicht ins Metrum. Den Zahnarzt setzte ich voraus, der kann nur ungläubig sein. Es sei denn, der Leser hat schon seit langem die dritten und den Rest längst vergessen.

LG
Tula
 
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Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Wenn im Absoluten Sein und Nichtsein identisch sind, wird die Abqualifizierung der "Atheisten" hinfällig. Zum Beispiel im Hegels "Wissenschaft der Logik", gleich zu Beginn.

Schon im Mittelalter auf Basis des Boethius-Traktats "De Hebdomadibus" http://12koerbe.de/pan/esse.htm führt Thomas von Aquin erst eine unwiderlegbare Gotteswiderlegung durch, bevor er die berühmten fünf "Wege" offenlegt, die in Gott als dem puren Infinitiv "zu sein" (esse) einmünden, aus dem die bloß partizipiellen "seienden" (entia) ausflocken wie die Butter aus der Schlagsahne. In diesen "Beweisen" ist Gott kein existierendes Wesen, sondern das Existieren alles Existierenden selbst.
 

Tula

Mitglied
Hallo Hansz
Das Problem bei diesem Thema ist, dass die typischen Atheisten-Unfähigkeits-Theoretiker noch nie von Hegel gehört haben. Fragt sich noch, welche Diskussion sinnloser ist, die über Gott oder nicht Gott oder die über den einzig wahren. Letztere ist tendenziell natürlich gefährlicher, weil sie meistens mit eingeschlagenen Köpfen endet.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
den einzig wahren unter mehreren. Ein blasser Polytheismus.
 



 
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