Königreich der Stille

5,00 Stern(e) 1 Stimme

Max Neumann

Mitglied
Das Königreich der Stille öffnet seine
Pforten für die Wunden des
Lichts.

Wo ist der dürre,
Versoffene Vater mit den
Jahren hingegangen? Von Zigaretten
War die Rede; sodann verschwand
Dieser Vater in Lügen; zurück ließ er
Seinen Sohn.

Jener Sohn suchte meistens nach
Buchstaben unter den
Köpfen der Alten; dabei durchwühlte er
Die Haare würdevoller Mütter,
Diamantensüchtig, kaltherzig: Dem Sohn
Gegenüber großzügig und wohlwollend.

Achtunddreißig Jahre darauf blieb, wo
einst das Königreich der Stille existierte,
eine unsterbliche Wunde zurück: Eine
Wunde mit der Textur einer Fata Morgana,
Sinnestäuschung aus Hohn und Leere.
 
Zuletzt bearbeitet:

petrasmiles

Mitglied
Man spürt eine Quelle des Zorns. Wieder sehr kraftvoll, lieber Max.
Aber man sieht auch die alte Geschichte von Licht und Schatten - und mir stellt sich die Frage, ob man Traumata überwinden kann, oder ob sie mit dem in Gang gesetzten Empfinden und Verhalten nicht so sehr 'Eigenes' geworden sind, dass eine Häutung den Patienten tötete.
Also bleibt nur, die Wunden des Lichts zu betrachten - und auszuhalten.

Liebe Grüße
Petra
 

Max Neumann

Mitglied
Hallo Petra,
danke für dein tiefgehendes Feedback.
Der Umgang mit unseren Wunden ist sicher vielfältig.

Wünsche dir einen schönen Tag.
Max
 



 
Oben Unten