Kellermayr: von Menschen gefressen

Anonym

Gast
Wer war Lisa-Maria Kellermayr?
Eine Ärztin, die sich engagierte.
Was hat sie Böses getan?

Und was aber hat sie umgebracht?
Vermutlich: Hass, Wahnsinn, Gewaltandrohungen, Gewaltdemonstrationen - und: im Stich gelassen zu werden.

Irrationaler Aktionismus und mythische Verwirrungen, der giftige Geifer irgendeines Fanatismus-Fetisches, im Schutz der online-Anonymität geäußerte, perverse Gewaltfantasien, der hochgezüchtete Wahnsinn, nicht zu wissen, wohin mit der eigenen, uneingestandenen Verzweiflung, oder ganz reale, heißkalte Mordlust: All das einzeln und erst recht alles zusammen bringt uns erst wirklich um, einzeln wie als Gesellschaft, zerstört in jedem Fall aber jegliche menschliche Güte in der Tat - und nicht etwa die von ihnen ursächlich als solche wahrgenommene Bedrohtheit der Täter zerstört tatsächlich etwas, das ist nur deren abgrundtief kaputtes Kopfkino: nein, diese gemeingefährlichen Verrückten bringen blindlings diejenigen Raren um, direkt oder indirekt, die sich für das Gemeinwohl, für die Mitmenschen einsetzen. Arglos, vielleicht nett sind. Aus Neid also vielleicht auch noch. Und zudem aus dem überaus verachtenswerten Beweggrund, dass diese vielleicht aus irgendeinem sozialen Grund als leichte Opfer erscheinen, etwa alleinstehend sind.

Anstatt in der realen, wie von den Tätern wahrgenommenen, Krise existentiell relevante Probleme in ihren Ursachen richtig zu erkennen, sich zusammen zu raufen und gangbare, menschliche, gute Lösungswege zu finden, das Notwendige darin zu verstehen, gemeinsam als Gesellschaft die Krise als Chance zu nehmen und die Welt zum Besseren zu verändern, machen diese perversen Gestörten alles noch sehr viel schlimmer und böser.

Sie sind nichts als blutgeile Menschenfresser, auf verwundbare, weil gutgläubige, von sich aus etwas gebende Opfer aus - um in ihrer eigenen, sie einzig definierenden Schwäche dennoch und nur und gerade die Güte angreifen zu können.

So laufen dieser Tage immer mehr solcher feigen Fanatiker (virtuell) Amok, ziehen in ihren egoistischen Einweg-Privatkrieg, nichts anderes sind diese hinterhältigen Attacken - egal auf welche Weise - mit dem niederen, verabscheuungswürdigen Ziel, sinnlos Leben und letzte Hoffnungen zu zerstören um sich kleinlich selbst Genüge zu tun, sich zu profilieren, sich besser zu fühlen.

Und verändern dabei aber rein gar nichts an den elementaren Problemen der Welt, auch nichts an den von ihnen wahrgenommenen. Sie vergrößern nur Leid, Angst, erzeugen wiederum Hass und lassen den Menschen tief und tiefer sinken, der echten, gelebten Hölle immer näher kommend.

Sie töten - anstatt jemanden wie Lisa-Maria Kellermayr als Heldin zu erkennen und zu feiern.
 



 
Oben Unten